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Karl Hanke

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Karl Hanke war ein Funktionär der NSDAP während der Zeit des Nationalsozialismus.

Er wurde am 24. August 1903 in Lauban geboren. Von Beruf gelernter Müller, (Albert Speer sagt "Müllergeselle") war er nach dem Besuch eines Mühlenbautechnikums seit 1928 Gewerbelehrer in Berlin, wurde aber wegen seiner Tätigkeit in der NSDAP aus dem preußischen Staatsdienst entlassen. Nach dem Wahlerfolg der NSDAP vom 14. September 1930 wurde er Leiter der NS-Kreisleitung West in Berlin und gab dem jungen NSKK-Mann Speer seinen ersten Auftrag: den Umbau einer Villa in Grunewald zum Quartier der Kreisorganisation durchzuführen.

1932 stieg Hanke zum Abgeordneten des preußischen Landtags und des Reichstags auf und nach der Wahl vom März 1933 zum Gauorganisationsleiter der NSDAP in Berlin und Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Als solcher vermittelte er Speer dessen zweiten Auftrag - den Umbau des Propagandaministeriums des Joseph Goebbels, womit Speers große Karriere als Hauptarchitekt der NS-Partei begann. 1939 kam Hankes berühmte Liebesaffäre mit der viel älteren Magda Goebbels, die so weit gedieh, daß die beiden heiraten wollten: Hanke batHitler um Genehmigung zur Scheidung des Ehepaares Goebbels, aber Hitler weigerte sich aus Gründen der Staatsraison: da er unverheiratet war, spielte Frau Goebbels die Rolle der "First Lady" des "3. Reiches" und die Familie Goebbels mit ihren vielen Kindern war Vorzeigefamilie des Regimes.

1941 wurde Hanke als Gauleiter von Niederschlesien nach Breslau geschickt und leitete 1945 die Verteidigung der "Festung Breslau" ohne Rücksicht auf Menschenleben und wertvolle Gebäude.

Bei der Kapitulation der Stadt war er nicht mehr auffindbar. Laut Speer floh er aus dem belagerten Breslau in einem der ersten Prototypen eines Helikopters. Nach einer anderen Version gelang es ihm, als einfacher Soldat der Wehrmacht verkleidet, nach Böhmen zu entkommen, wo er bei dem Versuch, aus einem Transport deutscher Kriegsgefangener zu fliehen, von tschechischen Wachmannschaften erschossen wurde.

Literatur: Speer, A.: Erinnerungen, Frankfurt/Main und Berlin, 1969