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Ludwig-Maximilians-Universität München

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Ludwig-Maximilians-Universität München
Logo der LMU München
Logo der LMU München
Siegel der LMU München
Rektor: Prof. Bernd Huber
Gründungsjahr: 1472
Ort: München (Bayern)
Studiengänge: 160
Fakultäten: 18
Professoren: 696 (WS 2005/06)
Mitarbeiter: 12.629 (WS 2005/06)
immatrikulierte Studenten: 46.885 (WS 2005/06)
weibliche Studenten: 62 % (WS 2005/06)
ausländische Studenten: 16 % (WS 2005/06)
Absolventen: 4.509 (Prüfungsjahr 2004/05)
Anschrift des Rektorats: Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Website: www.lmu.de

Die Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig dem Reichen sowie dem Kurfürsten Max IV. Joseph benannt. Sie ist die zahlenmäßig größte Münchener Universität. Im Oktober 2006 wurde ihr exzellenter Ruf durch den Titel Eliteuniversität bestätigt.


Überblick

Max IV. Joseph

An der Ludwig-Maximilians-Universität München sind knapp 47.000 Studenten eingeschrieben und etwa 700 Professorinnen und Professoren lehren an 18 Fakultäten. Sie ist damit eine der größten Universitäten Deutschlands. Das Jahresbuget beträgt knapp 1 Milliarde Euro, wobei jedoch zwei Drittel auf das Uniklinikum entfallen.

Mit 160 Studiengängen bietet die Universität München ein besonders breites Fächerspektrum, unter dem sich einige sonst im deutschsprachigen Raum nicht angebotene Fächer befinden. In technischen Fächer steht die LMU in direkter Konkurrenz zu der Technischen Universität München.

Die Universität München ist keine Campus-Universität, sondern über mehrere Standorte verteilt. Neben dem Hauptgebäude am Geschwister-Scholl-Platz (mit unmittelbar angrenzenden Nebengebäuden) gibt es unter anderem den so genannten High-Tech-Campus in Großhadern sowie das Klinikum Innenstadt und viele weitere über die Stadt verteilte Institutsgebäude, z. B. einige hundert Meter nördlich den so genannten Schweinchenbau (Pädagogik und Psychologie, wegen des rosa Gebäudeanstrichs so genannt), einige hundert Meter südwestlich neben den Pinakotheken den Mathematik-Bau (in dem zum Teil auch Physik-, Informatik- und Geologie-Vorlesungen gehalten werden) oder die im ehemaligen Gebäude des Senders Radio Free Europe untergebrachten Institute am Englischen Garten (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft, Kommunikationswissenschaften, Ostasienkunden, Informatik, das Institut für Biomolekulare Optik und das Centrum für Informations- und Sprachverarbeitung).

Organisation

Die Ludwig-Maximilians-Universität wird von einem Rektoratskollegium geleitet. Diesem steht zur Zeit Prof. Bernd Huber als Rektor vor. Der Rektor vertritt die Universität nach außen und ist Mitglied im Hochschulrat. Als Vorsitzender des Leitungsgremiums (Rektorat), des Senats und des erweiterten Senats leitet er die wichtigsten Gremien der Universität. Er gibt die hochschulpolitischen Ziele vor und übt die Aufsichtspflicht gegenüber den Lehrenden aus.

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Die Ludwig-Maximilians-Universität

Dem Rektor stehen im Leitungsgremium als Prorektoren Prof. Reinhard Putz (zuständig für die Bereiche Auslandsbeziehungen und Hochschulplanung; fachliche Betreuung des Bereichs Medizin), Prof. Friederike Klippel (zuständig für Lehrerbildung und der Umsetzung des Bologna-Prozesses an der LMU; fachliche Betreuung der Geistes- und Kulturwissenschaften), Dr. Werner Schubö (zuständig für die Angelegenheiten der Studierenden und die Datenverarbeitung) sowie Prof. Jochen Feldmann (Zuständig für Forschungsangelegenheiten, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Kontakte zwischen Wirtschaft und Wissenschaft; Fachliche Betreuung der Naturwissenschaften).
Kanzler und damit Verwaltungschef der Universität ist Thomas May.

Der Senat ist das zentrale Organ in der Selbstverwaltung der Universität. In ihm werden alle laufenden Angelegenheiten behandelt, so die Entscheidungen über Berufungen, der Beschluss von Studien- und Prüfungsordnungen sowie Satzungen. Der Senat ist auch für den Haushalt der Universität zuständig. Dem Senat gehören die Mitglieder des Rektorats, der Kanzler, zwölf Vertreter der Professoren, vier Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, zwei Vertreter der sonstigen Mitarbeiter, vier Studenten und die Frauenbeauftragte der Universität an.

Der erweiterte Senat beschließt als höchstes Gremium der Universität die Grundordnung der Hochschule und wählt den Rektor, die Prorektoren und den Kanzler. Dem erweiterten Senat gehören neben den Senatsmitgliedern die Dekane der insgesamt 18 Fakultäten an.


Geschichte

Das Hauptgebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München am Geschwister-Scholl-Platz

Die Universität wurde 1472 in Ingolstadt mit päpstlicher Genehmigung von Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut als erste bayerische Universität mit dem Namen Universität Ingolstadt gegründet. (Würzburg, wo schon von 1402 bis 1412 eine Universität bestanden hatte, gehörte damals nicht zu Bayern.)

Mahnmal der Geschwister Scholl und der Weißen Rose vor dem Hauptgebäude.

In den ersten Jahrhunderten wurde die Universität Ingolstadt vom Jesuitenorden geprägt und war eines der Zentren der Gegenreformation. Unter anderem lehrten Johannes Eck, der heilige Petrus Canisius als Rektor sowie Konrad Celtis und Johannes Reuchlin Mitte des 16. Jahrhunderts an der Universität.

Kurfürst Max IV. Joseph (der spätere König Maximilian I.) von Bayern verlegte 1800 die Universität nach Landshut. 26 Jahre später, 1826, holte König Ludwig I. die Universität in die Hauptstadt München. Die Universität war zunächst im heutigen Landesamt für Statistik untergebracht, bevor 1840 das von Friedrich von Gärtner geplante und immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertiggestellt wurde.

Lichthof im Hauptgebäude.

Unter den Königen Ludwig I. und Maximilian II. stieg die Universität zu einem der bedeutendsten Zentren der Geistes- und Naturwissenschaften in Deutschland auf und war auch - gemessen an der Zahl der Studierenden - nach Berlin auf den zweiten Platz in Deutschland vorgerückt.

18941896 studierten Edith Hamilton und ihre Schwester Alice Hamilton in Deutschland an der Universität Leipzig und dann an der Universität München. Sie waren dort jeweils die ersten weiblichen Studenten. Auch die erste Habilitation einer Frau in Deutschland wurde an der Universität München angenommen: 1918 habilitierte Adele Hartmann und wurde ein Jahr später als Privatdozentin in die Medizinische Fakultät der Universität München aufgenommen.

Während des Zweiten Weltkrieges entstand an der Universität München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie und Hans Scholl, die schließlich im Lichthof des Universitäts-Hauptgebäudes beim Verteilen von Flugblättern von der Gestapo verhaftet wurden. Unter der Treppe zwischen Lichthof und Auditorium Maximum (Audimax) befindet sich seit 1997 die DenkStätte Weiße Rose.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der weitgehend unzerstörten Großen Aula der Universität unter anderem die Bayerische Verfassung ausgearbeitet und beschlossen.

1972 wurde die Pädagogische Hochschule Pasing in die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität integriert. Diese bezog 1985 ihren heutigen Sitz an der Leopoldstraße, den rosa gestrichenen, so genannten Schweinchenbau.

1974 nahm das Klinikum Großhadern seinen Betrieb auf. Seit 1994 wird dieser Standort immer weiter zum Hightech-Campus Großhadern/Martinsried der Universität ausgebaut. Hier ist seit 1994 das Genzentrum (Gene Center) und seit 1999 die gesamte Fakultät für Chemie und Pharmazie angesiedelt. Zu den universitären Kliniken gehören auch die seit 1991 im Klinikum Innenstadt zusammengefassten Kliniken Links der Isar (um 1900 entstanden), die seit dem 1. März 1999 mit dem Klinikum Großhadern organisatorisch verbunden sind.

Ende 2004 wurde in Martinsried (Gemeinde Planegg) das Biozentrum eingeweiht, in dem mehrere biologische Institute der Universität zusammengefasst sind. Zusammen mit den bereits dort ansässigen Max-Planck-Instituten für Biochemie und Neurobiologie, sowie dem Gründerzentrum wurde der Standort Martinsried damit zu einem der bedeutendsten „Life Science“-Standorte in Deutschland.

Die LMU ist eine von drei Universitäten, die von der Exzellenzinitiative für ihre erfolgreichen Zukunftskonzepte ausgewählt wurden. Sie wird ab November 2006 fünf Jahre lang mit jährlich 40 Millionen Euro gefördert: drei Exzellenzcluster (Nanowissenschaft, Protein- und Lichtquantenforschung) und eine Graduiertenschule (Neurowissenschaft) sollen davon aufgebaut werden. In den Medien werden diese Universitäten als sogenannte "Elite-Uni" bezeichnet.

Planungen

An der Ludwig-Maximilians-Universität werden nach Bekanntgabe der bayerischen Landesregierung vom 2. Juni 2005 in den Jahren 2005 und 2006 insgesamt 13 Studienfächer abgewickelt und geschlossen. Dazu gehören die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Logik und Wissenschaftstheorie, Philologie des christlichen Orients, Semitistik, Hethitologie, Sprechwissenschaft, Theoretische Linguistik, Balkanphilologie, Lateinische Philologie des Mittelalters, Meteorologie, Geologie, Wirtschaftsgeographie und Geographie.

Im Rahmen der High-Tech-Offensive Bayern der Bayerischen Staatsregierung und der Empfehlungen der Mittelstraß-Kommission ist es Ziel, langfristig alle Naturwissenschaften – einschließlich der medizinischen Fächer – auf dem so genannten High-Tech-Campus in Großhadern/Martinsried zusammenzuführen, wo sich bisher bereits die Einrichtungen des Klinikums, des Genzentrums der LMU, der Fakultät für Chemie und Pharmazie und des LMU-Biozentrums befinden.

Nächste Schritte sollen gemäß dem Konzept LMU 2020 die Verlagerung von Physik und Geowissenschaften sowie die Einrichtung eines Centers for Advanced Studies zur interdisziplinären Forschung in Medizin und Naturwissenschaften sein. Um eine günstige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr zu gewährleisten, soll die U-Bahn-Linie U6, die jetzt noch an der Station „Klinikum Großhadern“ endet, um eine Station bis nach Martinsried verlängert werden.

Fakultäten

Die Universität München gliedert sich in 18 Fakultäten:

Die offizielle Nummerierung der Fakultäten ist historisch bedingt: Die Fakultät 06 "Forstwissenschaften" gehört seit Oktober 1999 zur Technischen Universität München; die Fakultät 13/14 entstand durch Zusammenlegung zweier Fakultäten.

Wissenschaftliche Zentren und Institute

Studienbeiträge Regelung

Der Senat der Universität hat in seiner letzten Sitzung des Sommersemesters 2006 eine Satzung zur Erhebung von Studienbeiträgen beschlossen. Damit kam das Gremium einer entsprechenden Änderung des Bayerischen Hochschulgesetzes nach. Der Senat entschied sich für ein Stufenmodell, nach dem die Studierenden im Sommersemester 2007 sowie im Wintersemester 2007/2008 jeweils einen Beitrag in Höhe von 300 Euro bezahlen müssen. Nach dieser Übergangsfrist sieht die Satzung einen Semesterbeitrag von 500 Euro vor. Diese Studienbeiträge fallen zusätzlich zu den bisherigen Semesterbeiträgen (50 Euro "Verwaltungsgebühr" und 35 Euro Studentenwerksbeitrag) an. Weiterhin beschlossen wurde eine Bestenregelung: die erfolgreichsten zehn Prozent eines Absolventen-Jahrganges werden rückwirkend von den Studienbeiträgen befreit. Die Bestenregelung begründet Rektor Huber folgendermaßen: „Das soll ein Ansporn sein für unsere Studierenden und ein Anreiz für besonders Leistungswillige, zu uns an die LMU zu kommen“.

Kritiker der Bestenregelung argumentieren, eine solche Regelung sei unfair, da der Teil der Studierenden, der sein Studium ohne einen Nebenjob finanzieren und sich voll auf das Studium konzentrieren könne, einen Vorteil habe. Sie erwarten, dass der größere Teil, der von der Bestenregelung profitiere, aus einem besser gestelltem Elternhaus komme und damit bereits finanziell im Vorteil sei.

Sonstiges

Im Rahmen der Universitäten Förderung ist die LMU an sieben Elitestudiengängen (davon zweimal als Sprecheruniversität) und fünf internationalen Doktorandenkollegs (davon dreimal als Sprecheruniversität) des Elitenetzwerk Bayern beteiligt. Im Rahmen der Exzellenzinitiative der Bundesregierung wurde die LMU bei allen drei Förderlinien berücksichtigt. Mit einer Graduiertenschulen, drei Exzellenzcluster und dem Zukunftskonzept ist sie die erfolgreichste Universität innerhalb dieser Initiative.

In vielen nationalen und internationalen Rankings erreichte die LMU München vordere Plätze. So wurde sie etwa im weltweiten Ranking der Jiao-Tong-Universität Shanghai in den Jahren 2003, 2005 und 2006 beste deutsche Universität und belegte europaweit in diesen Jahren jeweils Platz 10. Im Ranking der Zeitung The Times aus dem Jahre 2004 belegte sie deutschlandweit Platz 4.

Die bayerische Landesregierung überlegt seit 2004, wie sich eine Zerschlagung der historisch gewachsenen aber teueren Doppelstruktur zweier Münchner Universitäten vor Ort durch eine Zusammenlegung finanzgünstiger bewerkstelligen ließe.

Ähnlich dem berühmten Vorbild zwischen Oxford und Cambridge tragen auch die beiden Münchner Universitäten eine jährliche Ruderregatta gegeneinander aus, die Münchner Universitäts-Ruderregatta.


Berühmte Persönlichkeiten

siehe Liste der Angehörigen der LMU München


Siehe auch

Commons: Ludwig-Maximilians-Universität München – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Rankings

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