Lungern
Vorlage:Ort Schweiz Lungern ist eine politische Gemeinde des Kantons Obwalden in der Schweiz und liegt auf 750 m.ü.M. am gleichnamigen See und am Fusse des Brünigpasses.
Geografie
Lungern liegt im obersten Teil des Kantons Obwalden auf 750 m.ü.M. am gleichnamigen See und am Fusse des Brünigpasses. Als höchst gelegenes Dorf im Sarneraatal liegt es in einem Talkessel, der nur gegen Norden offen ist und auf den übrigen Seiten von steilen, bewaldeten Hängen und Felsen eingeschlossen wird. Der Gemeindebann erstreckt sich über eine Fläche von 4633 ha, wovon 684 ha Wies- und Ackerland, 1920 ha Weidland und 1597 ha Wald sind, währendem 291 ha unproduktive Fläche bilden.
Gliederung
Das Dorf gliedert sich in drei Bezirke. Am nördlichen Ende des Sees liegt auf den angrenzenden Hügelzügen Kaiserstuhl-Bürglen, währenddem sich der eigentlich Dorfkern am östlichen Seeufer angesiedelt hat. Der Weiler Obsee schliesst am südlichen Seeufer an und darf als der noch besterhaltenste Teil des alten Dorfes bezeichnet werden. Hier finden sich noch alte Häuser in ihrer ursprünglichen Anordnung.
Geschichte
Der erste urkundlich Nachweis findet sich für Lungern im Jahre 1275 in einem Steuerrodel des Bistums Konstanz. Einzelfunde aus dem Mesolithikum, aus der Bronze- und Römerzeit belegen die prähistorische Besiedlung sowie die Begehung der Route über den Brünigpass.
Tieferlegung des Lungernsees
Zur Landgewinnung entschloss sich die Bevölkerung von Lungern gegen Ende des 18. Jahrhunderts ihren See tieferzulegen. Dies stellte kein leichtes Unterfangen dar, das auch keineswegs nur Befürworter hinter sich scharrte. Das Unternehmen spaltete die Dorfbevölkerung in zwei Parteien, nämlich "diä Nasse und diä Trochenä". Was für die einen utopisch und undurchführbar, war für die anderen ein notwendiger Akt zur Verbesserung der Lebensbedingungen.
Nachdem Messungen ergeben hatten, dass durch die Absenkung des Sees um 35m ungefähr 180 ha Weidland gewonnen werden könnte, liess man die für die Landesregierung erforderlichen Gutachten erstellen. Im Jahr 1790 konnte mit den eigentlich Bauarbeiten begonnen werden. Politische Unruhen, Geldmangel und konfessionelle Spannungen verzögerten das ganze Vorhaben. Am 9. Januar 1836 erfolgte die Sprengung eines 410m langen Kanals durch den Felsen, der das Seebecken an seinem Nordende bei Bürglen abschloss.
Wappen
Ursprünglich hatte die Gemeinde Lungern ein blaues Wappen mit einem silbernen (weissen) geradarmigem Tatzenkreuz. Anfangs des 19. Jahrhunderts empfand man das alte Wappen als sehr einfach und man beschloss in Mailand ein neues Wappen (Mailänderli) in Auftrag zu geben. ein Künstler von Mailand entwarf ein Fantasiewappen ohne jeglichen Bezug zur Gemeinde Lungern. An der Maiengemeinde im Jahre 1952 beschlossen die Lungerer, das alte Wappen wieder als Gemeindewappen anzuerkennen.