Zum Inhalt springen

Uschi Obermaier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Januar 2007 um 14:50 Uhr durch 84.173.250.45 (Diskussion) (Weblinks: Interview). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Uschi Obermaier (* 24. September 1946 in München, auch Chrissi Malberg) war Protagonistin der 68er-Bewegung in Deutschland sowie Fotomodell.

Obermaier absolvierte eine Lehre als Fotoretuscheurin. Bald wurden Modefotografen auf sie aufmerksam. Sie zog von München zuerst nach London, dann nach Berlin. In zahlreichen Fotostrecken für Illustrierte, zum Beispiel für die US-Vogue 1973, zeigte sie nicht nur ihr Gesicht, sondern auch ihren Körper und das fachgerechte Drehen von Joints. Ihre Karriere führte in die Fotostudios von Helmut Newton und Richard Avedon. Im Alter von 50 ließ sie sich für den Playboy fotografieren. Einst von Reportern der Zeitschrift Twen entdeckt, wurde Obermaier in kurzer Zeit zum Sex-Symbol einer ganzen Generation.

Sie war Mitglied der Berliner Kommune 1 und Freundin von Rainer Langhans. Das Paar sprach in den Medien offen über seine Beziehung und Freie Liebe, so wie später u.a. auch John Lennon und Yoko Ono. Es passte zum damaligen Zeitgeist der Sexuellen Revolution. Allerdings galt die Münchnerin nicht als APO-Aktivistin. Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen aus dem Dunstkreis der Kommune 1 beteiligte sie sich nicht an radikalfeministischen Aktionen.

Obermaier gilt als erstes deutsches Groupie. Sie selbst war Mitglied der Münchener Krautrock-Band Amon Düül. In ihrer Autobiografie Das wilde Leben bestätigt sie u.a. Affären mit Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones sowie indirekt mit Jimi Hendrix.

Obermaier wirkte auch in mehreren Filmen mit. So spielte sie 1968 in Detektive neben Iris Berben unter der Regie von Rudolf Thome. In dem Film Rote Sonne von 1969 war sie sogar Hauptdarstellerin. Während der gesamten Drehzeit des Films war Rainer Langhans anwesend. Zusammen mit diesem übernahm sie 1971 auch eine kleine Rolle in dem deutschen Spielfilm Haytabo.

1973 verliebte sich Obermaier in Dieter Bockhorn, einen Hamburger Kiezkönig. Mit ihm reiste sie insgesamt sechs Jahre in einem ausgebauten Bus um die Welt - erst drei Jahre durch Asien, dann drei Jahre durch die USA und Mexiko. Berichte, nach denen sie in jedem Land, das die beiden bereisten, nach Landessitte heirateten, wurden von Obermaier in einem Interview (Galore, Heft 25) als frei erfunden bezeichnet. Sie heirateten nur einmal in Indien. Nach zehn Jahren ging die Beziehung jäh zu Ende. Silvester 1983 starb Dieter Bockhorn in Mexiko bei einem Motorradunfall.

Obermaier, die inzwischen die amerikanische Staatsbürgerschaft hat, lebt heute in Topanga Canyon bei Los Angeles und arbeitet als Schmuckdesignerin.

Ihr Leben wurde unter Regie von Achim Bornhak mit Natalia Avelon in der Hauptrolle verfilmt. „Das wilde Leben“ soll am 1. Februar 2007 in die deutschen Kinos kommen.

Literatur

  • Uschi Obermaier: Das wilde Leben (Autobiographie), Hoffmann und Campe, Hamburg 1994, ISBN 3-455-08603-9
  • Uschi Obermaier, Olaf Kraemer: High Times. Mein wildes Leben, Heyne, München 2006, ISBN 3-453-13010-3

Filme

  • Uschi Obermaier: Das wilde Leben (8 Miles High)

Quellen

  • 68-Ikone Uschi Obermaier wird 60 / Bild.t-online.de 21.09.06 / Interview
  • Eine Ikone aus München / Münchner Abendzeitung 21.09.06 / Kurzbiografie