Arthrografie
Unter einer Arthrografie versteht man im Gegensatz zur Arthroskopie wörtlich die "Darstellung eines Gelenkes" mittels radiologischer Methoden zur Sicherung oder zum Ausschluss einer Diagnose.
Techniken:
- Arthrographie mit Luft oder einem anderen Gas (negativer Kontrast)
- Arthrographie mit einem wasserlöslichen Kontrastmittel (positiver Kontrast)
- Arthrographie mit Luft und einem wasserlöslichen Kontrastmittel (Doppelkontrast)
Die Doppelkontrastarthrographie war vor der breiten Anwendung schnittbildgebender Verfahren (z. B. MRI) eine probate Methode, z. B. Meniskusrisse im Kniegelenk zu diagnostizieren. Im Prinzip läuft eine Doppelkontrastarthrographie des Kniegelenks in folgender Reihenfolge ab:
Nach sorgfältigster Hautdesinfektion wird neben der Patella ca. 2 bis 5 ml eines wasserlöslichen Kontrastmittels in das Kniegelenk injiziert. Anschließend wird durch mehrmaliges Beugen und Strecken des Knies das Kontrastmittel gut verteilt, so dass es alle inneren Oberflächen des Gelenks einschließlich der Menisken benetzt. Dann werden in etwa 30°-Schritten Zielaufnahmen der Menisken angefertigt, die anschließend durch den Radiologen begutachtet werden.
Das Prinzip der Doppelkontrastarthrographie und seiner hohen Ortsauflösung besteht in der starken Absorption von benetzten Oberflächen bei tangentialem Strahlengang. Kleinste Risse z. B. in Menisken speichern das Kontrastmittel und hinterlassen damit auf dem Röntgenbild eine entsprechende Spur und geben dem Chirurgen eine gute Ortsinformation und Ausdehnung des Schadens.
Mit zunehmender Verbreitung nicht-invasiver Bildgebung (Ultraschall und MRI) trat in den letzten zwanzig Jahren die Doppelkontrastarthrographie immer mehr in den Hintergrund der diagnostischen Verfahren.