Torfrock
Die Band Torfrock wurde 1976 von Klaus Büchner und Raymond Voß gegründet. Weitere Mitglieder sind
- Reinhard Heinrichs (1977 bis 1995)
- Gunnar Kämmer (1977 bis 1997)
- Thomas Rieckmann (1977 bis Tod 1989)
- Ronnie Meyer (nur 1977)
- Uwe Meitzner (1989 bis 1997)
- Jürgen Lugge (1990 bis Tod 1999)
- Pete Sage (nur 1991)
- Nick Buck (1996 bis 1998)
- Ingo Seehase
- Nick Thompson
- "Olliwood" (seit 1998)
Klaus Büchner trat zusammen mit Klaus Baumgart auch als "Klaus und Klaus" auf.
Alben von Torfrock sind:
- Dat matscht so schön (1977)
- Rata-ta-zong (1978)
- Torfrockball im Hühnerstall (1979)
- Vierter Versuch (1980)
- Mein Gott, sind wir begabt (1982)
- Aufe beinharte Tour (1992, Life)
- Goiler Tonträger (1994)
- Rockerkuddl (1996)
Auch der Soundtrack der Werner-Filme stammt von Torfrock.
Am Anfang der Geschichte von Torfrock stand die Idee, Klassiker der Rockmusik mit plattdeutschen Texten zu spielen, wie "Let's wörk togesser" ("Let's work together", Wilbert Harrison), "Karola Petersen" ("Oh Carol", Neil Sedaka) oder "Hey Joe" (u. a. Jimi Hendrix, The Leaves).
Aber schon auf dem ersten Album tauchten selbstgeschriebene humoristische Lieder auf, die (auf Hochdeutsch, aber mit einem starken norddeutschen Akzent) einerseits vom ländlichen Leben der Torfstecher im fiktiven Dorf Torfmoorholm handeln ("Rut mit'n Torf"), andererseits volkstümlich historisch Geschichten um die archäologische Fundstätte "Haithabu" in Schleswig-Holstein spinnen. Zentrale Figur dieser Geschichten ist Rollo der Wikinger, ein trinkfreudiger, rauhbeiniger, rothaariger Wikingerhäuptling, der angeblich an der "Überfahrt nach Amerika" führend beteiligt gewesen sein soll. Fiktive Quelle der Wikingerlieder ist nach Aussagen der Gruppe ein Runenstein in Torfmoorholm.
In der Figur von Rollo dem Wikinger sind offensichtlich die geschichtliche Figur des Normannenfürsten "Rollo des Wikingers" und die englische Comic-Figur Hägar der Schreckliche vermengt worden.
Berühmt wurden auch die Lieder aus der modernen Berufswelt wie "Presslufthammer-B-B-B-Bernhard" sowie die satirischen Aufarbeitungen der Auswüchse der Freizeitgesellschaft ("Die Sonntagsjäger", "Haut mir doch bitte nicht mehr auf die Lippe").
Das Verständnis für den Humor von Torfrock ist weitgehend auf den norddeutschen Raum beschränkt, in anderen Gegenden Deutschlands blieb die Band im großen und ganzen unbekannt und unverstanden. So kommentierte bei einer Tournee durch Süddeutschland im Jahre 1991 eine Rezensentin des Bayerischen Rundfunks die Musik und den Humor der Band als für Süddeutsche so unverständlich wie die "Musik einer thailändischen Punkband".
Ende der Neunziger Jahre gab Torfrock jährlich zu Weihnachten in der Alsterdorfer Sporthalle in Hamburg ein Konzert mit dem Namen "Bagalutenwiehnacht".