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Dampfbahn Furka-Bergstrecke

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Dampflok DFB 1

Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) ist eine Museumsbahn in der Schweiz. Befahren wird die schmalspurige Zahnradstrecke von Realp über den Furkapass nach Oberwald.

Der Bau der Zahnradstrecke über den Furka-Paß wurde 1911 von der Brig- Furka-Disentis Bahn (BFD) begonnen und 1915 aufgrund finanzieller und technischer Probleme eingestellt. Nach dem Konkurs der BFD im Jahr 1923 wurden die Bauarbeiten 1924 von der neu gegründeteten Furka-Oberalp-Bahn (FO) wieder aufgenommen und die Strecke 1925 eröffnet.

Wegen der schwierigen Lawinensituation war die Bergstrecke nicht wintersicher und wegen der Winterpause und Aufräumarbeiten der Betrieb sehr aufwändig. Mit dem Beginn der Bauarbeiten des Furka-Basistunnels 1973 rückte auch das Ende der Bergstrecke immer näher. Zur Winterpause 1981 wurde die Bergstrecke stillgelegt und 1982 der Basistunnel eröffnet.

Der ursprünglich geplante Rückbau der Strecke konnte von Eisenbahnfreunden aufgehalten werden, die 1983 den Verein Furka-Bergstrecke und 1985 die Dampfbahn Furka-Bergstrecke AG als Trägergesellschaft gründeten und auf Spenden angewiesen sind.

Nun folgten, beginnend in Realp, aufwendige Erneuerungsarbeiten an der Strecke, die von der FO jahrelang vernachlässigt worden war. Erste Fahrzeuge konnten von vielen schweizer Schmalspurbahnen erworben und restauriert werden.

Als erste Dampflok konnte die HG 2/3 Nummer 6 "Weisshorn" ihren Betrieb aufnehmen. Sie war 1902 für die Visp-Zermatt-Bahn gebaut worden und kam 1941 zu einem Chemiewerk in Chur. 1965 wurde sie ausgemustert und auf einem Denkmalsockel in Chur aufgestellt. 1988 wurde sie der DFB geschenkt. Nach aufwändigen Instandsetzungsarbeiten konnte sie 1990 in Betrieb genommen werden.

Für großes Aufsehen sorgte 1990 allerdings ein anderes Vorhaben. Vier der ursprünglichen Dampfloks wurden von der FO nach der Elektrifizierung der Strecke nach Vietnam verkauft, wo sie seit den 1970ern in einem Lokschuppen abgestellt waren und verrotteten. 1990 konnten eine Lokomotive komplett sowie brauchbare Teile der drei anderen wieder zurück in die Schweiz geholt werden. Zwei damals von SLM direkt nach Vietnam gelieferte HG 4/4-Dampfloks konnten ebenfalls erworben und zurücktransportiert werden. 1993 konnten zwei HG 3/4 wieder in Dienst gestellt werden, nachdem sie im RAW Meiningen aufgearbeitet worden waren.

1992 konnte dann der öffentliche Fahrbetrieb auf der Strecke Realp - Tiefenbach aufgenommen werden, 1993 folgte die Verlängerung zur Station Furka (vor dem Scheiteltunnel). Nach der Sanierung des Scheiteltunnels bis 1996 folgte die Restauration des Bahnhofs Gletsch sowie der Umbau des Bahnübergangs bei Muttbach, der ohne Zahnstange befahren werden musste. So konnte im Jahr 2000 der Betrieb auf der Strecke Realp - Gletsch aufgenommen werden.

Die nun folgenden Arbeiten konzentrieren sich auf die Wiederherstellung der Strecke zwischen Gletsch und Oberwald. Die Arbeiten sollen nächstes Jahr, also 2005, ihr endgültiges Ende haben. Damit hofft man, dass die Bergstrecke nun ganz befahren werden kann. Fortan sollen, passend zum Jubiläum 75 Jahre Glacier Express, die Züge von Oberwald bis Realp fahren können.