Querfront
Als Querfront bezeichnet man die teilweise erfolgreichen Zusammenarbeitsbestrebungen von Seiten deutschnationalistischer Gruppierungen mit Kommunisten in der Weimarer Republik.
Kurt von Schleicher versuchte kurz vor der sogenannten Machtergreifung der Nationalsozialisten mittels einer Querfrontstrategie den vor allem durch die Brüder Gregor und Otto Strasser bestimmten linken Flügel der NSDAP abzuspalten, um somit die nationalsozialistische Bewegung zu spalten und Adolf Hitler als Reichskanzler zu verhindern, scheiterte jedoch.
Heutzutage wird der Begriff oft verwendet, um Unterwanderungsversuche von linken Gruppierungen, Veranstaltungen oder linksgerichteten Subkulturen durch Rechtsextreme oder Neonazis zu beschreiben. In jüngster Zeit kommt es zu einer verstärkten Anwendung der Querfrontstrategie seitens militanter Neonazis. So boten der Antiamerikanismus und teilweise Antizionismus von Teilen der Friedensbewegung gegen den 3.Golfkrieg willkommene Anknüpfungspunkte für Rechtsextremisten. Viele Neonazis treten mittlerweile auf Demonstrationen mit Palästinensertüchern und sogar Che Guevara-T-Shirts auf, Accesoires, die gemeinhin der Linken zugeschrieben werden. Auch das vermehrte Auftreten von Neonazis auf den Montagsdemonstrationen gegen die Hartz-Reformen ist in diesem Kontext zu sehen.