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Rochester (New York)

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Blick vom Fluss Genesee auf die Skyline von Rochester

Rochester [ˈɹɑːtʃɪstɚ] ist die Bezirkshauptstadt von Monroe County im US-Bundesstaat New York. Rochester liegt an der Mündung des Genesee Rivers zum Ontariosee und hat 212.481 Einwohner (2004). Rochester ist Sitz mehrerer namhafter Hochschulen und Universitäten, einschließlich der berühmten University of Rochester, dem Rochester Institute of Technology und der Eastman School of Music.

Geschichte

Blick auf die High Falls in der Innenstadt

Die Ureinwohner vom Indianerstamm der Seneca nannten den Genesee den „Fluss der vielen Fälle“. Es war auch der Fluss und insbesondere der 30 Meter hohe, in der Innenstadt gelegene Wasserfall, der zur frühen Industrialisierung Rochesters beitrug. Zwischen dem Eintreffen der ersten weißen Siedler 1789 in Rochester und dem Bau des Erie Canals 1823 konnte von einem Aufblühen der Stadt allerdings noch keine Rede sein.

Blick auf das Eriekanal-Aquädukt von 1842, das das erste Aquädukt von 1823 ersetzte und nach der Stillegung des Kanals 1920 zur Broad Street Bridge umgebaut wurde

Der Bau des Kanals änderte alles. Der Erie Canal verband die unteren Großen Seen mit der Hauptstadt Albany und über den Hudson River mit New York City und führte dadurch zu einem anhaltenden Boom in der Stadt. Nach der Fertigstellung des Kanals bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden am Ufer des Genesee so viele Mühlen, dass die Stadt schon bald Flour City (flour = Mehl) genannt wurde. Zur Mitte des 20. Jahrhunderts verdrängten dann Baumschulen und der Gartenbau die Getreidemühlen als Rochesters Haupteinnahmequelle.

Blick innerhalb des Highland-Parks

Das teilweise durchaus eindrucksvolle Garten- und Parksystem der Stadt datiert aus dieser Zeit.

Rochester nennt sich selber auch "World's Image Center", was in industrieller und universitärer Hinsicht zutrifft. 1853 eröffneten John Bausch und Henry Lomb ein kleines Geschäft für optische Geräte. Daraus hat sich ein Weltkonzern für augenchirurgische Instrumente und Kontaktlinsen entwickelt. Bausch & Lomb annoncieren sich als "Eye-Care-Company" und sind außerhalb des Gesundheitswesens auch für die Ray-Ban-Brillen bekannt. In den 1880ern experimentierte dann ein Bankangestellter namens George Eastman mit fotografischen Materialien in der Küche seiner Mutter. Aus diesen Experimenten entstand schließlich die Eastman Kodak Company. Auch die Xerox Corporation wurde 1906 in Rochester gegründet.

Der Wohlstand von Kodak förderte den Aufschwung der Stadt bis in die 1960er Jahre. Dann bekam die Stadt den wirtschaftlichen Wandel schwer zu spüren. Sie nahm ihren Platz im sogenannten "Rust Belt" (Rostgürtel) ein, einem Gebiet, das sich von Illinois über Indiana, Michigan und Ohio bis nach Pennsylvania und den nördlichen Teil von New York erstreckte. Diese ehemals wirtschaftlich starken Industriegebiete litten schwer unter den Firmenschließungen und der Abwanderung vieler Produktionsstätten in den Südwesten oder nach Mexiko. Von diesem negativem Image versucht die Stadt noch heute loszukommen.

Industrie

Rochester ist Hauptsitz der Firmen Eastman Kodak Co. und Bausch and Lomb. Xerox hat mittlerweile hier sein Hauptquartier abgezogen, unterhält aber wegen des industriellen Umfelds und der Universitäten noch viele Verwaltungsgebäude und Produktionsstätten. Weitere ansässige Firmen sind Wegmans Food Markets, Inc., Paychex, Inc., Roberts Communications, Inc., National Dairy Holdings, Honey Brown Brauerei und Gleason Corporation.

Menschenrechte

Der Nordwesten der USA war traditionell eine Hochburg der Anti-Sklaverei-Bewegung. Frederick Douglass war ein entflohener Sklave und wurde eine führende Persönlichkeit in der Bewegung der Sklavenbefreiung („abolitionists“). 1847 gründete er in Rochester seine Zeitung North Star. Das hiesige Engagement für Menschenrechte personifiziert sich auch in Susan B. Anthony, einer bekannten Frauenrechtlerin. Sie wurde 1872 in Rochester verhaftet, weil sie auf ihrem Wahlrecht bestanden hatte.

Städtepartnerschaft

Auf Initiative des in Rochester lebenden gebürtigen Franken Kilian Schmitt wurde die Partnerschaft mit Würzburg am 5. November 1964 begründet. 1966 erfolgte der erste offizielle Besuch einer Würzburger Delegation in Rochester. Schon 1967 wurde der Stadt Würzburg zusammen mit Rochester im Weißen Haus in Washington der erste Preis für eine vorbildliche Städtepartnerschaft überreicht.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Blake McKelvey, Rochester on the Genesee, The Growth of a City, Syracuse University Press, zweite Auflage 1993. ISBN 0-8156-2596-0.

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