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Bastheim

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Bastheim ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.

Geografie

Bastheim liegt in der Region Main-Rhön. Geographisch entspricht die Gemeinde Bastheim mit ihren Ortsteilen weitestgehend dem sogenannten Besengau, mit dem gleichnamigen Dorf Bastheim als Zentrum im Tal der Els.

Es existieren folgende Gemarkungen: Bastheim, Braidbach, Reyersbach, Rödles, Unterwaldbehrungen, Wechterswinkel, Wechterswinkeler Forst.

Ortsteile

  • Unterwaldbehrungen
  • Reyersbach
  • Wechterswinkel
  • Braidbach
  • Rödles
  • Geckenau
  • Simonshof

Geschichte

Gräberfunde aus der Bronzezeit und Hallstattzeit in der Bastheimer Flur bezeugen erstmalige kulturelle Aktivitäten bereits ca. 1800 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung.

Um 700 begann dann das Vorrücken der Franken nach Osten (Orts-Gründungsbezeichnung ..."heim"), von denen die Thüringer (noch ältere Gründungsbezeichnungen ..."ungen") bis zum Rennsteig (war die fränkische Grenze im Mittelalter) zurückgedrängt wurden. Bastheim kann man sich zu diesem Zeitpunkt gerne als eine kleine besiedelte Waldlichtung vorstellen

Überregionale Bedeutung für den Besengau im Mittelalter hatte dann das säkularisierte Frauen-ZisterzienserKloster Wechterswinkel.

Das Ortsadelsgeschlecht der Herren von Bastheim ist seit dem Jahr 1180 nachweisbar, und stellte im ausgehenden Mittelalter langfristig maßgebliche "Beamten" im Verwaltungsapparat für den Klerus des Fürstbichofs in Würzburg. Nachnapoleonisch im Wiener Kongress wurde dann ganz Franken, Unterfranken und damit das ehemalige Amt des Hochstiftes Würzburg und auch Bastheim zugunsten Bayerns 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen und fiel mit diesem 1814 endgültig an Bayern. Die Freiherren von Bastheim starben im Jahre 1848 aus.

Die Neuzeit:

Im Jahre 1856 erfolgte der Abriss des alten Wasserschlosses, 1869 die Errichtung der Pfarrkirche St. Sebastian.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die politische Gemeinde Bastheim. 1972 erfolgte bei der Gemeindegebietsreform die Eingemeindung der bis dahin noch selbständigen Gemeinden Braidbach, Reyersbach, Rödles und Unterwaldbehrungen, 1978 folgte die Eingemeindung von Wechterswinkel.

Überregionale Bedeutung hat Bastheim heute durch den 1 km nördlich der Kerngemeinde benachbarten Heimathof Simonshof. Hier betreut die Caritas Frauen und Männer aus gesellschaftlichen Randgruppen.

Die Bezeichnung Besengau erklärt sich aus der Tätigkeit des Besenbindens aus Reisern (=Zweigen) der Saalweide, die aus wirtschaftlicher Not von der Bevölkerung in den Wintern des 18. und 19. Jahrhunderts ausgeübt wurde.

Kultur

Historisch bedingt ist Bastheim und der Besengau als Teil der Rhön kulturell Unterfranken zugehörig und entsprechend geprägt.

Die Sprache des "Bosdemers" ist "Underfrängisch" mit starkem Rhöner Zungenschlag.

Begegnungsstätten:

  • LandStadt Haus im O.T. Rödles, kultureller Dialog;
  • Kulturspeicher: Kultur- Begegnungsstätte für den Landkreis im ehemeligen Kloster Wechterswinkel, derzeit noch im Rohbau;

Wirtschaft und Infrastruktur

Handwerk

Im Bastheim und im Besengau ist, wie der Name schon assoziiert, das goldene Handwerk der dominierende Wirtschaftsfaktor. Fleißige Handwerker bauen seit Jahrhunderten Häuser, decken das Dach, bauen Fenster und Türen ein, verputzen das Haus, sorgen für Wasser und Strom, und richten das Mobiliar. Und wenn das Haus dann fertig ist, bauen sie eine Strasse, um woanders das nächste Haus zu bauen. Das ist schon lange Besengauer Tradition und wird, auch und trotz der aktuellen Turbulenzen um die aus Bastheim überregional aktiv tätigen Handwerksbetriebe, weiterhin so bleiben.

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 4, im produzierenden Gewerbe 428 und im Bereich Handel und Verkehr 20 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 106 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 751. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 5 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 46 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1673 ha, davon waren 1342 ha Ackerfläche und 329 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 88 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 9 Lehrern und 195 Schülern