Schweriner Dom
Der Schweriner Dom besitzt eine lange Baugeschichte und ist der Heiligen Maria und dem Heiligen Johannes dem Evangelisten geweiht. Sein Bau erfolgte in Verbindung mit der von Heinrich dem Löwen vorgenommenen Verlegung des Bischofssitzes für die Abodriten im engeren Sinne von Mecklenburg nach Schwerin. In den ersten Jahren der Stadt diente ein Holzbau als Gotteshaus. Die Grundsteinlegung für den Bau des Doms erfolgte 1172. Nach 76 Jahren Bauzeit wurde im Jahre 1248 der Dom eingeweiht. Im Jahre 1222 kam Graf Heinrich von Schwerin von einem Kreuzzug mit der Reliquie des Heiligen Blutes, einem angeblichen in einen Edelstein eingeschlossenen Blutstropfen Christi zurück. Wegen dieser Reliquie wurde das Gotteshaus zur Wallfahrtskirche.
Während des 14. Jahrhunderts wurden das Langhaus, das Querhaus sowie die Kapitalgebäude errichtet. Als Vorbilder des Schweriner Doms zählen die Marienkirche in Lübeck, die Nikolaikirche in Stralsund sowie der Ratzeburger Dom. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Kreuzgang auf der Nordseite fertig gestellt. Der Turm entstand in den Jahren 1889 bis 1893. Insgesamt dauerte der Bau des Doms über zwei Jahrhunderte.
Das Bauwerk
Der heutige Bau des Schweriner Doms ist eine dreischiffige gotische Basilika in Backsteinbauweise mit großem Querhaus, Chorumgang und Kapellenkranz. Der östliche Teil des Mittelschiffes, jenseits des Querhauses, ist gegenüber dem westlichen Teil etwas niedriger. Auffällig sind hier der kürzere Obergaden und das Fehlen der Strebebögen.
Das mächtige Bauwerk ist 105 m lang und besitzt eine Gewölbehöhe von 29 m. Damit gehört es zu den größten Kirchengebäuden der Backsteingotik in Norddeutschland. Der neugotische Westturm ist mit seinen 117,5 m der höchste Turm Mecklenburgs. 1270 wurde mit dem Bau des Domes begonnen, und um 1426 wurde der gotische Bau beendet.
Orgel
Die Orgel wurde von Friedrich Ladegast aus Weißenfels gebaut und 1871 geweiht. Das viermanualige Werk ist eine Synthese aus deutscher (Silbermann, 1683-1753) und französischer (Cavaille-Coll, 1811-1899) Orgelbaukunst. Diese Orgel hat 84 klingende Register, und besitzt 5200 Pfeifen und sie ist damit die größte original erhaltene Orgel von Ladegast. Die Restaurierung dieser Orgel wurde 1988 abgeschlossen.
Ausstattung
Altäre
Der neugotische Kreuzigungsaltar am Abschluss des hohen Chores wurde in der Mitte des vorigen Jahrhunderts von Gaston Lenthe gemalt.
Der gotische Flügelaltar in der Vierung ist vermutlich als Laienaltar in den Dom gekommen. Bei der neugotischen Restaurierung kam der Altar in ein Museum und wurde 1948 zur 700-Jahr-Feier der Gemeinde zurückgegeben und mit Goldspenden der Gemeinde restauriert. Das Mittelbild wurde etwa 1430 aus Sandstein gearbeitet, und zeigt die Kreuztragung, Kreuzigung, Höllenfahrt Christi und unter den Grabeswächtern die überwältigte Hölle. Rechts und links des Sandsteinreliefs stehen die beiden Kirchenpatrone Maria und Johannes. Die Flügel mit den Rahmen des Mittelschreins wurden um 1485 ebenfalls in einer Lübecker Werkstatt gearbeitet, es handelt sich um eine Stiftung des Schweriner Bischofs Conrad Loste.
Triumphkreuz
Das Triumphkreuz ist von 1420. Es stammt aus der Wismarer Marienkirche und wurde nach der Restaurierung 1990 in den Dom gebracht. Das Grün macht das Kreuz zum Baum des Lebens und zum Weinstock. Rot ist die Farbe des Sieges und der Freude. Ab 2002 sind als Assistenzfiguren die beiden Kirchenpatrone Maria und Johannes ebenfalls restauriert.
Siehe auch
Liste der höchsten Kirchtürme der Welt