Wolfgang Schäuble
Wolfgang Schäuble (* 18. September 1942) Freiburg, deutsche Politiker
Schäuble studierte Recht- und Wirtschaftswissenschaften und schloss 1966 das Erste Juristisches Staatsexamen ab. 1961 begann er seine politische Laufbahn mit dem Eintritt in die Junge Union. Während des Studiums wurde er auch Vorsitzender des RCDS in Hamburg bzw. Freiburg. 1965 trat er in die CDU ein. Ab 1966 arbeitete er als Assistent an der Universität Freiburg und danach als Gerichtsreferendar. Über die Junge Union in Südbaden gelangte er 1972 in den Bundestag.
Wolfgang Schäuble engagierte sich ab 1975 in der Europa-Politik, in dem er in verschiedenen Gremien mitarbeitete. Er war auch ein der Anhänger von Helmut Kohl, dem damaligen Oppositionsführer. Als Kohl nach dem konstruktiven Misstrauensvotum zum Bundeskanzler gewählt wurde, ernannte der neue Kanzler Schäuble zum Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion. Von 1984 bis 1989 war er Bundesminister für besondere Aufgaben und Leiter des Bundeskanzleramtes. Wolfgang Schäuble war zu dieser Zeit ein enger Vertrauter des Regierungschefs und nahm in dessem Auftrag Verbindungen mit DDR-Politikern auf. So bereitete er auch den Besuch von Erich Honecker vor.
1989 wurde Schäuble zum Bundesinnenminister ernannt. Bei den Verhandlungen über den Einigungsvertrag führte er 1990 schließlich die Verhandlungen. Am 12. Oktober 1990 wurde Schäuble bei einem Attentat schwer verletzt. Trotz seiner schweren Behinderung - er kann sich nur noch im Rollstuhl bewegen - arbeitete er weiter in seinen politischen Ämtern. So übernahm er auch noch das Amt des Fraktionsvorsitzenden. Seine Treue zum Bundeskanzer wurde dadurch gewürdigt, dass ihn Helmut Kohl zu seinem möglichen Nachfolger ernannte.
Nach der verlorenen Bundestagswahl von 1998 wurde Schäuble Vorsitzender der CDU. Dieses Amt verlor er in der Folge der CDU-Spendenaffäre wegen umstrittener Geldannahmen.