Lederhose
Lederhose ist allgemein die Bezeichnung für eine aus Leder gefertigte Hose.
Die Lederhose im besonderen als Teil der bayrischen, Salzburger und Tiroler Gebirgstracht ist in zwei Formen weitverbreitet, als "Kurze" und als "Kniebundhose". Während die kurzen, kniefreien Lederhosen bei der Arbeit und zur Jagd getragen wurden, ist die Kniebundhose eher eine Festtagshose. Typisch für Trachtenlederhosen sind die Bestickung und der Hosenlatz, das Hosentürl, das angeblich auf die Braguette (=Schamkapsel), einen von 1400 bis zur 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts in Europa allgemein üblichen Teil der Männerkleidung zurückgeht.
Zumeist wird zur Lederhose ein lederner Hosenträger mit vorderem Querriegel getragen, zuweilen auch mit einem V-förmige Mitteleinsatz, der vorne angeknöpft ist. In Südtirol werden häufig auch Hosenträger aus Stoff getragen. Zur Kurzen werden meist Haferlschuhe getragen. Zweigeteilte Strümpfe, die Loferl, die aus einem Wadlteil und einem Fußteil bestehen, gehören in vielen Gegenden Oberbayerns ebenfalls dazu.
Zuweilen wird zur Lederhose noch ein federkielbestickten Ranzen, eine Art breiter Gürtel, getragen. Sein früherer Zweck war in erster Linie die Geldaufbewahrung.
Dass die Lederhose als eher archaisches Kleidungsstück nicht in Vergessenheit geriet, ist auch der Förderung höherer Kreise zu verdanken. Sowohl der österreichische Kaiserhof (beginnend bei Erzherzog Johann bis zu Kaiser Franz Josef II.) als auch die Wittelsbacher (König Maximilian II., Prinzregent Luitpold) förderten die Nationaltrachten und die Lederhose im besonderen. Die Tracht war aber auch im Volk tief verwurzelt, wie die Entstehung zahlloser Trachtenvereine (siehe: Trachten in Bayern) es belegt.