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2030 – Aufstand der Alten

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Der beim ZDF für den 16. Januar 2007 angekündigte Dreiteiler "2030 - Der Aufstand der Alten" will eine Doku-Fiction über die demografische Entwicklung sein - ein "Demografie-Krimi" (so ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender). Regie Jörg Lühdorff. Untertitel: "Die Geiselnahme", "Das Leben im Untergrund", "Das Geheimnis in der Wüste".

Der Begriff "Fiction" wird vom ZDF dabei doppeldeutig verwendet: Fakten werden bewusst in Form einer "spannenden Story" angeboten und gleichzeitig sollen heute bereits erkennbare Trends "seriös" in die Zukunft fortgeschrieben werden. Zwei Jahre lang haben das ZDF und die Berliner Produktionsfirma Ziegler Film angeblich Zukunftsforscher ausgefragt, Archive durchforstet und Thesen aufgestellt, die am Ende in das drei Millionen Euro teure Fernsehspiel einflossen.

Inhalte

Die investigative Journalistin, Lena Bach, will zusammen mit dem Kamerateam einen mörderischen Skandal um alte Menschen aufdecken. Ein verzweifelter Rentner nimmt den Vorstandvorsitzenden des Wellness-Konzerns "Prolife" als Geisel und will ihn zu einem Geständnis zwingen. Es kommt es zu einer Explosion einer Handgranate. Wer und warum hat sie gezündet? Orte der Handlung sind auch eine Massenunterkunft für verarmte Senioren, eine skurrile Alten-WG in einem verlassenen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern.

Rentner Darow hatte sich im Jahr 2028 dem "Kommando Zornige Alte" angeschlossen, die bei einer Protestaktion in der Kurstadt Baden-Baden Silikonkissen und Fettbeutel auf flanierende wohlhabende Senioren warfen. Auch einige Banküberfälle sollen auf das Konto der "Zornigen Alten" gegangen sein. Die Journalistin trifft Senioren, die sich aufgrund eines unerwarteten Geldsegens dringend notwendige Operationen plötzlich leisten konnten.

Inzwischen wurde das "Altenproblem" relativ elegant gelöst: mit dubiosen Drückermethoden werden immer mehr alte Menschen in Billigheime nach Afrika gelockt. Doch auch dort gilt, wer keine Rücklagen hat, könne sich mit der Grundrente zwar die Unterkunft, nicht aber eine bessere medizinische Versorgung leisten. Sie entdeckt schließlich, wo die erkrankten und zum Teil bettlägerigen Senioren hingebracht werden und schleicht sich eines Nachts auf das eingezäunte Gelände ...

Produktion

Kamera: Philipp H. Timme
Schnitt: Bernd Euscher
Musik: Oliver Biehler
Kostümbild: Jürgen Knoll
Szenenbild: Frank Godt
Producerin: Jasmin Gravenhorst
Redaktion: Steffen Bayer
Gesamtleitung: Heiner Gatzemeier, Regina Ziegler

Der in Gießen lehrende Soziologe Reimer Gronemeyer, der Jahre vor F. Schirrmacher mit seinem bald widerlegten Buch "Kampf der Generationen" auffiel, war vom ZDF als Berater geholt worden. Von ihm stammen wesentliche Impulse dieser als Drama angelegten Filmerzählung.

Darsteller

Als Lena Bach: Bettina Zimmermann
Als Sven Darow: Jürgen Schornagel
Als Ben Franke: Heinz W. Krückeberg
Als Bruno: Peter Rühring
Als Luise: Gitta Schweighöfer


Trivia

Von Jan Moen (1977 Original Ensam är svag. dt. 1989 Übers. Gabriele Haefs) stammt der Zukunftsroman Aufstand der Alten (bei Kabel, Hamburg, ISBN 3426029758) mit einem zum Teil ähnlichen Plott.