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Klaus Poche

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Klaus Poche (Pseudonyme: Nikolaus Lennert, Georg Nikolaus, * 18. November 1927 in Halle (Saale); † 9. Januar 2007 in Köln) war ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Illustrator.

Leben

Klaus Poche war der Sohn eines Angestellten. Er besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Halle (Saale). Poche nahm als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil und geriet 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung übte er verschiedene Tätigkeiten aus, u.a. war er Krankenpfleger, Dekorateur, Kraftfahrer und Zeichenlehrer. Von 1950 bis 1954 war er Redakteur bei den Berliner Zeitungen Nachtexpress und BZ am Abend. Ab 1954 lebte er als freier Schriftsteller in Ost-Berlin.

Klaus Poche verfasste Kurzgeschichten, Reportagen und Romane; daneben war er als Grafiker und Buchillustrator tätig. Seit den 1960er Jahren nahm die Arbeit an Drehbüchern für Film- und Fernsehproduktionen einen immer breiteren Raum in seinem Schaffen ein, wobei er sich auf die Schilderung des Alltags und seiner Konflikte konzentrierte. Mit der Behandlung solcher Themen geriet der Autor jedoch zunehmend in Konflikt mit der offiziellen DDR-Kulturpolitik, zumal nachdem er 1976 die Protestresolution gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns mit unterzeichnet hatte. 1978 stieß das Fernsehspiel „Geschlossene Gesellschaft“ nach dem Theaterstück von Jean-Paul Sartre, zu dem Poche das Szenario geliefert hatte und in dem die Probleme einer Ehe geschildert werden, auf scharfe Kritik; für seinen autobiografischen Roman „Atemnot“ in dem der Autor u.a. die Zensur in der DDR thematisierte, fand Poche keinen DDR-Verlag mehr, so dass das Buch nur im Westen erscheinen konnte. 1979 gehörte Poche zu den Mitunterzeichnern eines offenen Briefes an Erich Honecker, in dem die Verfasser, darunter Stefan Heym, ihrer Besorgnis über den restriktiven Kurs der DDR-Kulturpolitik Ausdruck verliehen. Im Juni 1979 wurde Poche daraufhin aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. Ende 1979 wurde ihm die Ausreise in die Bundesrepublik gestattet. Poche arbeitete in den folgenden Jahren ausschließlich als Drehbuchautor. Er lebte zuletzt in Pulheim bei Köln.

Klaus Poche war Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Anfang 2000 trat er aus Protest gegen die CDU-Spendenaffäre aus dem der Konrad-Adenauer-Stiftung nahe stehenden Autorenkreis der Bundesrepublik aus.

Er war mit der Film- und Fernsehdramaturgin Helga Poche verheiratet.

Werke

  • Das OKW gibt nichts mehr bekannt, Berlin 1961 (zusammen mit Hans Oliva)
  • Wenn ein Marquis schon Pläne macht, Berlin 1965 (unter dem Namen Nikolaus Lennert)
  • Der Zug hält nicht im Wartesaal, Berlin 1965
  • Atemnot, Olten [u.a.] 1978

Drehbücher

  • Jahrgang 45 (DDR, 1966, zusammen mit Jürgen Böttcher)
  • Die Verantwortung (DDR, 1967)
  • Die Berufung (DDR, 1967)
  • Der Bürge (DDR, 1968)
  • Rottenknechte (DDR, 1969/70, zusammen mit Frank Beyer)
  • Mein lieber Robinson (DDR, 1970, zusammen mit Roland Gräf)
  • Der Mann und das Mädchen (DDR, 1972)
  • Mein lieber Mann und ich (DDR, 1974)
  • Befragung – Anna O (DDR, 1977, zusammen mit Gerhard Stuchlik)
  • Geschlossene Gesellschaft (DDR, 1978)
  • Die zweite Haut (BRD, 1981)
  • Collin (BRD, 1981)
  • Hanna von acht bis acht (BRD, 1983)
  • Mamas Geburtstag (BRD, 1984)
  • Die letzte Rolle (BRD, 1984/85)
  • Sie und er (Deutschland, 1991)
  • Das große Fest (Deutschland, 1992)
  • Ich klage an (Deutschland, 1994)
  • Verlorenes Leben (Deutschland, 1995/96)

Arbeiten als Illustrator

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