Kath.net
kath.net ist ein in Österreich behördlich anerkannter Verein, der nach eigener Aussage „zur Verbreitung christlicher-katholischer Nachrichten“ besteht. Die Hauptaktivität des Vereins besteht in der Bereitstellung eines Online-Magazins, das im Jahr 2001 gegründet wurde und täglich Nachrichten aus der römisch-katholischen Welt präsentiert.
Überblick
kath.net bringt Berichte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, aus der römisch-katholischen Kirche in anderen Teilen der Welt, sowie Interviews mit Kardinälen, Bischöfen und Persönlichkeiten aus dieser Kirche. Es werden auch vatikanische Dokumente und katholische Bücher vorgestellt. kath.net ist weiters Betreiber einer Online-Enzyklopädie Kathpedia und eines Internetforums, die beide dem römischen Katholizismus verpflichtet sind. Kath.net hat nach eigenen Angaben ca. 150.000 unique Visits pro Monat.
Auf kath.net können auch Reisen mit täglicher heiliger Messe und verschiedene Artikel zum Katholizismus käuflich erworben werden.
Der Hauptsitz der Internetzeitung ist in Linz (Österreich), weitere Mitarbeiter der Redaktion befinden sich in Wien, Graz und München sowie in der Schweiz und in Rom.
Finanzierung
Kath.net ist kein offizielles Kirchenorgan, sondern eine private, laut Vereinsstatuten nicht profitorientierte Initiative mit kirchlicher Zielsetzung. Nachdem die österreichische Bischofskonferenz die finanzielle Unterstützung des Projektes vor einigen Jahren eingestellt hat, finanziert es sich ausschließlich aus Spenden und dem Gewinn aus dem Verkauf von Leserreisen und Inseraten, sowie den Einnahmen aus den "Clubmitgliedschaften" im Forum. Diese haben Zugriff auf einen geschlossenen Foren-Bereich und erhalten Vergünstigungen bei kath.net-Angeboten wie Leserreisen, Zeitschriftenabonnements usw.
Inhaltliche Orientierung
Die Internetzeitung kath.net und der Trägerverein vertreten einen konservativen theologischen und gesellschaftspolitischen Standpunkt, der sich an den Vorgaben des Lehramtes der römisch-katholischen Kirche orientiert. Bestimmte Lehrpositionen der Kirche (z.B. zur Homosexualität) werden mitunter in offensiver Weise vertreten. Zu den Autoren, die zur theologischen Prägung der Zeitung beitragen, gehören unter anderem der Salzburger Weihbischof Andreas Laun, Reto Nay und der Theologe Josef Spindelböck. Die Redaktion von kath.net strebt nach eigener Aussage folgende Ziele an: Aktualität, eine dem Lehramt der Kirche verpflichtete inhaltliche Ausrichtung und die Verbreitung von Information über kirchliche Vorgänge.
Medienrezeption
kath.net-Meldungen werden fallweise von Radio Vatikan[1] übernommen sowie auch von CWN (Catholic World News)[2]. Viele Medien zitieren kath.net oder übernehmen beziehungsweise kommentieren kath.net-Meldungen: die katholische Zeitung Die Tagespost[3], der katholische Schweizer Nachrichtendienst KIPA[4], die offizielle Website der Schweizer Katholiken kath.ch[5], diverse Kirchenzeitungen, z.B. die Linzer Kirchenzeitung[6], evangelische Medien wie der ERF - Evangeliums Rundfunk [7], jesus.de[8], weltliche Medien wie der ORF [9], das Österreich-Journal[10], Der Neue Tag[11], die Netzeitung[12], die AFP[13] und die Konkurrenzseite kreuz.net. Viele katholische Medien verwerten kath.net News - darunter "Kirche Heute" in Deutschland, die Zeitung "Neuevangelisierung" in Österreich, das "Schweizer Katholische Sonntagsblatt", "Vision 2000", "Der Fels" etc. Der Fernsehsender K-TV, Radio Maria, Radio Gloria u.a. beziehen Content von kath.net.
Auch die Webseiten des Päpstlichen Rats für die sozialen Kommunikationsmittel verlinken auf kath.net. [14]
Kritik
Die inhaltliche Ausrichtung von kath.net ruft Kritik von verschiedenen Seiten hervor. Liberal geprägte Katholiken kritisieren die von ihnen als zu konservativ oder zu unkritisch gegenüber dem kirchlichen Lehramt angesehene Grundtendenz von kath.net. Auf Seiten eher kirchlich, insbesondere traditionalistisch orientierter Katholiken ist die werbende Haltung der Herausgeber gegenüber den kirchlich nicht anerkannten angeblichen Marienerscheinungen im bosnischen Dorf Medjugorje Anlass zu Kritik. Das an kath.net angeschlossene Forum (die sog. "Community") wird insbesondere wegen der mitunter restriktiven Vorgangsweise der Administratoren kritisiert; diese verteidigen sich mit dem Argument, nur eine straffe Leitung könne ein produktives Diskussionsklima überhaupt ermöglichen.
Kathpedia
kath.net startete im Frühjahr 2006 die zunächst als "katholische Wikipedia" bezeichnete Kathpedia, die auf der aus der Wikipedia bekannten Software MediaWiki läuft. Die Mitarbeit ist nur nach vorheriger Anmeldung und Freischaltung durch die Administratoren möglich und die Artikel stehen unter der Creative Commons Lizenz. Bei inhaltlichen Fragen orientiert man sich - anders als bei der Wikipedia - nicht an einem weltanschaulich neutralen Standpunkt, sondern an den kirchlichen Lehrdokumenten, insbesondere dem Katechismus der Katholischen Kirche.