Zum Inhalt springen

Andrea (Vorname)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2007 um 20:31 Uhr durch 87.176.241.64 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Andrea ist im Deutschen und in anderen Sprachen (z. B. im Englischen, im Schwedischen, im Spanischen und im Ungarischen) ein weiblicher Vorname, im Italienischen und Rätoromanischen ein männlicher Vorname.Andrea ist auch im Badischen bekannt und bedeutet dort hübsches Mädchen. Sie haben meist auch eine hübsche Schwester. Lena z.B

Männliche Form: Andreas

Herkunft und Bedeutung des Namens

Andrea ist im Deutschen wie auch in den meisten übrigen europäischen Sprachen die weibliche Form, aber im Italienischen und im Rätoromanischen seit mindestens dem 14. Jahrhundert die männliche Form des Namens Andreas, wobei die weibliche Form Andreína ist. Der Name stammt vom Griechischen ανδρεια, andreia = „Tapferkeit“ und bedeutet soviel wie „der (die) Tapfere“, „der (die) Mannhafte“. Aber nicht die ursprüngliche Bedeutung dieses Namens war und ist - zumindest außerhalb des griechischen Sprachgebietes - der Hauptgrund, ein Kind so zu benennen, sondern die Verehrung des heiligen Märtyrers Andreas, dessen Symbol das x-förmige Kreuz ist.

Im deutschen Sprachraum ist der aus Andreas/Andre movierte weibliche Vorname Andrea seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich. Wahrscheinlich wurde er aus dem Dänischen oder dem Schwedischen übernommen; aber auch der gleichlautende italienische Männername könnte bei der Verbreitung der movierten Namensform eine Rolle gespielt haben. Die Notwendigkeit, den männlichen Vornamen Andreas/Andre zu movieren, hing wahrscheinlich mit dem Taufpatenwesen zusammen. Das weibliche Patenkind eines Andreas/Andre wurde eben Andrea genannt.

In den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts machten zwei aufsehenerregende Ereignisse den weiblichen Vornamen Andrea in Deutschland und Österreich und in anderen deutschsprachigen Gebieten zum Modenamen: 1.) 1952 errang die US-amerikanische Skiläuferin Andrea Mead-Lawrence bei den Olympischen Winterspielen in Oslo zwei Goldmedaillen; 2.) 1953 wurde das erste Kind Otto von Habsburgs, des ältesten Sohnes des letzten Kaisers von Österreich, und seiner Gemahlin Regina, einer gebürtigen Prinzessin von Sachsen-Meiningen, in Würzburg geboren. Es wurde nach dem heiligen Andreas, dem Schutzpatron des habsburgischen Hausordens vom Goldenen Vließ, benannt; da es ein Mädchen war, erhielt es den im Deutschen wie im Ungarischen gebräuchlichen weiblichen Vornamen Andrea. Über beide Ereignisse erschienen Berichte in illustrierten Zeitungen und in anderen Massenmedien.

Auch der im Jahre 1950 gedrehte Film „Gabriela“, worin es um die Beziehung der von Zara Leander gespielten Titelheldin zu ihrer Tochter Andrea geht, zwei Mädchenbücher mit Titelheldinnen namens Andrea (ein erstmals 1937 und mehrmals seit 1949 aufgelegtes von Adrienne Thomas und ein erstmals 1953 erschienenes von Anny Wienbruch), der 1956 von Erwin Halletz komponierte Schlager „Andrea“ und der 1957 erschienene „Lobgesang der guten Küche“ von einer Verfasserin mit dem Pseudonym Andrea trugen dazu bei, neugeborene Mädchen Andrea zu nennen. Bis in die siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts blieb Andrea einer der häufigsten Namen für neugeborene Mädchen im deutschen Sprachraum.

Nach Schweizer Namensrecht gehört Andrea zu den Vornamen, die das Geschlecht nicht eindeutig bestimmen, der Vorname Andrea muss also in Kombination mit einem anderen eindeutig weiblichen oder männlichen Vornamen kombiniert (z.B. Andrea Luigi, Andrea Franziska) oder in einer eindeutig das Geschlecht bezeichnenden Form (Andreas, Andrée, Andreana) gewählt werden (Artikel 69 der Zivilstandsordnung v. 01. Juni 1953, Vornamengebung). Im Jahre 1965 durfte man z. B. den Vornamen Andrea in der weiblichen Form nur in Kombination mit einem anderen weiblichen Vornamen benutzen; hingegen konnte man den Vornamen Andrea in der männlichen Form OHNE einen zweiten männlichen Vornamen benutzen. (Quelle: „Vornamen in der Schweiz“, herausgegeben vom Schweizerischen Verband der Zivilstandsbeamten, 8. Auflage, 1965) Übrigens wäre in der Schweiz Maria als Zweitvorname für ein Mädchen nur in Verbindung mit einem dritten, eindeutig weiblichen Vornamen geeignet, da ja auch männliche Personen mit dem zweiten Vornamen Maria heißen können. Das gilt auch für die Erstvornamen Gabriele und Simone; auch das sind im Italienischen keine weiblichen, sondern männliche Vornamen.

Namenstag

Bekannte Namensträgerinnen

Bekannte Namensträger

Varianten

  • Andi, Andrée, Andreana, Andy, Andreia, Ands, Andrina, Andreina, Andreea, Anni
  • Ändu (schweizerdeutsch), Anzge (schweizerdeutsch), Ändle (Berndeutsch), Ända (Senslerdeutsch/Freiburgerdeutsch)
  • Onda (tirolerdeutsch)
  • Andreina (italienischen Sprachraum)