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Xantener Knabe

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Lüttinger Knabe, der. (auch "Niederrheinischer Knabe")

Am 16. Februar 1858 machten 6 Fischer aus Lüttingen und Bislich im Ufergelände des Rheins einen außergewöhnlichen Fund. Sie stießen auf einen Gegenstand aus Metall, der sich ihnen bei weiterem Nachgraben als eine im Ganzen sehr gut erhaltene, fast 1,50m hohe Statue eines unbekleideten Jünglings aus Bronze entpuppte. Der Statue fehlte nur der rechte Unterarm. Außerdem fand man die Augenhöhlen leer, die ursprünglich sicher mit Material gefüllt gewesen waren. Am 28. Februar 1858 erschien ein Regierungsrat, um die Fundumstände zu untersuchen. Der Wert der Statue wurde auf knapp 8.000 Taler geschätzt. Aus welcher Zeit die Statue stammt, konnte man nicht genau feststellen. Man schreibt sie jedoch heute der ehemaligen, nahe gelegenen römischen Siedlung "Colonia Ulpia Traiana" zu, die mittlerweile als Ausgrabungsstätte für den Tourismus zugänglich ist und nahe der Stadt Xanten liegt.

Nach weiteren 8 Monaten wurde der "Lüttinger Knabe", der bis dahin von seinen Findern gegen Eintritt ausgestellt worden war, ins Pergamonmuseum nach Berlin gebracht, wo er noch heute ausgestellt ist. Da ja die Statue im Flußbett des Rheins und somit auf Staatsboden gelegen hatt, stand dem Staat auch die Hälfte des Fundes zu. Die Fischer, die den Fund gemacht hatten, bekammen einen "Finderlohn" in Höhe von 4.000 Talern. Abgüsse des "Lüttinger Knaben" besitzen das Rheinisches Landesmuseum in Bonn und das Regionalmuseum in Xanten. Eine weitere Abbildung des "Lüttinger Knaben" hat der Heimat- und Bürgerverein Lüttingen in eigener Regie gefertigt und in einem Rondell vor dem Dorfplatz aufgestellt.

mit Bild