Coreboot
LinuxBIOS ist ein von der Free Software Foundation (FSF) unterstütztes, freies Projekt, welches eine Alternative zu unfreien BIOS-Systemen liefert, die häufig in PCs und Workstations zum Einsatz kommen. LinuxBIOS wurde 1999 vom Los Alamos National Laboratory gestartet und unter der GNU General Public License lizenziert. Mittlerweile erhält das Projekt auch Unterstützung von weiteren Firmen, wie AMD, Google, Linux Networx, Inc. und der coresystems GmbH.
Das Booten kann durch den Einsatz von LinuxBIOS wesentlich beschleunigt werden. Auf einigen Systemen beträgt die Boot-Zeit weniger als eine Sekunde.
LinuxBIOS erlaubt Fernzugriff und ist speziell für Cluster-Systeme konzipiert. Momentan werden jedoch nur relativ wenige Hauptplatinen unterstützt. LinuxBIOS steht unter der GNU General Public License.
Eine voraussichtlich weite Verbreitung wird LinuxBIOS durch seine Verwendung im gemeinnützigen Projekt 100-Dollar-Laptop finden. Bei diesem, insbesondere für Entwicklungs- und Schwellenländer konzipierten Computer, wird LinuxBIOS standardmäßig installiert und ermöglicht somit eine höchst effiziente Nutzung der Systemressourcen, bei hinreichend schneller Verarbeitungsgeschwindigkeit. Aufgrund der geplanten Produktionsmengen von 100-200 Millionen Stück der 100-Dollar-Laptops, ist auch von einer weiten Verbreitung, insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern, auszugehen. Insoweit kann LinuxBIOS auch als langfristiger Beitrag zur Überwindung der globalen digitalen Spaltung gesehen werden.
Funktion für den Bootvorgang
LinuxBIOS selbst ist lediglich eine Minimalcode, um das Mainboard mit all seinen Geräten zu starten. Unmittelbar danach muss eigentlich eine Übergabe an den Linux-Kernel erfolgen, der dann das System weiter hochfährt. LinuxBIOS enthält damit selbst keinen Kernel.
Allerdings ist der Linux-Kernel so groß, dass dieser nicht aus einem üblichen Flashrom heraus geladen werden kann. Die Festplatte kann in diesem Stadium noch nicht ausgelesen werden. Daher wird eine Zwischenlösung betrieben. Nach der Systeminitalisierung durch LinuxBIOS springt dieses einen sog. "payload" an, der kurzzeitig das Hochfahren übernimmt. Die bekanntesten sind FILO und Etherboot.
Es sind aber noch andere "payloads" möglich (siehe Auflistung aus LinuxBIOS-Wiki [1]):
- Linux — direktes Laden des Linux-Kernels (kann ausnahmsweise direkt geladen werden, wenn der Flashspeicher das gesamte Linux fassen kann. Ansonsten Zwischenschritt über "payload"-Programme).
- FILO — einfacher Bootloader mit Unterstützung des Dateisystems.
- Mitch Bradley's Open Firmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
- CodeGen's SmartFirmware — IEEE1275-1994, ist sog. Open Firmware
- OpenBIOS — IEEE1275-1994, sog. Open Firmware
- Etherboot — enthält FILO, welches das Booten über SATA-Festplatten und USB unterstützt.
- ADLO — verbindende Schicht für das 16-bit Bochs BIOS. Ermöglicht das Booten von Windows 2000 und OpenBSD.
- Plan 9 — Ein distributed (= verteiltes?) Betriebssystem.
- memtest86 — führt mit dem RAM einen Funktionstest durch.
- GRUB2 — wird zukünftig FILO ersetzen, arbeitet aber noch nicht vollständig.
Weblinks
- LinuxBIOS Website (englisch)
- Unterstützte Hauptplatinen (englisch)
- Unterstützte Chipsätze (englisch)
- OpenBIOS (englisch)
- FSF Kampagne zur Unterstützung eines freien BIOS (englisch)