Erich Steininger
Erich Steininger (* 19. November 1939 in Oberrabenthan; † 4. November 2015 in Wien) war ein österreichischer Druckgrafiker, Holzschneider und Zeichner. Er schuf seit den 1960er Jahren ein umfangreiches grafisches Werk und ist in mehreren öffentlichen Museumssammlungen vertreten.
Leben
Steininger wuchs in Oberrabenthan im Waldviertel auf.[1][2] Nach dem Besuch der Volksschule und der Albertus-Magnus-Schule Wien trat er 1957 als Novize in den Marianistenorden ein.[1][2] Nach der Matura begann er ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien in den Meisterklassen für Grafik bei Christian Ludwig Martin und Maximilian Melcher.[3]
1968 wurde Steininger Mitglied des Wiener Künstlerhauses.[4]
1970 schloss er sein Studium als Akademischer Grafiker ab und absolvierte die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung und Werkerziehung.[3] Anschließend war er als Lehrer tätig.[1][2]
Steininger war verheiratet und Vater von drei Kindern.
Er starb 2015 in Wien.[5]
Werk
Steininger arbeitete überwiegend mit dem Holzschnitt, daneben entstanden Lithografien, Radierungen und Zeichnungen.[6][7] Sein Frühwerk war figurativ geprägt; später beschäftigte er sich vermehrt mit abstrakten Formen.[6]
Er veröffentlichte mehrere Mappenwerke, darunter Hiob, Zwei Kuenringer und Körper wird Land.[6][8]
Seit den späten 1960er-Jahren war er an Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt, darunter an Grafikbiennalen und Triennalen.[1][7][9]
Tätigkeiten und Funktionen
Von 1995 bis 2009 war Steininger Präsident des Landesverbands der Niederösterreichischen Kunstvereine.[3][10]
Zudem leitete er das Dokumentationszentrum für Moderne Kunst (DOK) in St. Pölten.[3][11]
Er war langjähriges Mitglied des Wiener Künstlerhauses.[4]
Sammlungen
Werke von Erich Steininger befinden sich u. a. in folgenden Museen und Sammlungen:
Ausstellungen (Auswahl)
Das Forschungs- und Dokumentationszentrum für moderne und zeitgenössische Kunst basis wien verzeichnet 159 Ausstellungen und Veranstaltungen für Erich Steininger[15], darunter:
- 1981: 1. Römerquelle-Kunstwettbewerb, Galerie Stubenbastei, Wien.[16]
- 1993: Holzschnitte, Galerie Göttlicher, Krems/Stein.[17]
- 2013: Zeichnen Zeichnen, Künstlerhaus Wien.[18]
- 2019: Sotriffer Mappe, Galerie Welz, Salzburg.[19]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1967: Kardinal-König-Preis für sakrale Kunst[20]
- 1968: Kulturförderungspreis des Landes Niederösterreich[20]
- 1971: Preis des Ministeriums für Unterricht und Kunst[20]
- 1972 Goldene Ehrenmedaille des Künstlerhauses[20]
- 1973 Erster Preis beim Österreichischen Graphikwettbewerb, Krems[20]
- 1978: Theodor-Körner-Preis[20]
- 1979: Kulturförderungspreis der Stadt Wien[20]
- 1986: 1. Preis Internationale Grafikbiennale Kairo[20]
- 1990: 1. Preis Grafikbiennale Varna
- 2008: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich
- 2010: Jakob-Prandtauer-Preis für Wissenschaft und Kunst der Stadt St. Pölten
Nachlass
Der künstlerische Nachlass wird im Grafikkabinett Erich Steininger in Rappottenstein betreut.[21]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Der Künstler, Grafikkabinett Erich Steininger, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025
- ↑ a b c vgl. Erich Steininger. In: Gedächtnis des Landes Niederösterreich, o. D.
- ↑ a b c d Kurzbiografie und Ausstellungen, Grafikkabinett Erich Steininger, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ a b Nachruf des Künstlerhauses auf Erich Steininger (19.11.1939–4.11.2015), APA-OTS-Aussendung, 12. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ Waldviertler Künstler Steininger gestorben. In: ORF Niederösterreich, 13. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ a b c Florian Steininger: Holzschnitt, Grafikkabinett Erich Steininger, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025; Philipp Maurer: Erich Steininger: Geschichten und Harmonien vom Holz. Zu Erich Steiningers Ausstellung im Niederösterreichischen Landesmuseum 2010. In: Um:Druck – Zeitschrift für Druckgraphik und visuelle Kultur, Nr. 15, Juli 2010, abgerufen am 4. Dezember 2025
- ↑ a b Biografie: Erich Steininger. (PDF) Galerie Schloss Parz, o. D.
- ↑ Mappenwerke, Grafikkabinett Erich Steininger, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025
- ↑ Wladimir Aichelburg: Verzeichnis der Ausstellungen 1868–2010 des Künstlerhauses, Künstlerhaus Wien, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ Führungswechsel beim Landesverband der NÖ Kunstvereine, Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Landespressedienst, 1. Oktober 2009, abgerufen am 4. Dezember 2025; Trauer um Professor Erich Steininger, Bezirksblätter Zwettl, 15. November 2015, abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ Über NÖDOK, Dokumentationszentrum für moderne Kunst Niederösterreich, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025; Niederösterreichisches Dokumentationszentrum für moderne Kunst, DOK, basis wien, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025
- ↑ Lentos-Bau in der Zielgeraden, Der Standard, 6. Mai 2003, abgerufen am 4. Dezember 2025; Lentos Museum, Archiweb, o. D., abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ The Passion. Hal Art Foundation, Archivlink vom 13. August 2025.
- ↑ Goschka Gawlik: Erstpräsentation der Sammlung Angerlehner: Museum mit Sendungsbewusstsein, artmagazine.cc, 14. November 2013, abgerufen am 4. Dezember 2025.
- ↑ Erich Steininger bei basis wien, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ 1. Römerquelle-Kunstwettbewerb. basis wien, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ Ausstellungen 1990–1994. Galerie Göttlicher, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ Zeichnen Zeichnen. basis wien, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ Sotriffer Mappe. basis wien, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ a b c d e f g h Erich Steininger in der Artothek Niederösterreich, abgerufen am 5. Dezember 2025.
- ↑ Grafikkabinett Erich Steininger I Galerie & Nachlass. Abgerufen am 3. Oktober 2025.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Steininger, Erich |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Druckgrafiker |
| GEBURTSDATUM | 19. November 1939 |
| GEBURTSORT | Oberrabenthan |
| STERBEDATUM | 4. November 2015 |
| STERBEORT | Wien |