Edmond Halley

Edmond Halley (* 8. November 1656 in Haggerston bei London; † 14. Januar 1742 in Greenwich) war ein englischer Astronom, Mathematiker, Kartograph, Geophysiker, Meteorologe.
Leben
Halley studierte in Oxford Mathematik und Astronomie und konnte bereits mit 21 Jahren eine Methode veröffentlichen, die Aphelien und Exzentrizitäten der Planeten zu bestimmen. Er reiste 1677 nach St. Helena. Er konnte als erster Astronom am 7. November 1677 einen Merkurtransit von Anfang bis Ende beobachten. Er schlug daraufhin vor, Merkur- und Venustransits zur Bestimmung der Astronomischen Einheit zu vermessen, um die Größe des Sonnensytems zu bestimmen. Des weiteren vermaß er dort die Positionen der Sterne des südlichen Himmels. Von der königlichen Akademie der Wissenschaften beauftragt, deren Sekretär er später wurde, reiste Halley nach Danzig, um den wissenschaftlichen Streit zwischen Robert Hooke und Johannes Hevelius zu schlichten.
In den Jahren 1680 bis 1681 bereiste Halley Frankreich und Italien, und initiierte die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Sternwarten von Greenwich und Paris. Zwischen Calais und Paris beobachtete Halley erstmals den später nach ihm benannten Kometen. Ab 1677 wies er durch seine Berechnungen immer auf die Wichtigkeit der Venusdurchgänge für die Bestimmung der Sonnenparallaxe hin.
Zwischen 1698 und 1700 reiste Halley zweimal nach Nordamerika, um die Richtung der Magnetnadel an verschiedenen Punkten der Erdoberfläche zu bestimmen. Als Ergebnis dieser Reisen konnte er 1701 die erste größere Karte der magnetischen Deklination veröffentlichen.
1703 berief die Universität Oxford Halley auf den Savilischen Lehrstuhl für Geometrie. Dort bearbeitete er die Theorie des Mondes, um sie bis zur Anwendung auf Längenbestimmungen zur See zu vervollkommnen. 1705 konnte er nach dieser neuen Methode die Bahnelemente der Kometen (der Jahre 1531, 1607 und 1682) berechnen. Durch diese Berechnungen kam der Verdacht auf, dass dies Erscheinungen immer desselben Kometen seien, der gegen Anfang 1759 zurückkehren werde.
Da sich die Voraussage bestätigte, wurde dieser Komet seitdem als Halleyscher Komet bezeichnet. Als 1719 der königliche Astronom John Flamsteed starb, wurde noch im selben Jahr Halley zu dessen Nachfolger in Greenwich ernannt. Mit Wirkung seines Amtsantritts in Greenwich gab Halley seine Stelle als Sekretär der Akademie der Wissenschaften auf. Als Astronom in Greenwich überarbeitete er das Sternenverzeichnis von Ptolemäus und veröffentlichte es in Geographiae veteris scriptores graeci minores.
Werk
Neben seinen Berechnungen von Kometenbahnen (z. B. Halleyscher Komet) erforschte Halley auch den Erdmagnetismus und den Monsun, und entdeckte die Eigenbewegung von Sternen. Er machte sich aber auch um die Verbesserung der Taucherglocke und die Erfindung des Spiegeloktanten verdient. Letzteres ist ein Instrument für astronomische Beobachtungen (zur Navigation) auf dem Meer. Als mathematischer Berater der Amicable and Perpetual Assurance schuf Halley die mathematischen Grundlagen der Lebensversicherungsmathematik.
Schriften
- Catalogus stellarum australium. - London : s.n., 1679
- Methodus directa geometrica investigandi excentricitates planetarum (1677)
- An account of the cause of the change of the variation of the magnetical needle with an hypothesis of the structure of the internal parts of the earth: as it was proposed to the Royal Society in one of their later meetings., Philosophical Transactions of the Royal Society of London 17 (1692) 563-578
- A new, exact and easie method of finding the roots of any equations generally, and that without andy previous reduction, Philosophical Transactions no. 210, May 1694
- Some Account of the Ancient State of the City of Palmyra, with Short Remarks upon the Inscriptions Found there., Philosophical Transactions Volume 19 (1695) pp. 160-175
- A New and Correct CHART Shewing the VARIATIONS of the COMPASS in the WESTERN & SOUTHERN OCEANS: as Obserserved in the Year 1700 by his Ma.ties Command; [gewidm.:] Majestati semper Augustae GULIELMI III D. G. MAGNAE BRITANNIAE FRA. & HIB. Regis Invictißimi Tabula haec Hydrographica VARIATIONUM MAGNETICARUM INDEX Devotissime Consecratur; London 1701
- An Advertisement, necessary to be observed in the navigation up and down the Channel of England / Communicated by a Fellow of the Royal Society, London 1701 (E. Halley zugeschrieben)
- Apollonii Pergaei De sectione rationis libri duo ex arabico msto latine versi. Accedunt ejusdem De sectione spatii libri duo restituti. Opus analyseos geometricae studiosis apprime utile, Oxford 1706
- An Account of the Late Surprizing Appearance of the Lights Seen in the Air, on the Sixth of March Last; With an Attempt to Explain the Principal Phaenomena thereof; As It Was Laid before the Royal Society by Edmund Halley, J. V. D. Savilian Professor of Geom. Oxon, and Reg. Soc. Secr, Philosophical transactions, xxix (1716), 406-428
- Lectures read in the School of Geometry in Oxford, concerning the geometrical construction of algebraical equations, and the numerical resolution of same by the compendium of logarithms, London 1717
- A new and correct draught of the Channell between England and France, shewing the sands, shoales, depth of water and anchorage on the said coasts with the setting of the Tydes and the time of High Water as observed by Capt. E. Halley, London 1720
- Tabulae astronomicae. - London : s.n., 1749
Literatur
- Cook, Alan: Edmond Halley : charting the heaven's and the seas. - Oxford : Clarendon, 1998. - ISBN 0-19-850031-9
- Roman, Colin A.: Edmond Halley : genius in eclipse. - London : Macdonald, 1970
Weblinks
- Commons: Edmond Halley – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Vorlage:PND
- Biographie Univ. St-Andrews
- Edmond Halley, An Estimate of the Degrees of the Mortality of Mankind (1693). Berechnung der statistischen Lebenserwartung nach den Daten für Breslau von 1691.
Personendaten | |
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NAME | Halley, Edmond |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Astronom |
GEBURTSDATUM | 8. November 1656 |
GEBURTSORT | Haggerston bei London |
STERBEDATUM | 14. Januar 1742 |
STERBEORT | Greenwich |