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Mount Washington Cog Railway

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Die Mount Washington Cog Railway ist die weltweit erste auf einen Berg – den im US-Bundesstaat New Hampshire gelegenen Mount Washington – führende Zahnradbahn. Sie wurde in den Jahren 1866 bis 1869 (feierliche Eröffnung am 3. Juli) nach Plänen von Sylvester Marsh in Spurweite 4' 8" (1422 mm) gebaut mit einem Zahnrad-Antriebsprinzip, das dem 1863 von Niklaus Riggenbach patentierten und nach ihm benannten System verblüffend ähnlich ist und erstmals 1871 für die Bergbahn auf die Rigi sowie weitere Zahnradbahnen angewendet wurde.

Von der (benannt zu Ehren ihres Erbauers Sylvester Marsh sowie Darby Field, des vermutlich ersten Weißen, der den Mount Washington bestieg) Marshfield Base Station aus, 10 km östlich von der Route 302 in der Nähe von Bretton Woods auf 823 m (2700 feet) Höhe gelegen, überwindet die Bahn zwischen Mai und Oktober den knapp fünf Kilometer langen und ca. 1200 Meter hohen Aufstieg an der Westflanke des höchsten Berges Nordost-Amerikas in rund 90 Minuten. Hierbei werden pro Fahrt etwa eine Tonne Kohle und 3800 Liter Wasser verbraucht.

„Kancamagus“

Jede der dafür zum Einsatz kommenden sieben alten, nach dem ursprünglichen Arbeitsprinzip aufgebauten kleinen Dampfloks mit geneigt montiertem Kessel schiebt schnaufend und schwarze Rauchwolken ausstoßend einen Waggon mit 56 bzw. 70 Passagieren den Berg hinauf. Dabei geht es über eine aus Baumstämmen gezimmerte Unterkonstruktion (Trestle) mit einer mittleren Steigung von 25%.

Zwei Ausweichstellen werden durchfahren, um die talwärts fahrenden Züge auf der eingleisigen Strecke passieren zu lassen. Die dafür erforderlichen Weichen, die ursprünglich (1941 installiert) aus neun(!) Einzelelementen bestanden und zeit- und kraftaufwändig von Hand umgelegt werden mussten, wurden 2003 und 2005 durch automatische Hydraulikweichen auf einer Stahlträger-Plattform ersetzt.

Wassernahme für „Ammonoosuc“

In der ersten Ausweiche, auf 1200 m Höhe gelegen, wird nochmals Wasser genommen (siehe nebenstehendes Bild) bevor die Fahrt zur zweiten nach Waumbek (1890 m Höhe) über die rund 100 Meter lange Jakobsleiter geht, die mit 37,41% Steigung weltweit nur noch von der Pilatusbahn in der Schweiz mit 48% an Steilheit übertroffen wird (sowie durch die nicht für den Passagiertransport bestimmten Treidelloks am Panamakanal mit 50%).

„Old Peppersass“

Die erste Dampflok der Bahn (mit vertikalem Kessel) hieß eigentlich „Hero“ (Held), wurde aber als „Old Peppersass“ (svw. Pfefferhintern) bekannt und war schon am Streckenbau seit 1866 beteiligt. Sie wurde 1878 vom aktiven Dienst ausgemustert und nach mehreren Ausstellungen und mehrjährigen Abstellungen schließlich restauriert für eine letzte Fahrt am 20. Juli 1929.

Hierbei wurde sie nach einem lauten Knacks (ein Zahn des Antriebs-Zahnrades brach bei der letzen Talfahrt und die Maschine wurde aus der Zahnstange gerissen) beschädigt und bewegte sich nun ungebremst talwärts. Bis auf einen mitreisenden Fotografen konnten alle abspringen und so ihr Leben retten. Die herumliegenden Trümmerteile wurden später zusammengesucht und nahe der Base Station wieder zusammengesetzt, wo „Old Peppersass“ noch heute als technisches Denkmal alle Reisenden grüßt (siehe nebenstehendes Bild).

Der Vortrieb wird nur durch den Zahnstangeneingriff bewerkstelligt, der über die Antriebsachsen erfolgt, die während der Bergfahrt schnarrend durch einen Sperrhebel gegen Zurückdrehen gesichert sind – die Räder werden nicht angetrieben. Bergab – Wagen und Lok sind nicht miteinander verkoppelt – wird der Waggon vom mitfahrenden Wagenbremser manövriert. Die Lok bremst sich allein, hauptsächlich über die Dampfkolben.

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