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Helen Mirren

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Helen Mirren (* 26. Juli 1945 in Chiswick, London; eigentlich Ilyena Lydia Mironov) ist eine britische Schauspielerin. Sie ist eine von Großbritanniens klassischen Schauspielerinnen. Sie hat eine Reihe von shakespearischen Heldinnen gespielt, doch am meisten bekannt ist sie als Morgana in Excalibur, Chris Harper in Kalender Girls sowie als Queen Elisabeth II. in Die Queen.

Leben

Mirren wurde London als Ilyena Lydia Mironoff geboren. Ihr Vater war Mitglied einer aristokratischen russischen Militärs-Familie, die zufällig in England zur Zeit der russischen Revolution stationiert wurde. Ihr Vater arbeitete als Taxichauffeur, freiberuflicher Musiker und fahrender Lehrer. Mirren behauptet, im Alter von sechs Jahren gewusst zu haben, dass sie nicht nur eine Schauspielerin, sondern eine große Schauspielerin "im alten traditionellen Sinn" werden wollte. Nach einem kurzen Versuch, sich an die Wünsche ihrer Eltern anzupassen, indem sie der Berufsfachschule für Lehrer beiwohnte, beschloss Helen Mirren, sich dem Theater anzuschließen. Mirren ist seit dem 31. Dezember 1997 mit dem Regisseur Taylor Hackford verheiratet.

Wirken

Im Alter von 19 Jahren wurde Helen Mirren in die renommierte „Royal Shakespeare Company“ aufgenommen und war damit eine der jüngsten Schauspielerinnen, welcher diese Ehre zuteil wurde. Auf Helen Mirren wurde man international aufmerksam, als sie im Jahr 1969 in dem Kinofilm Das Mädchen vom Korallenriff die Muse des Malers James Mason darstellte. Erneut große Aufmerksamkeit erreichte Mirren im Jahr 1979, als sie in dem „Skandalfilm“ Caligula die Rolle der Caesonia spielte. Bis heute wird dieser Film von vielen Kritikern als pornografisch eingestuft, was sich auch in der Indizierung des Films niederschlägt.

Nach einer Rolle in der Fernsehproduktion S.O.S. Titanic spielte Mirren zunächst die Morgana in der Verfilmung Excalibur. Wie wandlungsfähig Mirren ist, sollte man 1984 erleben, als sie eine Rolle in dem Weltraum-Epos 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen annahm. Ebenfalls 1984 war sie in Cal zu sehen. Für diese Darstellung erhielt sie bei den Filmfestspielen von Cannes im gleichen Jahr den Preis als beste Darstellerin.

1986 spielte sie unter anderem die Mutter von River Phoenix in dem Kinofilm Mosquito Coast. Im Jahr 1989 erregte Mirren erneut Aufsehen, als sie in Peter Greenaways Der Koch, der Dieb, seine Frau & ihr Liebhaber zu sehen war.

Seit 1991 spielte Mirren ferner in regelmäßigen Abständen die Kommissarin Jane Tennison in der Fernsehserie Heißer Verdacht.

1995 war Mirren als Königin Charlotte in der Komödie King George – Ein Königreich für mehr Verstand zu sehen. Für diese Rolle erhielt sie unter anderem einen weiteren Darstellerpreis bei den Filmfestspielen in Cannes sowie eine Oscarnominierung.

Ihre enorme schauspielerische Bandbreite stellte Mirren in dem kommenden Jahren in verschiedensten Produktionen unter Beweis. Mal spielt sie eine boshafte Lehrerin in Tötet Mrs. Tingle, sie ist als Ärztin in Das Versprechen zu sehen oder überzeugt in der Verfilmung Gosford Park unter der Regie von Robert Altman.

Einmal mehr nackte Haut sollte Mirren anschließend in dem Film Kalender Girls zeigen, in dem es um ältere Damen geht, die sie für einen Benefiz-Kalender entblößen.

2005 spielte Mirren einmal mehr eine historische Persönlichkeit, nämlich Elisabeth die I. in dem Fernsehzweiteiler Elisabeth I. Für diese Darstellung erhielt Mirren diverse Auszeichnungen und Nominierungen, darunter einen Emmy sowie eine Golden Globe Nominierung.

Kurz darauf verkörpert Helen Mirren in dem Film Die Queen mit ihrer Rolle als Elizabeth II. eine weitere britische Monarchin. Auch für diese Darstellung erhält sie mehrere Auszeichnungen und Nominierungen. Darunter befindet sich bisher der Darstellerpreis Coppa Volpi der Filmfestspiele von Venedig und eine Golden Globe Nominierung. Mit dieser Nominierung geht Mirren bei der Golden Globe Verleihung 2007 mit jeweils einer Darstellung als eine historische Persönlichkeit in gleich zwei Darstellerkategorien um die beste Hauptdarstellerin ins Rennen.

Neben ihren schauspielerischen Arbeiten verlieh Mirren immer mal wieder ihre Stimme auch als Synchronsprecherin. So war sie als Königin in Der Prinz von Ägypten genauso zu hören, wie als Macheeba in dem Tierfilm Pride – Das Gesetz der Savanne oder als Computer "Deep Thought" in der Originalfassung von Per Anhalter durch die Galaxis.

Auch als Regisseurin konnte sich Mirren etablieren. In der Fernsehproduktion Random – Nichts ist wie es scheint gab sie 2001 neben Anne Heche und Mary Stuart Masterson für die Episode Happy Birthday ihr Regiedebüt.

Auszeichnungen und Nominierungen

  • 1984 erhielt sie für Cal die Auszeichnung als beste Schauspielerin bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
  • 1995 erhielt sie für King George – Ein Königreich für mehr Verstand) ebenfalls die Auszeichnung als beste Schauspielerin bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes.
  • 1995 Nominierung für King George – Ein Königreich für mehr Verstand für den Oscar als beste Nebendarstellerin
  • 2002 neuerlich Nominierung für Gosford Park für den Oscar als beste Nebendarstellerin
  • Bei neun Nominierungen gewann sie viermal den Britischen Filpreis BAFTA sowie eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk.
  • Zweimal wurde sie mit dem Emmy ausgezeichnet, sechsmal darüber hinaus nominiert
  • Zwei Auszeichnungen bei den Golden Globes stehen vier weitere Nominierungen gegenüber
  • 2006 Coppa Volpi für Die Queen bei den 63. Internationalen Filmfestspielen von Venedig.

Filmografie

Kinofilme

  • 1968: Sommernachtstraum (A Midsummer Night's Dream)
  • 1969: Das Mädchen vom Korallenriff (Age of consent)
  • 1973: Der Erfolgreiche (O lucky man!)
  • 1976: Hamlet
  • 1979: Caligula
  • 1980: Zerstörte Liebe (Hussy)
  • 1980: Rififi am Karfreitag (The long good friday)
  • 1980: Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu (The fiendish plot of Dr. Fu Manchu)
  • 1981: Excalibur
  • 1984: Cal
  • 1984: 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen (2010: Space Odyssey)
  • 1985: Spuren der Liebe (Coming through)
  • 1985: Ist dieser Mann nicht himmlisch? (Heavenly pursuits)
  • 1985: White Nights – Nacht der Entscheidung (White nights)
  • 1986: Mosquito Coast
  • 1987: Die vergessene Insel (Pascali’s island)
  • 1987: Mord aus Leidenschaft (Cause celebre)
  • 1989: Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber (The cook, the thief, his wife and her lover)
  • 1989: Der Fluch der Wale (When the whales came)
  • 1990: Bethune – Arzt und Held (Bethune – the making of a hero)
  • 1990: Der Trost von Fremden (The comfort of strangers)
  • 1991: Engel und Narren (Where angels fear to tread)
  • 1993: Der Falke des Schreckens (The hawk)
  • 1994: Hamlet – Der Prinz von Jütland (The prince of Jutland)
  • 1995: King George – Ein Königreich für mehr Verstand (The madness of King George)
  • 1996: Mütter & Söhne (Some mother’s son)
  • 1997: Sterben und erben (Critical Care)
  • 1998: Der Prinz von Ägypten (The Prince of Egypt) (Stimme Königin)
  • 1999: Ayn Rand – Leben und Liebe für die Literatur (The Passion of Ayn Rand)
  • 1999: Tötet Mrs. Tingle! (Teaching Mrs. Tingle)
  • 2000: Greenfingers – Harte Jungs und zarte Triebe (Greenfingers)
  • 2001: Das Versprechen (The Pledge)
  • 2001: Letzte Runde (Last Orders)
  • 2002: Gosford Park
  • 2003: Kalender Girls (Calendar Girls)
  • 2004: Liebe auf Umwegen (Raising Helen)
  • 2004: Anatomie einer Entführung (The clearing)
  • 2004: Pride – Das Gesetz der Savanne (Stimme Macheeba)
  • 2006: Die Queen (The Queen)
  • 2007: Tintenherz

Fernsehproduktionen

Literatur

  • Ivan Waterman: Helen Mirren: The Biography, Metro Books London, Juni 2003, ISBN 1-8435-8053-5 (engl.)