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Adrenalin

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Adrenalin

Adrenalin (v. lat. ad zu und ren Niere) [auch "Epinephrin" oder "Suprarenin"] ist das entscheidende Stresshormon, welches im Nebennierenmark produziert und ins Blut ausgeschüttet wird, wenn der Körper auf Leistung eingestellt werden soll.

In der Medizin wird das Adrenalin vor allem bei Wiederbelebungsmaßnahmen verwendet. Es ist dabei das wichtigste Notfallmedikament beim Kreislaufschock, beim Herzstillstand und bei Betablockervergiftungen. Adrenalin wird dabei intravenös gespritzt oder auch in den Beatmungstubus gefüllt.

Adrenalin wurde im Jahre 1901 von dem japanisch-amerikanischen Chemiker Jokichi Takamine (1854-1922) aus der Nebenniere gewonnen. Andere Quellen geben John Jakob Abel (1857 bis 1938) als Entdecker der chemischen Struktur des Nebennierenmarkhormons an (1897). Er bezeichnete die von ihm gefundene Substanz als Epinephrin. Es war das erste Hormon, welches rein dargestellt und dessen Struktur bestimmt werden konnte.

Biosynthese

  • Adrenalin ist im Vergleich zu anderen Hormonen chemisch ein relativ einfacher Stoff.
  • 1. Die Aminosäure Tyrosin ist der Ausgangspunkt der Biosynthese.
  • 2. Schritt Dopa
  • 3. Schritt Dopamin
  • 4. Schritt Noradrenalin
  • 5. Schritt Adrenalin
    • Nervale Reiz fördern die Umwandlung von Tyrosin zu Dopa und von Dopamin zu Noradrenalin.
    • Cortison fördert die Umwandlung von Noradrenalin zu Adrenalin
    • Ansteigende Adrenalinspiegel sind negativ rückgekoppelt mit der Tyrosinproduktion. d.h. bei erhöhten Adrenalinspiegeln wird die Tyrosinproduktion gebremst.


Verwandt mit dem Adrenalin ist das Noradrenalin. Letzteres steigert vorwiegend den Blutdruck. Beide Stoffe werden auch an manchen Nervensynapsen gefunden. Ein Oxidationsprodukt des Adrenalins ist Adrenochrom.

Wirkungen

Durch Aktivierung so genannter Adrenozeptoren können folgende Wirkungen beobachtet werden:

Im Einzelnen führt die Adrenalingabe in einer üblichen Dosierung über eine Alpha-sympathomimetische Wirkung:

  • zu einer Gefäßverengung mit Blutdruckerhöhung,
  • zu einem Anstieg des zentralen Blutvolumens

Die Beta-sympathomimetische Wirkung des Adreanlins ist gekennzeichnet durch

  • eine Steigerung der Herzfrequenz (positiv chronotrope Wirkung),
  • eine beschleunigte Erregungsleitung im Herzen (positiv dromotrope Wirkung),
  • eine vermehrte Kontraktilität (positiv inotrope Wirkung),
  • Senkung der Reizschwelle (positiv bathmotrope Wirkung),
  • dies führt dann auch zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf des Herzens.

Der Normalwert des Adrenalins im Blutspiegel liegt unter 100 ng/l, bzw. unter 546 pmol/l. Als Medikament ist es der entscheidende Wirkstoff bei Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimationen, HLW).