Emil Hácha
Emil Hácha (* 12. Juni 1872 in Trhové Sviny, † 1. Juni 1945 in Prag) war ein tschechischer Politiker und Präsident des Protektorats Böhmen und Mähren.
Hácha war von Ausbildung Jurist und von 1925-1938 Präsident des Obersten Verwaltungsgerichts der Tschechoslowakei. Nach dem Münchner Abkommen und dem darauf folgenden Rücktritt von Edvard Beneš wurde Hácha am 30. November 1938 zum Präsidenten der Tschechoslowakei gewählt.
Nach der Unabhängigkeitserklärung der Slowakei wurde er am 14. März 1939 zu Verhandlungen mit Hitler nach Berlin bestellt und von diesem und Göring derart massiv unter Druck gesetzt ("háchaisiert", wie Hitler eine solche Behandlung in Zukunft nannte), bis er nach einem Herzanfall der Besetzung seines Landes durch deutsche Truppen zustimmte. Nach dem Einmarsch wurde der übrig gebliebene Teil der Tschechoslowakei zum Protektorat Böhmen und Mähren erklärt, als dessen Staatspräsident Hácha ab dem 16. März 1939 fungierte.
Hácha bemühte sich in den ersten Jahren noch darum, möglichst viel für die tschechische Bevölkerung herauszuholen, und stand zunächst auch noch in Kontakt mit dem Exil. Ab 1941 wurde er von der Besatzungsmacht immer stärker isoliert und resignierte. In Folge seines sich ständig verschlechternden Gesundheitszustandes (er litt unter Arteriosklerose) war er ab 1943 faktisch nicht mehr in der Lage, das Amt auszuüben, wurde aber von der deutschen Besatzungsmacht als Symbol weiter benötigt und benutzt. Nach der Befreiung Prags wurde er am 12. Mai 1945 verhaftet und starb später weniger in einem Gefängniskrankenhaus.
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