Ludwig van Beethoven
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Beethoven
Ludwig van Beethoven (*17. Dezember 1770 in Bonn, † 26. März 1827 in Wien), deutscher Komponist der Klassik.
Ludwig van Beethoven war der Sohn einer Musikerfamilie, deren Vorfahren aus dem Flämischen Lüttich kammen, sie waren Bauern und Handwerker gewesen. Wenig später zogen sie in das Rheinland. Einer von ihnen war Musiker, der vom Erzbischof von Köln eingestellt wurde. Sein Sohn Johan war Sänger auf der Bühne, während sein Vater für das Orchester verantwortlich war.
Am 17. Dezember taufte man den Sohn Johans, er wurde nach seinem Großvater Ludwig benannt. Zur damaligen Zeit wurde Beethovens Vater von dem jungen Mozart beeindruckt, der schon mit 6 Jahren als Komponist auftrat. Mit dem Ziel aus Ludwig ebenfalls eine solches Wunderkind zu machen, begann der Vater ihn in Violinen- und Klavierspiel zu unterrichten. Die sehr strenge Haltung des Vaters behinderte die Entwicklung des Jungen. Manchmal wurde er mitten in der Nacht aus dem Bett geholt um Klavier zu üben. Das hatte zur Folge, dass Beethoven in der Schule oft müde war und an Konzentrationsmängeln litt. Im späteren Leben musste er das versäumte Schulwissen nachholen.
Auch sonst war das Leben nicht leicht. Der Vater ergab sich bald dem Alkohol, seine Mutter war sehr oft krank, und von seinen 6 Geschwistern überlebten nur 2.
Wenig später unternahm er mit seinem Vater erste Konzertreisen das Rheinland abwärts. Dabei gab der Vater das Alter von Ludwig als 6 Jahre an (obwohl er bereits 7 Jahre alt war). In dieser Zeit entstanden auch die ersten Klaviersonaten.
Bald diente er als zweiter Hoforganist der Landesherren, bei denen er schon ein regelmäßiges Gehalt bezog. Mit 13 Jahren spielte er Cembalo und Bratsche im kurfürstlichen Orchester.
Um seine Ausbildung zu vervollkommnen, reiste er 1787 nach Wien und nahm später Unterricht bei Mozart. Weitere Komponisten wie Josef Haydn, machten damals die österreichische Hauptstadt zum musikalischen Zentrum Europas.
Als er das erste man bei Mozart vorspielt, war dieser beeindruckt von dem jungen Talent, worauf er empfahl Beethoven im Auge zu behalten.
Als seine Mutter im sterben lag, kehrte er nach Bonn zurück. Er besuchte die dortige Universität, wo er sich für den Freiheitsgedanken und die französische Revolution begeistern konnte. Dies spiegelt sich auch in seinen späteren Werken wieder, welche von Freiheit und Menschlichkeit sprechen.
Mit 22 Jahren unternahm er eine zweite Studienreise nach Wien. Danach kehrte er nie wieder in seine Heimat zurück.
Er wusste, dass er noch viel zu lernen hatte. Mozart war bereits gestorben, aber Haydn nahm ihn als Kompositionsschüler an. Er erlangte bald Berühmtheit mit seiner Kammermusik, die als vollkommen neuartig bezeichnet wurde.
Beethoven war als Klaviervirtuose und Meister der Improvisation bekannt. So stellte er einmal vor einem Konzert fest, dass der Flügel einen Halbton zu tief gestimmt war. Da die Zeit nicht mehr ausreichte, um das Instrument neu zu stimmen, spielte er sein C-Dur Konzert kurzerhand in Cis-Dur.
Im Alter von 29 Jahren, nahm Beethoven seine erste Sinfonie in Angriff, die er am Anfang des darauffolgenden Jahres vollendete. Sie wurde mit großem Erfolg am 2. April 1799 uraufgeführt.
Mit etwa 30 Jahren machten sich bei Beethoven erste Anzeichen einer Gehörerkrankung bemerkbar, die sich unaufhaltsam verschlimmerte. Um sein schlechter werdendes Hörvermögen auszugleichen, ließ er daher sein Klavier mit bis zu 4 Saiten bespannen. Bis zum Jahre 1819 sollte Beethoven völlig ertaubt sein, so dass er selbst keine Konzerte mehr geben und auch nicht mehr dirigieren konnte.
Es folgten weiter Werke wie die zweite Sinfonie, deren Erfolg nur mäßig war. Erst mit seiner dritten Sinfonie widmete er sich der „großen Komposition“. Ursprünglich trug sie den Titel „Sinfonia grande, intitolata Bonaparte“ (benannt nach Napoleon). Nachdem er jedoch erfuhr, dass Napoleon sich am 18. Mai 1804 die Kaiserkrone aufsetzte, radierte er in großer Wut den Namen aus dem Titelblatt. Seine neue Überschrift hieß, „Heroische Sinfonie, komponiert um das Andenken eines großen Mannes zu feiern“ (auch Eroica genannt). Uraufgeführt wurde sie im August 1804 im Wiener Palais des Fürsten Lobkowitz, dem sie nun auch gewidmet war.
Im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts wurde Beethoven zum berühmtesten Musiker Europas. Seine vom revolutionären Geiste erfüllten Sinfonien, gehörten bald zum dauerten Bestand der viel verbreiteten Orchesterkonzerte.
Seine fünfte Sinfonie nannte er „Schicksalssinfonie“, sie entstand in einer schweren Lebensphase des Komponisten. Am 22. Dezember 1808 wurde sie zusammen mit der sechsten Sinfonie (Pastorale) uraufgeführt. Die Pastorale spiegelt seelische Empfindungen wieder, die beim Anblick der Natur entstehen.
Am 8. Dezember 1813 wurde die siebte Sinfonie mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Sie wurde von Richard Wagner als „Apotheose des Tanzes“ gelobt.
Während des Wiener Kongresses, erkannte Beethoven, dass diese Zusammenkunft der Herrscher Europas nur zur weiteren Unterdrückungen führen sollte. Er schätze die humanistischen und geistigen Werte eines Menschen. In seiner Jugend war er von Schiller begeistert, im späteren Leben wandte er sich Goethe zu. So vertonte er auch mehrere Werke Goethes, wie das feuerliche „Egmont“.
Als seine Taubheit immer schlimmer wurde, schrieb er ein Testament. Wenig später ergriff ihn wieder der Lebensmut. Er sagte "Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen, ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht".
Als 1815 einer seiner Brüder starb, nahm er dessen Sohn Karl zu sich. Doch sein Neffe war stets undankbar, und wurde nie eine wertvolles Mitglied der Gesellschaft.
1822 wurde die „Missa solemnis“ vertont. Ein Jahr später vollendete er die 9. Sinfonie, sie war ein Höhepunkt des sinfonischen Schaffens. Besonders der letzte Satz, der mit dem Chorfinale von Schillers „Ode an die Freude“ vertont wurde, ist besonders einprägend.
Beethoven starb 1827 in Wien an alkoholischer Leberzirrhose. Etwa zwanzigtausend Menschen nahmen an seinem Begräbnis teil. Sogar das Militär musste zur Aufrechterhaltung der Ordnung eingesetzt werden.
Werke
- 9 Symphonien
- 5 Klavierkonzerte
- 1 Violinkonzert
- 1 Tripelkonzert (Klavier, Violine, Cello)
- 1 Oper (Fidelio bzw. Leonore)
- zahlreiche Lieder, Serenaden, Sonaten und Streichquartette