Compiègne
Vorlage:Infobox französische Gemeinde Compiègne [ ] ist eine nordfranzösische Stadt. Es ist die Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements im Département Oise in der Region Picardie. Der Ort liegt an der Oise, 80 km nördlich von Paris. Compiègne ist bekannt durch die Unterzeichnung zweier Waffenstillstände zwischen Deutschland und Frankreich (Waffenstillstand von Compiègne).
Geschichte

Schon die Merowinger errichteten in Compiègne eine Pfalz, die Chilperich II. als Residenz nutzte. 1380 ließ König Karl V. eine Festung erbauen.
Zwischen 1751 und 1788 erbaute zunächst Ange-Jacques Gabriel, später sein Schüler Louis Le Dreux de la Châtre für König Ludwig XV. ein neues Schloss im Stil des Klassizismus. Napoléon Bonaparte ließ das Schloss renovieren.
Kaiser Napoléon III. nutzte das Schloss häufig als Herbstresidenz. 1870 wurde es nach dem Ende des Kaiserreichs in ein Museum umgewandelt.
Morgens um 06 Uhr am 17. März 1917 wurde das deutsche Marine-Luftschiff L 39 über der Innenstadt brennend abgeschossen. Die 17 Mann Besatzung starben dabei. Am 11. November 1918 wurde im Wald von Compiègne in einem Eisenbahnwagen der Waffenstillstand geschlossen, der den Ersten Weltkrieg beendete. Beteiligte: der französische Marschall Ferdinand Foch und der deutsche Politiker Matthias Erzberger.
Am 22. Juni 1940 wurde der Waffenstillstand zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich unterzeichnet. Beteiligte waren die Generäle Wilhelm Keitel auf deutscher sowie Charles Huntziger auf französischer Seite.
Sehenswertes

Château de Compiègne: Das klassizistische Schloss ist als Museum zu besichtigen. Das Schloss ist von einem großen Landschaftspark umgeben.
Théâtre Imperial: Napoléon III. ließ an Stelle eines Karmeliterinnenklosters in der Nähe des Schlosses ab 1866 von Auguste-Gabriel Ancelet ein Theater erbauen. Mit dem Ende des Kaiserreichs 1870 wurden die Arbeiten aber eingestellt, bevor das Theater eröffnet werden konnte. Seit 1987 wurde das Theater nach und nach renoviert und konnte 1991 schließlich eröffnet werden. Das Theater ist Sitz des Théâtre Français de la Musique, das vor allem durch Aufführungen selten gespielter französischer Opern und Operetten ein internationales Publikum anzieht.
Forêt de Compiègne: Im Norden der Stadt liegt der 140 km² große Wald von Compiègne. Auf einer Lichtung steht ein Nachbau des Salonwagens (frz. Wagon de l'Armistice), in dem die beiden Verträge zum Waffenstillstand unterzeichnet wurden.
Hochschulen
- Université de Technologie de Compiègne (UTC) – Technische Universität
- École Supérieure de Commerce de Compiègne (ESC Compiègne) – Wirtschaftshochschule
- École des Soins Infirmiers de Compiègne (ESI Compiègne) – Pflegeschule
Söhne und Töchter der Stadt
- Pierre d’Ailly
- Suzanne Lenglen, ehemalige französische Tennisspielerin
- Albert Robida, Schriftsteller und Karikaturist
Städtepartnerschaften

- Huy (Belgien) seit 1959
- Landshut seit 1962
- Arona (Italien) seit 1962
- Vianden (Luxemburg) seit 1964
- Bury Saint Edmunds (Vereinigtes Königreich) seit 1967
- Kiryat Tivon (Israel) seit 1988
- Shirakawa (Japan) seit 1988
- Raleigh (USA) seit 1989
- Elbląg (Polen) seit 2002