Zum Inhalt springen

Margarete von Anjou

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Januar 2007 um 01:33 Uhr durch Snotty (Diskussion | Beiträge) (linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Margarete von Anjou (* 23. März 1429; † 25. August 1482) war die Tochter des Königs Renatus von Anjou, Titularköng von Neapel und Jerusalem, und von Isabella von Lothringen.

Am 30. Mai 1445 wurde sie mit Heinrich VI. von England vermählt. Schön, geistvoll und unternehmend, wusste sie sich bald einen großen Einfluss zu verschaffen. Sie benutzte denselben, um den Regenten, Richard, Herzog von Gloucester, zu stürzen und regierte sodann mit dem Herzog von Suffolk, hierauf mit ihrem Günstling, dem Edmund Beaufort, 2. Herzog von Somerset, wodurch sie das Haus York verletzte und damit den Rosenkrieg zwischen dem Haus York und dem Haus Lancaster auslöste.

Im Kampf mit der Partei des Hauses York, welches ihr vorwarf, dass der von ihr 1453 geborene Prinz Eduard untergeschoben sei, entwickelte Margarete eine seltene Geisteskraft und beherrschte auf gleiche Weise die Politik wie das Heer. Richard Plantagenet, 3. Herzog von York verlor gegen sie bei Wakefield (30. Dezember 1460) Sieg und Leben. Desgleichen überwand sie am 15. Februar 1461 Richard Neville, 16. Earl of Warwick im Treffen bei St. Albans. Ihre Versuche, den von Warwick auf den Thron erhobenen Eduard IV. von York zu verdrängen, liefen aber unglücklich ab. Nach der furchtbaren Niederlage der Lancasterschen Partei bei Towton (28. März 1461) floh sie über Schottland nach Frankreich zu Ludwig XI., der ihr unter der Bedingung der Auslieferung von Calais 2.000 Soldaten bewilligte. Mit dieser durch englische Flüchtlinge verstärkten Macht, drang sie mit ihrem Sohn Edward aus Schottland in Northumberland ein, konnte aber nichts ausrichten und musste 1463 wieder nach dem Festland flüchten. Hier söhnte Ludwig XI. sie 1470 mit ihrem Todfeind Warwick aus.

Am Tag der Schlacht bei Barnet (14. April 1471), wo dieser fiel, landete Margarete in England bei Weymouth, wurde aber bei Tewkesbury (4. Mai) mit ihrem Anhang von Eduard IV. völlig geschlagen und fiel in die Hände ihres Gegners. Ihr Sohn war auf der Flucht getötet worden, ihr Gemahl Heinrich VI. wurde 21. Mai im Tower ermordet. Später wurde sie am Wallingford Schloß eingesperrt. Sie selbst wurde erst 1474 auf Verwendung Ludwigs XI. aus der Haft befreit, kehrte nach Frankreich zurück und starb dort.

Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890