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Gymnasium Gernsheim

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Gymnasium Gernsheim
Schulform Gymnasium
Gründung 1865
Adresse Theodor-Heuss-Straße, 64579 Gernsheim
Bundesland Hessen
Träger Kreis Groß-Gerau
Schüler ca. 1450
Lehrkräfte ca. 100
Website www.gymnasium-gernsheim.de


Datei:Logo gymgerns.jpg

Das Gymnasium Gernsheim wurde 1865 als Bürgerschule in Gernsheim gegründet und ist seit 1951 mit einer Oberprima ausgestattet. Heute werden hier etwa 1450 Schülerinnen und Schüler in Sekundarstufe I und II unterrichtet. Schulträger ist der Kreis Groß-Gerau.

Geschichte

1863

Alles beginnt mit einer Bürgerinitiative: In einer Denkschrift an den Stadtrat, versuchen 17 Gernsheimer Bürger zu begründen, warum die Errichtung einer Realschule in Gernsheim von Nöten sei. Der Antrag wird zunächst abgelehnt, in Späteren Verhandlungen des Stadtrats dann zunächst für fünf Jahre genehmigt.

1865 bis 1877

Am 11. Dezember 1865 wird die Bürgerschule mit zwei "Abteilungen" (Unterteilungen einer Klasse) für Schüler, die später eine Realschule oder ein Gymnasium besuchen wollten eröffnet. Schulleiter und zunächst einziger hauptamtlicher Lehrer ist Johann Georg Keilmann. 1873 und 1877 werden zwei weitere Abteilungen eingerichtet. An der Schule werden jetzt zwischen 30 und 50 Schüler unterrichtet.

1882 bis 1884

Nach dem Beschluss des Gemeinderats 1882 zum Bau eines neuen Schulhauses, wurde dieses 1883 hinter der Magdalenenkirche errichtet. Das einzugsgebiet reicht nur von Bürstadt und Biblis im Süden und Dornheim im Norden

1890

Nach dem Tod des Schulleiters Keilmann, wird die Reorganisation von Gernsheimer Bürgern eingeleitet. Sie beantragen die Höhere Bürgerschule in eine Realschule umzuwandeln.

1893 bis 1895

1893 ist es geschafft: alle 6 Realklassen sind gebildet und am 17. März 1894 kann die erste "Einjärigenprüfung" abgelegt werden. Am 15. Juni 1895 wird die Schule auf Antrag der Großherzoglichen Regierung hin zu einer "Großherzoglichen Realschule" verstaatlicht.

1895/96

Eröffnung der Obersekunda (Jgst. 11), damit ist der Erwerb der Primareife möglich. Die Absolventen können ohne Prüfung auf die Unterprima (jgst. 12) an einer Oberralschule wechseln.

1903 bis 1911 Die Schule erhält als erste hessische Realschule die Erlaubnis auch Mädchen aufzunehmen. Im selben Jahr beantragen die Pädagogen eine Erweiterung des überlasteten Schulgebäudes oder einen Neubau. 1907 bewilligt der Stadtrat 170 000 Mark zum Neubau der Schule am Kaiser-Wilhelm-Platz (heute: Schillerplatz). Am 26. April 1911 findet die Feierliche Übergabe des Gebäudes statt.

1914 bis 1929

Während dem ersten Weltkrieg erhalten erstmals drei Damen die Erlaubnis für die eingezogenen Lehrer zu Unterrichten. 1919 unternimmt der Direktor Dr. Ledroit den ersten Versuch eine "Vollanstalt" zu errichten. Sein Antrag wird jedoch abgelehnt. In den Jahren der Inflation und Weltwirtschaftskrise sinkt die Schülerzahl drastisch von 280 1923 auf 99 im Jahre 1929.

1933 bis 1945

Durch das Sinken der Schülerzahlen droht die Schule entstaatlicht oder gar aufgelöst zu werden, was auch 1934 passiert. Am 01. April wird sie in eine "städtische höhere Schule mit Staatszuschuss" umgewandelt. 1938 muss eine Klasse wegen der Einführung des zweijährigen Militärdienstes geschlossen werden. Die Schule nennt sich nun: "Oberschule, Nichtvollanstalt". Während des zweiten Weltkriegs mussten wegen Lehrermangels zwei weitere Klassen aufgelöst werden, sodass nur drei Klassen zu Ende geführt werden konnten. Im März 1945 wird das Gebäude bei Luftangriffen der Amerikaner auf die Stadt teilweise zerstört und in den ersten Nachkriegstagen von der Zivilbevölkerung geplündert.

1946 bis 1949

Am 25. April 1946 erhält die Schule die Genemigung zur Wiedereröffnung durch die Amerikanischen Militärbehörden. Im Herbst kann dann das erste Schuljahr mit 229 Schülern beginnen. In den folgenden Jahren können vor allem durch den Förderverein und den Elternbeirat neue Möbel und Lehrmittel angeschafft werden.

1950 bis 1953

Ostern 1950 kann nach 17jähriger Unterbrechung die Obersekunda (Jgst. 11) wiedereröffnet werden. Ein Jahr später kommt die Genehmigung für die Eröffnung der beiden "Primen" (Jgst. 12/13). Weitere zwei Jahre später (Ostern 1953) legt die erste Oberprima die Reifeprüfung ab: zwlf Abiturienten und 2 Abiturientinnen.

1954 bis 1962

Die Schulträgerschaft wird wieder diskutiert. Der Stadt Gernsheim wird sie zwar zugemutet, allerdings kommen nur noch 24% der Schüler aus Gernsheim und somit wird der Kreis Groß-Gerau zum Schulträger. 1954 erfolgt die feierliche Übernahme. 1956 wird aus dem Realgymnasium das Gymnasium Gernshei. Die vorerst letzte Umbenennung. Im April 1957 beginnen die Bauarbeiten für ein neues Schulgebäude auf dem heutigen Schulgelände an der Theodor-Heuss-Straße. Am 15. Juni 1959 erfolgt die Einweihung des neuen Gebäudes. Zunächst wird sowohl im alten als auch im neuen Gebäude unterrichtet. Im gleichen Jahr entstehen auch die ersten Auslandskontakte.

1963 bis 1972

1963 hat die Schule 624 Schüler und Schülerinnen in 23 Klassen mit 30 Lehrkräften. 1968 wird der zweite Bauabschnitt des Schulhauses fertiggestellt. Es gibt nur Fachräume für naturwissenschaftlichen Unterricht, eine Turnhalle mit Gymnastiksälen und einem Sportplatz. Desweiteren kommt 1969 ein Sprachlabor hinzu und die Musikräume können eingeweiht werden. Das alles kostet über neun Millionen DM.

1973 bis 1982

Seit 1973 gibt es wieder eine Abitursentlassungsfeier. Im selben Jahr ordnet der Kreisausschuss an, keine Schüler mehr aus Biblis, Bürstadt, Bobstadt, Lampertheim und Hofheim aufzunehmen. 1976 erfolgt die Umstellung auf das Bundesweit einheitliche Kurssystem, wodurch die Schüler die Wahl zwischen Fächern und Lehrern hatten. Die Diskussion Über Gesamtschule oder Dreigleidrigem System in den 70ern gehen auch nicht am Gymnsium Gernsheim vorüber, doch konnte eine Umwandlung in eine Gesamtschule zusammen mit der Johannes-Gutenberg-Schule verhindert werden. Personalrat, Kollegium und Elternbeirat stimmten mit großen Mehrheiten gegen die Pläde des Kreises. Allerdings wird die Förderstufe verbindlich und das Gymnasium Gernsheim verliert so seine Klassen 5 und 6.

1983 bis 1992

1983 feiert man 30 Jahre Abitur und 1985 120 Jahre weiterführendes Schulwesen in Gernsheim. Im Dezember 1985 beginnt die Arbeit am Kunstpavillion, welcher im August 1887 eingeweiht wird. 1988 wird der naturwissenschaftliche Trakt saniert. 1987/88 hat die Schule über 800 Schüler und 61 Vollzeitlehrkräfte, sowie 10 Teilzeitkräfte. Im folgenden Jahr erfolgt die Wiederaufnahme der Klasse 5 und am 1989 ist das Gymnasium mit 9 Jahrgangsstufen wieder voll ausgebaut. Im selben Jahr wird als Pilotprojekt ein Betriebspraktikum für die Jahrgangsstufe 9 eingeführt, was schon im kommenden Jahr verbindlich wird. Auch die Auslandskontakte vermehren sich weiter und 1991 kommt das Georgius-Agricola-Gymnasium aus Glauchau (ehemalige DDR) hinzu.

1993 bis heute

In den 90er Jahren ist der Zulauf so groß, dass sich die Schule im Jahre 1996 mit 1518 Schülern und an die 100 Lehrer zum zweitgrößten Gymnasium Hessens entwickelt. 1993 entsteht deshalb ein neues Gebäude, eingeweiht 1994. Die Abiturdeform geht auch am Gymnsaium Gernsheim nicht vorüber. Die Schüler starten massive Prosteste gegen die Reformpläne von Kultusminister Hartmut Holzapfel. 1995 wir das Fach Informatik als Pflichtfach in der Klasse 8 eingeführt. 2001 wird von Schülern, Eltern und Lehrer das Schulprogramm verabschiedet, in dem die Evaluation des Schullebens festgehalten ist. Seit Beginn des Schuljahres 2001/02 beteiligt sich das Gymnasium zusammen mit 12 weiteren in ganz Hessen an dem Pilotprojekt G8, welches seit 2006/07 verbindlich für alle Gymnasien in Hessen ist und ein Abitur nach 12 Jahren Schulzeit ermöglichen soll. Im Schuljahr 2002/03 erhält die Schule das Prädikat "Schule mit musikalischem Schwerpunkt" vom Kultusministerium verliehen. Dies ermöglicht eine intensivere musikalische Ausbildung, wie sie schon seit 2000 durch die Einführung einer Bläserklasse in Jgst. 5 passiert. Seit 2003 hat sich die Schule immer wieder um ein Ganztagsangebot beworben und dies nach mehreren Absagen zunächst aus eigenen Kräften verwirklicht. Seit dem Schuljahr 2005/06 ist das Gymnasium offiziell "Schule mit Ganztagsangebot". Im Schuljahr 2004/05 begann eine Generalsanierung der Schule, welche fast alle Gebäude umfasst und bis 2008 andauern soll. Die Kosten werden auf 15 Millionen EUR veranschlagt.

Die Schulleiter ab 1865

  • 1865 - 1890 Johann Georg Keilmann
  • 1890 - 1895 Lehramtsakzessist Sebastian Jost
  • 1895 - 1899 Dr. Wilhelm Lahm
  • 1899 - 1906 Fr. Georg Ihm
  • 1906 - 1907 Prof. Dr. Hermann Briegleb
  • 1907 - 1916 Dr. Heinrich Ludwig Seidenberger
  • 1916 - 1921 Prof. Dr. Johannes M. Ledroit
  • 1921 - 1924 Gerhard Beisinger
  • 1924 - 1927 Johannes K. Adler
  • 1927 - 1933 Studiendirektor Heinrich Scholl
  • 1933 - 1939 Artur Holzhäuser
  • Nach 1933 wird die Städtische Schule von den Studienräten Jäger, August Mayer, Otto Lambert, Otto Jochem und der Studienassesorin Gisela Pfannmüller geleitet (bis zum Zusammenbruch im März 1945)
  • 1946 - 1949 Dr. Ludwig Seibert
  • 1949 - 1951 Studienrat Bernhard Eckert
  • 1951 - 1963 Dr. Heinz Dehmer
  • 1963 - 1964 Walter Ehrler
  • 1970 - 1980 Helmut Jung
  • 1980 - 1981 Werner Beeres
  • 1981 - 1994 Raimund Lindenberger
  • seit 1994 Dr. H. Reinhard Bauß

Schwerpunkt Musik

Seit dem Schuljahr 2002/03 trägt das Gymnsaium das Prädikat Schule mit musikalischem Schwerpunkt. Dieser zeichnet sich vor allem durch das breite Angebot an Orchestern und Chören aus. Hierzu gehören die Unter- und Mittelstufenchöre, Kammerchor, Streicher AG 1 und 2, die Bläser und Musikklassen, das Bläserenseble, das Streicherorchester, die Concert und Symphonic Band sowie Small und Big Band.

Diese Musikgruppen stellen ihr Können an den Schulkonzerten Neujahrskonzert und Sommerkonzert sowie weiteren Schulveranstaltungen zum Gehör. Die Big Band, die vor allem aus ehemaligen Schülern und Lehrern besteht, hat sich im Ried zu einer festen Größe etabliert. Im Mai fahren alle Musiker auf eine Probenfreizeit auf die Burg Breuberg um das Sommerkonzert zu proben.

Theater am Gymnasium

Das Theaterspielen hat in Gernsheim eine große Tradition. Schon 1950/51 gab es eine erste Theatergruppe am Realgymnasium. In den folgejahren wurden immer wieder im Unterricht die gelesen Texte auf der Bühne umgesetzt und auch Schüleropern konnten sich großem Erfolg erfreuen. In den 60ern gingen die Theateraufführungen jedoch zuurück und nur noch wenige Stücke wurden gespielt. In den 70ern erfreuten sich die Theatergruppen allerdings wieder größerem Zulauf und auch eine Lehrertheatergruppe wurde gegründet. In den weiteren Jahren sollten sich die Zahlen der Gruppen vermehren, so dass heute folgende Gruppen bestehen:

  • WPU Theater 9 und 10
  • Theater AG 1 (Klassen 7 bis 9)
  • Theater AG 2 (Klassen 10 bis 13)
  • Junge Bühne Gymnasium Gernsheim (Klassen 10 bis 13 und Ehemalige)

Die Leitung dieser Gruppen hält StD Jügern Seelbach inne. In der Regel führen die Gruppen ein Theaterstück pro Schuljahr auf, zu dem alle Interessierten eingeladen werden.

Ganztagsbetreuung

Datei:GaTaBe Logo gymgerns.jpg

Schon im Jahr 2003 wurde am Gymnasium Gernsheim durch eigenes Bemühen ein offenes Ganztagsangebot auf die Beine gestellt. Nach der sechsten Stunde gab es ein warmes Mittagessen und anschließend eine Hausaufgabenbetreuung, nach der die Schüler dann an verschiedenen Projekten teilnehmen konnten. Nach zwei Jahren in diesem Provisorium gab OStR' Ingrid Bachmann, die als Hauptinitiatorin des Angebots angesehen werden kann, ihre Arbeit weiter und seit dem Schuljahr 2005/06 kann sich das Gymnasium offiziell Schule mit Ganztagsangebot nennen. Aus dem Provisorium wurde eine feste Einrichtung am Gymnasium, die zur Zeit von Frau Birgit Weinmann geleitet wird. Wie schon im ersten Jahr gibt es nach der 6. Stunde zunächst ein warmes Mittagessen, was heute in den neuen extra für die Bereuung eingericteten Räumlichkeiten eingenommen werden kann, anschließend findet eine Hausaufgabenbetreuung statt und danch folgen Projekte, die die Schüler frei wähglen können. Aus den anfänglich 40 Schülern sind jetzt über 100 geworden. Angeboten wird die Betreuung bis 16.30 Uhr für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse.

Die Projekte am Nachmittag sind ganz unterschiedlicher Natur Sie reichen von Sport bis Kunst, von Theater bis Computerunterricht und von "Nix wie raus!" bis Kochen für Jungs.

Kunst am Gymnasium

Auch im künstlerichen Bereich hebt sich das Gymnasium immer wieder hervor, bei nationalen und internationalen Wettbewerben erzielen die Schüler immer wieder Preise. Und seit Jahren kann ein Kunst Leistungskurs angeboten werden.

Auslandsbeziehungen

Das Gymnasium hat in seiner Geschichte Partnerschaften in viele Länder aufrecheterhalten. Hierzu zählen:

  • Spondon bei Derby, UK (1959 - 1981)
  • Cardiff, UK (1981 - 1984)
  • East Greenville, Pensilvania, USA (1988 - 1994)

Heute noch aktive Beziehungen unterhält die Schule zu Schulen in folgenden Städten:

  • Bar-Sur-Aube, Frankreich (seit 1968)
  • Impington bei Cambridge, UK (seit 1988)
  • Poynton, UK (seit 1989)
  • Glauchau, Sachsen (seit 1990)
  • Sauk Prairie, Wisconsin, USA (seit 1992)
  • Roverto, Italien (seit 1996)
  • Karlshamn, Schweden (seit 2002)
  • Rom, Italien (seit 2004)

Zwischen den Schulen finden regelmäßig Schüleraustausche mit verschiedenen Hintergründen statt. Zum einen Sprachautausche zum erlernen der Sprache und auch Musik- und Kunstaustausche im Rahmen des Commenius Projekts der Europäischen Union.

[1] Hompage der Schule

[2] Homepage des Schulelternbeirats

[3] Hompage des Fördervereins Freunde des Gymnasiums Gernsheim e.V.