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Bahnstrecke Appenweier–Strasbourg

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Europabahn: Offenburg–Straßburg
Kursbuchstrecke (DB):719
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Strecke
Rheintalbahn von Basel
Abzweig nach links und geradeaus
Schwarzwaldbahn von Singen (Hohentwiel)
Bahnhof
145,5 Offenburg
Bahnhof
{{BSkm|137,4|0,0}} Appenweier
Abzweig nach rechts
Renchtalbahn nach Bad Griesbach
Abzweig nach rechts
Rheintalbahn nach Mannheim
Haltepunkt / Haltestelle
Legelshurst
Haltepunkt / Haltestelle
Kork
Bahnhof
Kehl
Haltepunkt / Haltestelle
Krimmeri-Meinau
Bahnhof
Straßburg

Die Europabahn ist die Hauptbahnstrecke, die den französichen TGV-Grenzbahnhof Straßburg mit dem deutschen Bahnhof Offenburg, einem Nahverkehrsknoten mit Fernverkehrsanschluss, verbindet. Die Strecke ist fast durchgängig zweigleisig und vollständig elektrifiziert. Die Europabahn ist heute noch die einzige Eisenbahnstrecke zwischen Baden-Württemberg und Frankreich, auf der regelmäßigen Personenverkehr existiert. Alle anderen Verbindungsstrecken zwischen Baden-Württemberg und Frankreich sind entweder komplett stillgelegt oder aber ohne regelmäßigen öffentlichen Personenverkehr.

Streckenverlauf und Streckenbau

Zwischen Offenburg und Appenweier ist die Europabahn identisch mit der Rheintalbahn. Nach dem Bahnhof Kehl überquert die Strecke den Rhein und somit die deutsch-französische Grenze. Die Strecke von Appenweier zur französischen Grenze wurde 1861 von den Badischen Staatseisenbahnen gebaut. Der Abschnitt von Offenburg nach Appenweier war bereits 17 Jahre früher als Teil der Badischen Hauptbahn vollendet worden.

Betrieb

Die Europbahn ist Bestandteil der Magistrale für Europa, die Paris mit Budapest und Bratislava verbinden soll. Im Rahmen dieses Projektes ist ein Ausbau der Strecke zwischen Kehl und Appenweier auf 200 km/h vorgesehen, sowie die Erweiterung der Rheinbrücke auf zwei Gleise[1]. Die am 20. September 2006 fertiggestellte TGV-Neubaustrecke von Paris nach Ostfrankreich bringt starke Veränderungen sowohl für den Nah- als auch den Fernverkehr auf der Europabahn mit sich. Der Fahrplan auf der Europabahn wird zum kleinen Fahrplanwechsel am 10. Juni 2007 deshalb großteils Verbesserungen aber auch einige Verschlechterungen bringen. Es werden dann erstmals TGVs die Strecke befahren. Außerdem verbessern sich die Nahverkehrsverbindungen von Offenburg nach Straßburg erheblich.

Fernverkehr

Die Europabahn als Teil des zukünftigen TGV-Verkehrs zwischen Frankreich und Süddeutschland

Die Fernverkehrszüge fahren nicht die komplette Strecke von Offenburg bis Straßburg, sondern verkehren vielmehr nur zwischen dem Abzweig der Rheintalbahn in Appenweier bis Straßburg. Diese Züge halten zwischen Appenweier und Straßburg derzeit noch alle in Kehl. Im Moment verkehren vier EuroCity-Zugpaare zwischen München und Straßburg über die Europabahn. Einige dieser Züge haben Paris als Ausgangs- bzw. Endbahnhof. Zusätzlich verkehrt ein EuroNight zwischen Wien und Paris über die Europabahn.

Zur Eröffnung des TGV-Verkehrs am 10. Juni 2007 fallen die EuroCity-Züge bis auf ein Zugpaar, das Straßburg mit München verbindet, weg. Der EuroNight-Zug bleibt erhalten, verkehrt dann aber neu nur noch zwischen Straßburg und Wien. Die letzte direkte Bahnverbindung zwischen Paris und Wien geht damit verloren. Die drei wegfallenden EuroCity-Züge werden durch TGVs ersetzt, die alle in Paris Est enden bzw. ihren Ausgangspunkt haben, von denen aber nur noch einer bis München durchgebunden wird. Die zwei anderen TGVs verkehren nur zwischen Stuttgart und Paris. Die TGVs halten anders als der verbleibende EuroCity-Zug und der EuroNight dann nicht mehr am Bahnhof Kehl, sodass Kehl in seiner Funktion als Fernverkehrsbahnhof herabgestuft wird.

Nahverkehr

Regio-Shuttle RS1 der Ortenau-S-Bahn GmbH in Offenburg

Neben dem internationalen Fernverkehr auf der Europabahn wird die Strecke auch von Nahverkehrszügen befahren. Mit der Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Paris und Ostfrankreich am 10. Juni 2007 hat sich die SNCF bereit erklärt, eine erhebliche Verbesserung des Nahverkehrsangebots zwischen Offenburg und Straßburg zu finanzieren. Die deutsche Seite beteiligt sich nicht finanziell an diesen Verbesserungen. Viele der Züge, die heute nur zwischen Offenburg und dem Grenzbahnhof Kehl verkehren, werden dann bis zum TGV-Bahnhof Straßburg durchgebunden, was zu den Hauptverkehrszeiten an Werktagen einen Halb-Stunden-Takt zwischen Offenburg und Straßburg ergeben wird. Von den heute 24 Zügen, die zwischen Offenburg und Straßburg verkehren, wird es so ab Juni 2007 werktags 42 geben. An den Wochenendverbindungen ändert sich allerdings nichts. Mit dem Fahrplanwechsel werden aber auch die durchgehenden Nahverkehrsverbindungen über Offenburg weiter nach Freudenstadt und von Straßburg aus weiter über französisches Staatsgebiet nach Saarbrücken weitgehend wegfallen, sodass der Fahrweg Offenburg–Straßburg üblicher Fahrweg für den Großteil der Züge auf der Europabahn werden wird. Heute gibt es hingegen noch zahlreiche Züge, die zwischen Kehl und Offenburg, zwischen Offenburg und Saarbrücken oder zwischen Freudenstadt und Kehl verkehren.

Die Nahverkehrsleistungen auf der Europabahn werden durch drei verschiedene Eisenbahnverkehrsunternehmen erbracht: Als Regionalbahn verkehren sowohl Züge der Deutschen Bahn als auch der SNCF. Diese werden mit dem deutsch-französichen Dieseltriebwagen X 73900 (Baureihe 641) gefahren, wobei die Fahrzeuge der Deutschen Bahn in der üblichen deutschen verkehrsroten Farbgebung gehalten sind, und die Triebwagen der SNCF die typische SNCF-Lackierung aufweisen. Neben den Regionalbahnen von SNCF und Deutscher Bahn verkehrt ebenfalls die Ortenau-S-Bahn auf der Europbahn. Die Ortenau-S-Bahn bringt Regio-Shuttles zum Einsatz.

Quellen

  1. [1]Bundesverkehrswegeplan, Lfd. Projekt Nr. 17