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Konrad Duden

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Konrad Alexander Friedrich Duden (* 3. Januar 1829 auf dem Gut Bossigt in Lackhausen bei Wesel; † 1. August 1911 in Wiesbaden-Sonnenberg) war Gymnasiallehrer und trat als Philologe hervor. Von ihm stammt die Idee für das nach ihm benannte Rechtschreib-Wörterbuch der deutschen Sprache, den „Duden“.

Leben

Datei:Duden denkmal.jpg
Konrad-Duden-Denkmal im Stiftsbezirk Bad Hersfeld

Nach seinem Abitur 1846 an dem später nach ihm benannten Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel studierte Konrad Duden vier Semester Geschichte, Germanistik und klassische Philologie in Bonn. Dort trat er der Studentenverbindung Germania Bonn bei und beteiligte sich an den Demonstrationen der Burschenschaften im europäischen Revolutionsjahr 1848. 1854 holte er mit besonderer Genehmigung das Staatsexamen an der Universität Bonn nach, und im gleichen Jahr promovierte Konrad Duden - in absentia, das heisst aufgrund der schriftlich eingereichten Arbeit und ohne die übliche mündliche Prüfung – an der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg mit der Dissertation "De Sophoclis Antigona". Die Referendarzeit am Archigymnasium in Soest brach er 1854 ab und nahm eine Hauslehrerstelle in Italien/Genua an; von hieraus hat er im übrigen bereits sein Promotionsverfahren in Marburg betrieben. In Messina lernte er Adeline Jakob, die Tochter des deutschen Konsuls, kennen. Dort heiratete er 1861 Adeline. Aus dieser Ehe gingen sechs Kinder hervor.

1859 nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er als Lehrer und im beruflichen Aufstieg als Direktor (Prorektor) am Archigymnasium Soest. 1869 wurde er als Gymnasialdirektor nach Schleiz (Thüringen) berufen.

1876 wurde er Direktor des Königlichen Gymnasiums zu Hersfeld. Hier veröffentlichte er 1880 sein wichtigstes Werk: Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache

1905 trat er in den Ruhestand und nahm seinen Alterswohnsitz in Wiesbaden-Sonnenberg. Er starb im Jahr 1911 und wurde auf eigenen Wunsch im Familiengrab in Bad Hersfeld beigesetzt.

Bedeutung

Er setzte sich sein Leben lang für die Vereinheitlichung der deutschen Rechtschreibung ein. Das im Jahre 1880 erschienene Werk „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ gilt als der Urduden und beinhaltete 28.000 Stichwörter, auf 187 Seiten. 1902 beschließt der deutsche Bundesrat Dudens „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ für alle Bundesländer des Deutschen Reiches als verbindlich. Österreich-Ungarn und die Schweiz schließen sich an. Entsprechend ist „Schlag im Duden nach!“ ein geflügeltes Wort bei Unsicherheiten in der deutschen Rechtschreibung. Der „Duden“ in seiner aktuellen 24. Auflage (2006) beinhaltet 130.000 Stichwörter.

Jugendstilgrabstein von Konrad Duden

Werke

  • Anleitung zur Rechtschreibung, (2. Auflage 1878)
  • Die deutsche Rechtschreibung. Abhandlung, Regeln und Wörterverzeichnis, Leipzig 1872 (sog. Schleizer Duden)
  • Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 1880 ISBN 3-4462-0478-4
  • Etymologie der neuhochdeutschen Sprache, 1893

Literatur

  • DUDEN. Gedenkschrift zu seinem 150. Geburtstag am 3. Januar 1979. Herausgegeben von der Stadt Bad Hersfeld. Bad Hersfeld 1979.
  • Wolfgang Ullrich Wurzel: Konrad Duden. 2. durchgesehene Aufl. Leipzig 1985.
  • Wolfgang Ullrich Wurzel: Konrad Duden. Leben und Werk. Mannheim und anderswo 1998, ISBN 3-411-70701-1