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Vanemuine

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Vanemuine ist der Gott des Gesangs in der estnischen nationalromantischen Kunstmythologie des 19. Jahrhunderts.

Ursprung

Vanemuine wurde von den estnischen Folkloristen und Sprachforschern Friedrich Robert Faehlmann und Friedrich Reinhold Kreutzwald in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus älteren Texten geschaffen und popularisiert. Vor allem durch das von beiden gestaltete estnische Nationalepos Kalevipoeg wurde er bekannt. Der Anfangsvers des Epos, "Leihe mir die Harfe, Vanemuine", ist jedem Esten geläufig.

Vanemuine ähnelt dem Gott Väinämöinen in der finnischen Mythologie. Väinämöinen war estnischen Gelehrten wahrscheinlich durch Garlieb Merkels Werk Die Vorzeit Lieflands (1798) bekannt geworden. Der Dichter Kristjan Jaak Peterson erwähnte, dass es in der estnischen Volksdichtung Hinweise auf einen Sängergott gebe, dessen Name allerdings nicht genannt würde, der aber Väinämöinen entsprechen könnte. 1822 griff Johann Heinrich von Rosenplänter in der Zeitschrift Beiträge zur genauern Kentniß der ehstnischen Sprache diesen Gedanken auf, der auch von Kristfrid Ganander in seiner Mythologia Fennica vertreten wird.

Wirkung

1865 wurde auf Initiative von Johann Voldemar Jannsen in Tartu der Gesangverein Vanemuine gegründet. Der Verein organisierte das erste estnische Sängerfest vier Jahre später. Am 24. Juni 1870 wurde durch die Gesellschaft das Theaterstück Der Cousin aus Saaremaa (Saaremaa Onupoeg) von Lydia Koidula aufgeführt. Damit war auch das Theater Vanemuine in Tartu gegründet, das als Theater und Opernhaus bis zum heutigen Tag in Tartu tätig ist.