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Ravelin

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Ravelin der Festung Hulst (Niederlande), Anfang des 17. Jh.s
Festung Orsoy um 1650 mit 4 Ravelins und Zollinsel im Rhein
Ravelin Anselm der Zitadelle Petersberg (erbaut 1681-1700)
Ravelin Peter der Zitadelle Petersberg, das zum Schutz des Haupteingangs errichtet wurde (erbaut 1713)

Als Ravelin (deutsch: Wallschild) bezeichnet man im Festungswesen ein eigenständiges Werk mit meist dreieckigem Grundriss, das den Wall- (Kurtine) und Grabenabschnitt zwischen zwei Bastionen schützt.

Das älteste erhaltene Ravelin wurde 1497 in der italienischen Ortschaft Sarzanello erbaut. Ein Ravelin war niedriger als die angrenzenden Bastionen und stand direkt im Festungsgraben. Ursprünglich wurden Ravelins errichtet, um die Tore einer Festung zu schützen. Von diesen führte eine Brücke oder eine Erdaufschüttung zu den Ravelins. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ging man dazu über, besonders breite Ravelins zu erbauen, von denen aus der gesamte Grabenabschnitt beschossen werden konnte. Deshalb wurden auch vor torlosen Wallabschnitten Ravelins errichtet. Wurden Ravelins zunächst meist aus Mauerwerk erbaut, verwendete man seit dem späten 16. Jahrhundert nach niederländischem Vorbild auch Erde als Werkstoff.

Siehe auch: Fachbegriffe Festungsbau