In 3 Tagen bist du tot
Film | |
Titel | In 3 Tagen bist du tot |
---|---|
Produktionsland | Österreich |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2006 |
Länge | 97 Minuten |
Stab | |
Regie | Andreas Prochaska |
Drehbuch | Thomas Baum, Andreas Prochaska |
Produktion | Helmut Grasser (Allegro Film) |
Musik | Matthias Weber |
Kamera | David Slama |
Schnitt | Karin Hartusch |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
In 3 Tagen bist du tot ist der Titel eines österreichischen Horrorthrillers von Andreas Prochaska aus dem Jahr 2006. Der Film handelt von einer jugendlichen Clique im oberösterreichischen Salzkammergut die sich eines Tages mit Morddrohungen per SMS konfrontiert sieht, denen bald darauf auch Taten folgen.
Der Film ist einzigartig in der österreichischen Filmgeschichte, da es die erste kommerziell ausgerichtete Filmproduktion ist, die ausschließlich mit Laiendarstellern im regionalen Dialekt gedreht wurde. Im Umfeld der urtümlichen Kulisse des Salzkammerguts sollte dadurch eine höhere Glaubwürdigkeit erreicht werden. Der Beweis, dass ein Teenie-Schocker nach bewährtem US-amerikanischen Muster auch in Österreich erfolgreich realisierbar ist, gelang. Mit 82.500 Kinobesuchern ist der erst am 22. September erschienene Film die zweiterfolgreichste österreichische Produktion des Jahres, nach „We Feed the World“. Der Film wurde bereits in 28 Länder verkauft und startet am 22. Februar 2007 auch in Deutschland.
Handlung
Eine Clique feiert die bestandene Matura. Plötzlich erhält jeder eine SMS mit dem Inhalt: „In 3 Tagen bist du tot!“ Keiner der Freunde schenkt der SMS eine besondere Aufmerksamkeit, man glaubt an einen üblen Scherz. Doch noch am selben Tag verschwindet Martin (Laurence Rupp) spurlos, der Freund von Nina (Sabrina Reiter). Nina glaubt sofort an ein Verbrechen und geht zur örtlichen Polizeiwache, wo sie jedoch vom Polizisten abgewimmelt wird. Er könne nichts machen, solange die Person nicht 24 Stunden abgängig ist. Am nächsten Tag taucht Martins Leiche im Traunsee auf. Er wurde gefesselt und mit einem Gewicht beschwert ins Wasser geschmissen. Wenig später wird Nina gefesselt und entführt. In einem Haus am See kommt sie zu sich und versucht verzweifelt sich zu befreien. Plötzlich kommt ihr Patrick (Julian Sharp) zu Hilfe. Hatte die Clique ursprünglich Patrick in Verdacht sich an ihnen für Hänseleien in der Kindheit Rächen zu wollen, befreit er nun Nina. Auf der Flucht wird Patrick jedoch gepackt und getötet, während Nina fliehen kann, auf die Straße läuft und vom Polizeiwagen angefahren wird.
Nach einem Tag im Krankenhaus glaubt Nina, die das mit einer Kapuze bedeckte Gesicht des Täters kurz gesehen hat und gemeinsam mit ihren Freunden einen Verdacht erhält, wer es gewesen sein könnte, den Mörder identifizieren zu können. Es soll sich um den Vater von Fabian Haas (Michael Rastl) handeln. Der Junge brach vor einigen Jahren beim Eishockeyspielen mit der Clique in den See ein und ertrank, während die anderen flohen. Sein Todestag jährt sich drei Tage nach dem Erhalt der SMS. Doch bei der Polizei wird festgestellt, dass Fabians Vater sich zwei Jahre nach dem Tod seines Sohnes erhängt hat.
Noch am selben Tag wird Alex, ein Mädchen der Clique, grausam ermordet im Familienhotel gefunden. Von nun an stehen die verbliebenen Freunde unter Polizeischutz, bestehend aus einem einzigen Beamten vor Ninas Haus, zu der auch ihre Freunde vorübergehend gezogen sind. Am frühen Morgen beschließen sie zu jenem angeblich verlassenen Haus zu fahren, von dem Nina fliehen konnte. Ninas jüngere Schwester wird angewiesen die Polizei zu rufen, wenn sie bis 8 Uhr nicht wieder zurück sind. Doch sie folgt den Dreien wenig später mit dem Fahrrad. Beim beobachten jenes Hauses wird sie plötzlich gepackt und gefesselt ins Haus gebracht. Die bereits im Haus befindlichen Freunde hören die Schreiversuche des geknebelten Mädchens und spüren sie im Erdgeschoss des Hauses auf. Beim Versuch sie zu befreien betritt eine Frau mittleren Alters das Zimmer. Es ist Fabians Mutter. Einer der Freunde richtet die mitgenommene Pistole auf sie und droht mit leiser, verängstigter Stimme abzudrücken, wenn sie nicht wieder gehe. Doch statt zu gehen sticht die Frau plötzlich mit einem Messer in seinen Bauch. Es kommt zum Kampf. Nina wird gefesselt, ihre Freundin fällt beim Fluchtversuch auf einen spitzen Zaunpfosten.
Während Nina auf den See gefahren wird, kann sich ihre Freundin noch einmal aufraffen und zur nächsten Straße kriechen. Im selben Augenblick fährt der Polizist, der ebenfalls nochmals das Haus am See überprüfen wollte, vorbei. Er fordert Verstärkung an und lässt das schwer verletzte Mädchen ins Krankenhaus bringen. Eine Spezialeinheit befreit Ninas Schwester, die immer noch gefesselt im Haus lag. Nina selbst soll zu diesem Zeitpunkt jedoch in den See geworfen werden. Sie kann aber ein Messer ergreifen, das neben ihr auf den Boden gefallen ist, und es der Mörderin in den Bauch rammen. Diese stürzt daraufhin in den See. Nina glaubt sich in Sicherheit, merkt dann aber, dass sie, die Frau und ein Betonklotz an das selbe Seil gebunden sind. Ihr Versuch, sich loszuschneiden, kommt zu spät, und sie wird ins Wasser gezerrt. Mittlerweile haben die Spezialeinsatzkräfte jedoch das Boot entdeckt, und Taucher können Nina befreien. Im Krankenhaus wacht sie neben ihrer einzigen Freundin, die überlebt hat auf.
Hintergrund
In 3 Tagen bist du tot ist einer der ersten Slasher-Filme Österreichs. Mit nur zwei Millionen Euro Budget − durchschnittlich für einen heutigen österreichischen Film − ausgestattet soll der Film den Vergleich mit etablierten und wesentlich aufwändiger hergestellten US-Teenie-Horrorfilmen mithalten und beweisen, dass dieses Genre auch in Österreich möglich ist. Um den Film in Sprache und Schauspielerauswahl österreichisch zu halten hat man bewusst auf eine Ko-Produktion mit Deutschland, die einen höheren Budgetrahmen und somit eine aufwändigere Produktion ermöglicht hätte, verzichtet. Die Verwendung von in Mundart sprechenden Laienschauspielern hat zudem den Effekt, den Film authentischer wirken zu lassen.
Die Produktionsfirma Allegro Film und der Regisseur Andreas Prochaska bereiten bereits einen zweiten Teil vor, der ebenfalls Sabrina Reiter als Hauptdarstellerin haben wird. Nähere Details zu Handlung oder Fertigstellung wurden noch nicht bekannt gegeben.[1]
Produktionsnotizen
Gedreht wurde der Film zwischen August und September 2005 im oberösterreichischen Ebensee in Bad Ischl und in Wien. Förderungen kamen vom Österreichischen Filminstitut, dem Filmfonds Wien (21.951 Euro Referenzmittel) sowie dem Land Oberösterreich. Zudem wurde der Film im Rahmen des Film-/Fernseh-Abkommens hergestellt.
Der Film wurde am 7. August 2006 am Internationalen Filmfestival von Locarno erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Österreich-Premiere fand am 15. September 2006 im Kino Ebensee statt. Regulärer Filmstart in Österreich war der 22. September.
Trivia
Laurence Rupp und Sabrina Reiter, die im Film ein Liebespaar mimen, kamen sich auch im privaten Leben näher und sind nun liiert.
Kritiken
- www.filmstarts.de: Insgesamt hat der Film damit qualitativ wesentlich mehr mit seinen amerikanischen Vorgängern denn solchem Euro-Horrormüll wie Swimming Pool (2001) gemein. Und so funktioniert „In 3 Tagen bist Du tot“ nach dem Motto „Gut geklaut ist besser als schlecht selbst gemacht“, wobei sich der auf den ersten Blick so unpassende Ösi-Akzent und die kleinbürgerliche Behäbigkeit des urigen Dorfes als überraschende Pluspunkte herausstellen.
- Profil in der Ausgabe vom 18. September 2006: Die Formeln der jugendkulturell unterfütterten Blutoper Hollywood'scher Bauart (siehe „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“) lassen sich ohne größere Reibungsverluste auch ins Salzkammergut übertragen, ja noch in ihrer Wirksamkeit steigern: Souverän inszeniert und von einem motivierten Ensemble getragen, etabliert „In 3 Tagen bist du tot“ doe Provinzidylle als Angstlandschaft, in der jugendliche Existenzsorgen ihre lebensweltliche Erdung erfahren und zugleich einer metaphorischen Überhöhung zugeführt werden.
Auszeichnungen
- Beste Filmdebütantin und Publikumspreisträgerin bei den Undine Awards: Sabrina Reiter