Ober-Waroldern
Ober-Waroldern ist Ortsteil der Gemeinde Twistetal im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Nordwest-Hessen.
Ober-Waroldern
wird erstmals 1106 n.Chr. urkundlich als “Warholderon” erwähnt.
Vermutlich gaben Wacholdersträuche, die einst die naheliegenden Feldwege säumten, diesem Ort (und auch dem Nachbarort Nieder-Waroldern) seinen Namen.
Ein auszugsweiser Rückblick in die Geschichte verdeutlicht die wechselvolle Entwicklung des Ortes:
Nachforschungen ergaben, dass 1234 ein “Bertrade de Warol- dern” einen Teil des Dorfes an das Kloster zu Arolsen verkaufte. Zu Ober-Waroldern gehört auch das Gut Malberg. (Das Gut befindet sich in Privatbesitz)
Die Grafen zu Waldeck und Pyrmont hatten zwischen dem 12. und dem 14. Jahrhundert einen Burgsitz im Dorf. Er lag praktisch auf halber Strecke zwischen Arolsen und dem Stammsitz Schloß Waldeck.
Geschichtlich ist belegt, dass 1487 der Herr von Ermighausen den Waldecker Hof als Lehen bekam. Als erstes Lehensgut wurde der Waldecker Hof dann 1611 verkauft.
1537 wurde der Ort dem Amt Landau und dem Gerichtsstuhl Mengeringhausen zugeordnet. Offensichtlich wurde aber auch im Orte Recht gesprochen, zumindest aber vollstreckt. Ein am Dorf befindliches Landstück trägt noch heute die Bezeichnung “Galgenberg”.
Eines der ältesten Gebäude im Orte war der so genannte Waldecker Hof, von dem heute nur noch Überreste vorhanden sind, eine auf Sandsteinen basierende Scheune gegenüber der Kirche.
Von den Schrecken und den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges (1618 - 1648) blieb Ober-Waroldern weitestgehend verschont. Lediglich zwei Scheunen brannten nieder.
Für das Jahr 1742 ist der Bau einer Kirche niedergelegt. Es ist aber davon auszugehen, dass dieser Bau nicht der erste an dieser Stelle war.
1856 wurde die Kirche vollständig umgebaut. Seit 1998 präsentiert sie sich nach umfassender Innen- und Aussenrenovierung in neuer Schönheit mit warmen Farbtönen. Freigelegte alte Fresken geben Aufschluss auf die frühere Gestaltung.
Die alte Schule wurde 1832, die neue 1901 errichtet. Sie dient heute (umgebaut und erweitert) als Dorfgemeinschaftshaus, den Vereinen als Domizil und bietet Platz für Feiern jeglicher Art.
Die Landwirtschaft prägte den Ort über die Jahrhunderte hinweg. 22 (kleinere) Köttner- und 8 Ackergüter wurden in der ersten Häfte des 16. Jahrhunderts registriert.
Drei landwirtschaftliche Voll- und fünf Nebenerwerbsbetriebe gibt es denn auch heute noch.
Seit der Gebietsreform im Jahr 1972 gehört Ober-Waroldern zur Gemeinde Twistetal. In Ober-Waroldern leben heute ca. 283 Einwohner.
2006 Ober-Waroldern wurde 900 Jahre alt!!
Ober-Waroldern und Gut Malberg
Dieses soll bereits schon lange bestanden haben. Es gab auch ein Geschlecht Conrad de Malberg. Urkunden und Akten gibt es aber erst ab 1347.
Das über 400 Morgen große Gut Malberg war ursprünglich waldeckisches Lehen und besaß eine Wasserburg und einen Freihof. Nach mehreren Besitzerwechseln fiel Gut Malberg an das Waldeckische Fürstenhaus zurück. Ab 1783 wurde Gut Malberg von der Sekte der Mennoniten bewirtschaftet. 1806 soll ein Herr Wittmer Eigentümer gewesen sein. 1813 wurde Malberg dem Fürsten Georg Heinrich von den Landständen geschenkt. Mitte des 19.Jahrhunderts wurde das Gut wieder verkauft. 1908 ging Malberg mit 104,1 ha nach mehreren Besitzerwechseln an Herrn August Meister über. Dieser vererbte Gut Malberg seiner Tochter Lillie Müller, geb. Meister . 1948 übergab Frau Müller ihrem Sohn Hans Harmsen die Hälfte des Gutes als Erbteil. Dieser verkaufte 1954 seinen Teil an den Bankier Adolf Möhle aus Detmold.
1958 verkaufte auch Frau Müller ihren Anteil an Herrn Möhle.
Im Jahr 1979 ging Gut Malberg an den Enkel von Adolf Möhle, Peter Möhle über, der das Gut 1988 an die Familie Höltl verkaufte, der es auch heute noch gehört.
Weblinks
- Homepage Twistetal
- Linkkatalog zum Thema Twistetal bei curlie.org (ehemals DMOZ)