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Transport radioaktiver Abfälle in Deutschland

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Als Atommülltransporte werden häufig die Transporte radioaktiver Abfälle mit Castor-Transportbehältern bezeichnet. Dazu gehören insbesondere


Widerstand gegen Atommülltransporte

Räumung der von Demonstranten errichteten Blockaden gegen den CASTOR Atommülltransport auf der Straße nach Gorleben (1996)

In Deutschland gibt es großen Widerstand der Anti-Atomkraft-Bewegung gegen den Transport von radioaktiven Abfällen, die von der Wiederaufarbeitungsanlage von La Hague in Frankreich nach Deutschland zurück gebracht werden. In Zukunft sollen mit solchen Transporten auch Abfälle aus Sellafield, Großbritannien zurückgeführt werden. Speziell Transporte in das Zwischenlager Gorleben führten in den vergangenen Jahren zu Demonstrationen, Sitzblockaden und Kundgebungen, woran sich regelmäßig mehrere tausend Menschen beteiligen. Dabei kam es immer wieder zu massiven - bereits vielfach gerichtlich dokumentierten und gerügten - Grundrechtseinschränkungen und gewaltsamen Maßnahmen als Antwort auf den Protest einiger tausend Menschen.

Die Kritik der Gegner richtet sich allerdings nicht gegen den generellen Rücktransport des deutschen Atommülls nach Deutschland. Die Proteste wenden sich vor allem gegen die fortgesetzte Produktion von weiterem Atommüll und speziell gegen den Endlagerstandort Gorleben, der als ungeeignet angesehen wird. Aufgrund der vor Ort verankerten Protesttradition gibt es bei den Transporten zum Zwischenlager Gorleben stärkere Proteste als bei Transporten von Deutschland ins Ausland, die bis Mitte 2005 durchgeführt wurden.

Beim Blockadeversuch eines Castortransport von La Hague ins Zwischenlager Gorleben am 7. November 2004 gab es erstmals ein Todesopfer. In der Nähe von Avricourt (Lothringen), kurz vor der deutschen Grenze, wurde der 23-jährige Sébastien Briat von dem Zug überrollt und kam dabei zu Tode.

Unfälle

  • Am 4. Februar 1997 entgleiste ein Zug mit abgebrannten Brennelementen aus dem Kernkraftwerk Emsland im französischen Grenzort Apach.
  • 2004 wird bei einem Castorstransport von Frankreich ins deutsche Gorleben der Umweltaktivist Sébastien Briat getötet als er von dem fast 100 km/h schnellen Castor-Zug erfasst und überrollt wird. Der Zug fuhr ohne vorgeschriebene Luftüberwachung, weil der Helikopter gerade zum nachtanken war.
  • Im September 2005 wurde an 5 Behältern eines Atommülltransports aus dem Kernkraftwerk Krümmel in das Zwischenlager bei Gorleben eine erhöhte Strahlung festgestellt. Die Werte überschritten den zulässigen Grenzwert von 4 Bq pro cm² teilweise um das sechsfache.