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Immedinger

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Die Immedinger waren eine Familie des sächsischen Adels zur Zeit der Liudolfinger, zu deren Vorfahren, wenn auch nicht im Mannesstamm, der Sachsenherzog Widukind gehörte.

Geschichte

Die Immedinger hatten umfangreichen Besitz in Ostfalen und waren die Erben der Familie Widukinds in Westfalen - beide Familien werden zu den Gegners Karls des Großen gezählt. Das Hauskloster der Immendinger war Ringelheim an der Innerste im Zentralbereich des Familienbesitzes.

G. Althoff hält es für möglich (Genealogische und andere Fiktionen in mittelalterlicher Historiographie, in: Fälschungen im Mittelalter, Schriften der MGH 33,I, 1988, Seite 428ff), dass die Unterscheiderung der Immedinger von den Widukinden "genealogische Fiktion" ist, und die heilige Mathilde zu den direkten Nachkommen Widukinds zu rechnen sei.

Die bekannten Mitglieder der Familie

Die Immedinger (Widukinde) nach Böttger, 1865

  1. Widukind († 7. Januar 810, erwähnt 777, 789), auch Witekind, Herzog der Westfalen (Sachsen) ∞ Geva
    1. Gisela, auch Hasala ∞ Berno, Sohn von Bruno I., Herzog der Engern 775
    2. Wigbert († nach 25. Dezember 834), Herzog der Engern ∞ Odrade
      1. Walbert († 876, erwähnt 834, 874) ∞ Altburge († 880)
        1. Reginbern († vor 17. Oktober 872), Graf 856 ∞ Mathilde († nach 911), nachher Äbtissin des Klosters Herford
          1. Theoderich († nach 929, erwähnt 900, 909), Graf in Westfalen ∞ Reinhilde von Dänemark († 11. Mai nach 929)
            1. Mathilde (* wohl 896; † 14. März 968) ∞ Heinrich I. (* 876; † 2. Juli 936), Herzog von Sachsen 912, deutscher König von 14. April 919 bis 936
            2. Bia († 25. Mai vor 954) ∞ Wichmann II. († 23. April 944), auch Wigmann, gen. der Ältere (Billunger)
          2. Widukind († 909)
          3. Immed (III.)? († 12. Oktober 953) siehe unten
        2. Wigbert († 8. September 908), Bischof von Verden von 874 bis 908

Die Immedinger nach Ohainski, Schubert & Streich, 2004

Die Nachkommen der Äbtissin Mathilde

  1. Mathilde, Äbtissin des Klosters Herford
    1. Dietrich Graf (von Hamaland ∞ Reinhilde (Reginlind)
      1. Mathilde (* 896; † 14. März 968 in Quedlinburg ) ∞ in Wallhausen 909, König Heinrich I. († 9. Juli 936 in Memleben ), Deutscher König 919
      2. Widukind
      3. Immed
      4. Reginbern
      5. Friderun († 18. Januar 971)
      6. Bia
      7. Amalrada ∞ Eberhard († 964), Graf in der Betuwe und im Salland ab 944/60

Die Nachkommen des Grafen Immed III.

  1. Immed (III.) (gefallen 954)
    1. Waldered (um 984) ∞ Bertha (um 984), Tochter von Burchard III. († 973), Herzog von Schwaben seit 954
      1. Thiedrich, auch Dietrich († 6. März 995), Pfalzgraf in Sachsen seit 992 ∞ Fritheruna (um 974)
        1. Siegbert (995/um 1007, † 1017), Graf in Ostfalen & Hessen
        2. Dietrich, Mönch zu Corvey
        3. Thiedburga
      2. Siegbert (984 Sicco, † 14. Oktober 995), Graf im Liesgau seit 990
        1. Siegbert (um 983), Mönch zu Corvey
        2. NN-Tochter ∞ Lothar-Udo (getötet bei Stade am 23. Juni 994), Graf von Stade
        3. Unwan († 17. oder 26. Januar 1029), Erzbischof von Hamburg-Bremen von 1013 bis 1029
      3. Gisela (um 984)
    2. Immed (IV.) († 27. Januar 983), Graf im Bistum Utrecht ∞ I. Adela († 6. August 1020/28), Tochter von Wichmann, Graf im Bistum Utrecht ∞ II. vor 996, Balderich, Graf in der Drenthe († 5. Juni 1021 auf Burg Heimbach)
      1. Meinwerk († 5. oder 6. Juni 1036), auch Meinwart, Domherr zu Halberstadt , königlicher Hofkapellan & Kantor von St. Marien zu Aachen1001 bis 1009, Bischof zu Paderborn von 1009 bis 1036
      2. Dietrich († 17. April 1014), Graf im Bistum Lüttich
      3. Athela († nach 1027), Kanonissin zu Elten
      4. Glismod († 5. Februar vor 1041) ∞ Adalbert († 26. Mai 1055), Markgraf der Ostmark (Babenberger ), II. ∞ Otakar/Otger/Oci/Ozzi, 993 Graf im Kroatengau (in Kärnten), III. ∞ Graf Reding/Reting
      5. Emma († 3. Dezember 1038) ∞ Liudger († 1001), Sohn von Hermann Billung, Herzog von Sachsen


Literatur

Uwe Ohainski, Ernst Schubert & Gerhard Streich: Stammtafel der Welfen, nach den Originalquellen bearbeitet von Heinrich Böttger (†), Königlicher Bibliothek-Secretair. Herausgegeben von F. Klindworth, 1865. Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover, 2004 ISBN 3-7752-6019-6