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Chien-Shiung Wu

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Chien-Shiung Wu wurde als Tochter eines Schulrektors 1912 in der Nähe von Shanghai geboren. Sie verließ ihre Heimat nach ihrem Physik-Studium im Alter von 23 Jahren, um an der Universität von Kalifornien in Berkeley zu promovieren. Dort lernte sie ihren chinesischen Kollegen Luke Chia-Liu Yuan kennen, den sie 1942 heiratete und mit dem sie einen Sohn bekam.

Ab 1943 forschte und lehrte Chien-Shiung Wu an der Columbia University in New York und war bis 1944 am Projekt zum Bau der Atombombe beteiligt. Von 1946 bis 1952 beschäftigte sie sich mit dem Beta-Zerfall. 1957 gelang Chien-Shiung Wu in dem nach ihr benannten Wu-Experiment der Nachweis der Paritätsverletzung bei schwachen Wechselwirkungen und damit der empirische Nachweis für die Hypothese von Tsung Dao Lee (geb. 1926) und Chen Ning Yang (geb. 1922). Diese hatten 1956 die Theorie veröffentlicht, daß in der Elementarteilchenphysik eine Vertauschung von rechts und links einen Unterschied machen kann, d.h. bei einer räumlichen Spiegelung müssen Original und Spiegelbild nicht immer ununterscheidbar sein. Dabei hatten sie auch mehrere spezielle Experimente vorgeschlagen.

Als Lee und Yang noch im gleichen Jahr den Physik-Nobelpreis erhielten, meinten viele Fachleute, daß Chien-Shiung Wu zu Unrecht leer ausgegangen sei. Der Grund wurde in der überkommenen Mißachtung der experimentellen gegenüber der theoretischen Physik gesehen.

Chien-Shiung Wu, der zahlreiche Wissenschaftspreise und Ehrendoktorhüte verliehen wurden, lebte nach ihrer Emeritierung zurückgezogen unter dem Namen ihres Mannes in New York.

Chien-Shiung Wu starb am 16. Februar 1997 an den Folgen eines Schlaganfalls.