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KZ Dachau

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Das Konzentrationslager Dachau, nördlich von München, war eines der ersten im Deutschen Reich. Es existierte von 22. März 1933 bis 29. April 1945. Das Lager war Vorlage für alle weiteren. Sein Name entwickelte sich zum Inbegriff für Konzentrationslager in der Zeit des Nationalsozialismus. Im Gegensatz zu den späteren Lagern im Osten war es nie ein Vernichtungslager.

Jourhaus, das Gebäude mit dem einzigen Eingang des Konzentrationslager Dachau (Originalgebäude)
Gelände der heutigen Gedenkstätte

Geschichtlicher Überblick

Die Idee eines Arbeitslagers für Häftlinge war nicht neu. Im Ersten Weltkrieg war beispielsweise das Internierungslager Drosendorf bekannt.

1933–1934

Der Wachturm B des KZ-Dachau (April 1945)

Am 20. März 1933 gab Heinrich Himmler, seit zwei Wochen im Amt als kommissarischer Polizeipräsident von München, in einer Pressekonferenz die Errichtung eines „politischen[1] Konzentrationslagers“ bei Dachau bekannt. Der Völkische Beobachter berichtete am folgenden Tag:

„Am Mittwoch wird in der Nähe von Dachau das erste Konzentrationslager mit einem Fassungsvermögen für 5000 Menschen errichtet werden. Hier werden die gesamten kommunistischen und soweit dies notwendig ist, Reichsbanner und sozialdemokratischen Funktionäre, die die Sicherheit des Staates gefährden, zusammengezogen.“[2]

Schon am 22. März 1933 brachte man etwa 150 Schutzhäftlinge von den Gefängnissen Landsberg am Lech, Neudeck und Stadelheim auf das Gelände einer stillgelegten Munitionsfabrik. Bewacht wurden sie in den ersten Tagen von der Bayerischen Landespolizei.[3] Ab 11. April teilten sich Polizei und SS die Bewachung des Lagers. Am nächsten Tag wurden die ersten Morde begangen, an den Häftlingen Benario, Goldmann und Kahn.[4] Im Mai gelang Hans Beimler die Flucht; vor seiner Inhaftierung war er Mitglied im Deutschen Reichstag.[5] Im Ausland verfasste er kurz darauf die erste Broschüre über das faschistische Lager. Anfang Juni übernahm die SS die alleinige Wache. Ende Juni wurde SS-Obergruppenführer Theodor Eicke Lagerkommandant. Eicke zielte darauf ab, das Lager von Aussenstehenden völlig abzugrenzen, selbst die Feuerwehr durfte das Gelände nicht betreten um die Einhaltung der feuerpolizeilichen Vorschriften zu prüfen.[6] Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelte während dieser Zeit wegen den drei Häftlingserschießungen in Dachau. Nach wenigen Monaten stellte man sämtliche Verfahren ein. Das Konzentrationslager Dachau war zum rechtsfreien Raum geworden.[4]

Dem Zeitzeugen Eugen Kogon zufolge benutzten die Nationalsozialisten anfangs die naheliegende Abkürzung „KL“. Die SS verwendete lieber das härter und bedrohlicher klingende Kürzel „KZ“. Da sämtliche Konzentrationslager der SS unterstanden, prägte sich die ungewöhnliche Abkürzung.[7] Als das erste nationalsozialistische Konzentrationslager war es Muster für die weiteren. Viele trugen am Eingang die Aufschrift Arbeit macht frei. Die Organisationsform und Lagerordnung wurden durch Kommandant und SS-Mann Theodor Eicke entwickelt.[8] Ebenso die bauliche Anlage.[3]

Tor im KZ Dachau mit Inschrift „Arbeit macht frei“

Anfangs diente das Lager - ähnlich wie andere frühe Lager, beispielsweise die Emsland-Lager - dazu, politische Gegner wie Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Konservative, Liberale und Monarchisten unschädlich zu machen.[3] Die zahlreichen Beispiele inhaftierter Politiker oder Aktivisten hatten auf die Öffentlichkeit eine einschüchternde Wirkung.[9] [10] In den anderen Gebieten Deutschlands war die Lage nicht anders. Sofort nach dem Reichstagsbrand vom Februar 1933 wurde der Rechtsanwalt Hans Litten und andere in Berlin verhaftet. Nie entlassen starb er fünf Jahre später im Konzentrationslager Dachau. Der Jurist hatte nicht nur früh die NS-Taktik des Terrors erkannt - er prangerte sie auch öffentlich an: Von ihm beantragt rief das Gericht Adolf Hitler 1931 in den Zeugenstand. Jener Edenprozess endete mit einer öffentlichen Blamage für Hitler.

Langsam entwickelte sich das KZ Dachau zu einem Begriff, der Schrecken unter der Bevölkerung verbreitete und viele Andersdenkende von öffentlichen Äußerungen abhielt.[3]

Viele Dinge hatte das Regime bereits mit Hilfe von politischer Polizei und Justiz verwirklicht: den Einfluss von Gewerkschaften geschwächt, Parteien verboten oder aufgelöst, Länder und Gemeinden hierachisch gleichgeschalt, demokratische Verhältnisse abgeschafft. Rundfunk und Film wurden gesteuert. Durch die Kontrolle bzw. Übernahme sämtlicher bestehender Vereine und Einschränkung der Redefreiheit hatte man ideologische Kontrolle über die Kommunikation im Volk bekommen. Neue Oppositionsbildung gestaltete sich schwierig. Zu dieser Zeit existierten im Reich mehr als hundert Konzentrationslager, überwiegend kleine, in denen man Oppositionelle in Schutzhaft festhielten. Kaum jemand überblickte wer inhaftiert war. Es unterlag der Willkür ehrgeiziger, lokaler Nazis jemanden zu verhaften oder wieder frei zu lassen. Bald kam es zu Reibereien in Fragen des Zuständigkeitsbereiches, und zu Machtkämpfen. SA-Gruppenführer Schmid war zu dieser Zeit Sonderkommissar der Obersten SA-Führung bei der Regierung von Oberbayern. Er schrieb am 1. Juli 1933 einen Brandbrief an den Bayerischen Ministerpräsidenten Siebert:

"Die Autorität des Staates steht in Gefahr durch die allseitigen, unberechtigten Eingriffe politischer Funktionäre in das Räderwerk der normalen Verwaltung. Jeder NSBO-Mann, NSBO-Ortsgruppenleiter, NSBO-Kreisleiter (...) jeder politische Stützpunktleiter, Ortsgruppenleiter, politische Kreisleiter erlässt Verfügungen, die in die unteren Befehlsgewalten der Ministerien eingreifen, also in die Befehlsbefugnisse der Kreisregierungen, Bezirksämter, runter bis zur kleinsten Gendarmeriestation. Jeder verhaftet jeden (...), jeder droht jedem mit Dachau (...) Bis zur kleinsten Gendarmeriestation ist bei den besten und zuverlässigsten Beamten eine Instanzenunsicherheit eingetreten, die sich unbedingt verheerend und staatszerstörend auswirken muss."[6]

Im November 1933 konnten Lagerinsassen an der Reichstags- Wahl teilnehmen, im Zuge einer Weihnachts-Amnestie wurden am 9. Dezember 400 Häftlinge entlassen.

1934

Eine weitere Amnestie erfolgte zum Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme in Bayern.[4]

Schließung von 48 Konzentrationslagern

Bis Januar 1934 hatte Himmler geschafft seinen Einfluss stark zu vergrößern. Er war politischer Polizeikommandeur fast sämtlicher deutscher Länder. Vor allem Göring und Frick wollten nun die Willkürherrschaft von SA und SS beenden. Die Schutzhaft sollte eingeschränkt werden und die Konzentrationslager wieder aufgelöst werden. 34 Konzentrationslager wurden mittels bewaffneten Polizeieinsätzen bis Oktober 1933 geräumt, Häftlinge verlegt oder entlassen. Bis 9.Mai 1934 schloss man weitere 14 Lager. Die beiden „wilden“ Lager Kemna im Ruhrgebiet und Vulkanwerft in Stettin ließ Göring im Februar schließen, es kam zur Bestrafung einiger Exzesstäter.[6]

Ab Entmachtung der SA 1934

Ende Juni 1934 wurde die SA entmachtet und deren Führungsmitglieder von der SS hingerichtet. Um einen offiziellen Anlass vorweisen zu können und das Volk nicht gegen sich aufzubringen, verbreitete man das Gerücht eines angeblichen Putsches durch SA-Chef Röhm. Die SS exekutierte am 1. und 2. Juli in Dachau 17 Personen: Mitglieder der gigantisch großen Parteiarmee[11] SA und Regimegegner. Beispielsweise Dr. Fritz Gerlich, Herausgeber der oppositionellen Zeitung Der gerade Weg und Dr. Bernhard Rudolf Stempfle, Schriftleiter des Miesbacher Anzeiger. Auch Gustav Ritter von Kahr, er hatte sich 1923 als Generalstaatskommissar nicht dem Hitler-Putsch angeschlossen.[4] Lagerkommandant Theodor Eicke, ehemals selbst SA-Mitglied, reiste eigens für die Entmachtungsaktion und die Hinrichtungen nach Dachau. Auf Befehl Hitlers erschoss[6] er dort Röhm. Sechs Tage später ernannte man Eicke zum SS-Gruppenführer und Inspekteur aller Konzentrationslager. Er verließ das Lager und bekam in Berlin eine eigene Dienststelle (IKL) eingerichtet.

1935

Etwa ab dem Jahr 1935 lieferte die noch junge Regierung verstärkt verurteilte Personen, die ihre Haft bereits in einem Gefängnis abgesessen hatten, in das Konzentrationslager ein.[3] Die nationalsozialistische Politik des Terrors, der Einschüchterung und Vernichtung breitete sich langsam über weitere Bevölkerungsschichten aus. Vielfältigere Einlieferungen sah man in Dachau: in den 1930ern kamen Sinti und Roma, Juden, Zeugen Jehovas, Homosexuelle und Kriminelle hinzu. Hauptursache war zu dem Zeitpunkt noch deren politisch kontroverse Einstellung.

1936

Im März 1936 durften Lagerinsassen ein weiteres Mal an der Reichstagswahl teilnehmen. Mit Hans Loritz stieg am 1. April abermals ein SS-Oberführer zum Lagerkommandanten auf, er löste Heinrich Deubel ab. Ende des Jahres veröffentlichte der Illustrierte Beobachter einen Propagandabericht über das Lager Dachau. In der zweiten Jahreshälfte 1939 wurde über dem Judenblock mehrmals die Strafe Isolierung verhängt.

1937

Bis ins Jahr 1938 baute man das Gelände um und erweiterte es.[4]

1938

Am 1. April 1938, nur drei Wochen nach dem Anschluss Österreichs, kamen mit dem sogenannten Prominententransport die ersten 151[12] großteils bekannten Österreicher nach Dachau. Auch bei ihnen handelte es sich in erster Linie um medienwirksame Gegner verschiedener politischer Richtungen. Im selben Jahr entstand auch das Dachaulied. Im Oktober trafen die ersten sudetendeutschen Häftlinge ein. Die Judenfeindlichkeit hatte stark zugenommen und im Zuge der Reichspogromnacht wurden 10.911[4] Juden, davon 3.700[13] aus Wien, in das Lager eingeliefert. In einem Fernschreiben, noch in der Nacht der Pogrome versandt[14], wies SS-Gruppenführer Reinhard Heydrich die StaPo an:

„(...) in allen Bezirken so viele Juden - insbesondere wohlhabende - festzunehmen, als in den vorhandenen Hafträumen untergebracht werden können“. Abbildung

Die Juden wurden nach und nach bis Mai 1939 aus der Haft entlassen. Durch Drohungen wurde auf die inhaftierten Juden und ihre Familien Druck ausgeübt, umgehend ihre Auswanderung in die Wege zu leiten. In mehreren Fällen gelang es einzelnen Nationalsozialisten, den Aktionsjuden Häuser, Betriebe oder Vermögenswerte weit unter Wert abzupressen. Zu Weihnachten peitschte man mehrere Häftlinge öffentlich auf dem Appellplatz neben dem Weihnachtsbaum aus.

1939

In der Nacht auf den 24. Januar 1939 gelang dem Maler Louis Übrig die Flucht. Als Pauschalstrafe ordnete die SS für die gesamte Lagerbelegschaft Strafstehen an, nachts bei eisiger Kälte, wobei es zu Todesfällen kam. [15] Am 25. Januar 1939 wurde im Schreiben des Auswärtigen Amtes Berlin das Ziel der deutschen Judenpolitik beschrieben und detailliert auf Mittel und Wege hingewiesen zu Auswanderung und Verbleib der Besitztümer. Zum Jahrestag des Anschlusses Österreichs erhielten einige österreichische Häftlinge Amnestie. Ebenfalls fand eine Jubelamnestie einen Monat später zu Hitlers 50. Geburtstag statt.

Ab Kriegsbeginn September 1939

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs füllte sich das Lager mit Menschen aus den besetzten Ländern. Ursprünglich waren die Konzentrationslager Orte der Drangsalierung und Abschreckung für einflussreiche Gegner. Hitlers Erlaubnis den Gnadentod anwenden zu dürfen (siehe Faksimile), änderte einiges. Auch war die Rüstungswirtschaft und damit die Kriegsführung nun immer stärker angewiesen auf die billige Arbeitskraft der Häftlinge. In Betrieben die in SS-Besitz standen, z.B. die deutschen Erd- und Steinwerke oder die deutschen Ausrüstungswerke, wurden Haftinsassen eingesetzt. Ebenso in Steinbrüchen, Ziegeleien, Kiesgruben und diversen anderen Berufssparten und Betrieben. Sie wurden von der Regierung zugeteilt und im Unternehmen kostengünstig und gewinnbringend eingesetzt. Aus örtlichen Gründen wurden Außenlager und flexible Arbeitskommandos nötig. Gemäß amtlicher Definition[16] des NS-Regime galten als Konzentrationslager nur jene, die dem Befehl der SS unterstanden. Die berüchtigte SS regierte hier willkürlich und ohne rechtliche Einschränkung.

Andere Haftstätten, die nicht im Zuständigkeitsbereich der gefüchteten SS lagen, trugen in der nationialsozialistischen Terminologie Bezeichnungen wie Arbeitslager oder Erziehungslager.[16]

Zwischen dem 27. September 1939 und dem 18. Februar 1940 verlegte man die Häftlinge in andere Lager. In Dachau bildete man währenddessen die SS-Totenkopfverbände aus. Die Häflinge wurden umgesiedelt: 2138 nach Buchenwald, 1600 nach Mauthausen, 981 nach Flossenbürg. Nur ein Arbeitskommando von etwa 100 Häftlingen bliebt zurück.[15]

1940

Zu Neujahr 1940 übernahmen die Deutschen Ausrüstungswerke der SS die Herrschaft über die Werkstätten des Konzentrationslager, beispielsweise Schlosserei, Tischlerei und Sattlerei. Im April begann man eine zweite Zuteilung der Häftlingsnummern: Die erste lief von Nr. 1-37.575 von 22. März 1933 bis zum 31. März 1940. Die zweite Serie lautete nun Nr. 1-161.896 vom 1. April 1940 sie lief bis zum 28. April 1945.[15] Ende April und Anfang Mai trafen Transporte mit polnischen Häftlingen ein.

1941

Während sich 1941 auf den besetzten Gebieten Polens Vernichtungslager wie Chelmno, Auschwitz, Belzec, Sobibor, Treblinka und Maydanek entwickelten, (siehe Abbildung) verstärkten sich die Gewaltanwendungen auch im Konzentrationslager Dachau.[16] Zu Jahresbeginn 1941 richtete man in der Krankenabteilung eine Versuchsstation ein, in der 114 registrierte Tuberkulosekranke homöopathisch behandelt wurden. Leitender Arzt war Dr. von Weyherns. Er erprobte im Februar biochemische Mittel an Häftlingen. Zur Registrierung der Todesfälle wurde im Mai ein lagereigenes Standesamt eingerichtet. Im Oktober gingen die Dachauer Verkaufsläden von den Deutschen Ausrüstungswerken (DAW) zur Deutschen Lebensmittel GmbH über. Ab Oktober 1941 wurden sowjetische Kriegsgefangenen zu tausenden ins Lager deportiert. Die SS begann zuerst im Hof des Bunkers, später auf dem SS-Übungsschießplatz in Hebertshausen die sowjetischen Kriegsgefangenen zu erschießen, dabei gab es mehrere tausend Opfer.[15]

1942

Am 2. Januar 1942 startete der erste Invalidentransport zum Schloß Hartheim bei Linz, wo sie im Rahmen der Aktion 14f13 durch giftiges Gas getötet wurden. Innerhalb eines Jahres transportierte die SS 32mal[4] geisteskranke, arbeitsunfähige oder unliebsame KZ-Häftlinge dorthin, insgesamt etwa 3000 Häftlinge. Diese Tötungsaktionen zu Hartheim waren Teil des Euthanasie-Programms der NSDAP.

Am 22. Februar begann die Versuchsreihe Unterdruck geleitet von SS-Hauptsturmführer Dr. Rascher und Dr. Rombergs. Die Ärzte waren beauftragt, Reaktions- und Lebensfähigkeit des Menschen in großen Höhen, bei raschem Aufstieg (bis 20 km und mehr), sowie beim plötzlichen Fall aus großer Höhe, festzustellen.Unterdruckkammern der Luftwaffe wurden angeliefert und zwischen Block 5 und den anliegenden Baracken eingebaut.[17] Die Versuchsreihe endete in der zweiten Maihälfte und kostete 70-80[15] von etwa 200 Häftlingen das Leben.

Am 23. Februar 1942 startete Dr. Claus Schilling seine ersten Experimente zur Erforschung von Medikamenten gegen die Malaria. 1100[15] Häftlinge wurden infiziert und als Versuchspersonen mißbraucht. Eindeutig nachweisen konnte man ihm dafür nur 10 Todesopfer. Diese Versuche hat er bis 5. April 1945 durchgeführt.[15] Wie die medizinische Experimente zu Unterkühlung und Druckauswirkungen zielten sie primär darauf, eigene Soldaten länger bei Gesundheit zu halten. Unklar ist ob die Experimente mit der Tropenkrankheit im Zusammenhang mit der rassistisch eingestellten Nationalisten-Partei Südafrikas standen, die sich damals noch in der Opposition befand. Die afrikanischen Nationalisten unterstützten die Apartheid, sympathisierten offen mit dem totalitären Regime der NSDAP und waren gegen eine Einmischung in das kriegerische Geschehen in Europa.

Im Juni lief die Reihe Phlegmone- Versuche an, durchgeführt in Block 1, Stube 3. Diese kostete bis zu ihrem Abschluss im Frühjahr 1943 mindestens 17[15] Häftlingen das Leben.

Am 15. August begannen Unterkühlungsversuche unter der Leitung der Ärzte Holzlöhner, Finke und Rascher. Sie zielten darauf ab, in Seenot geratenen Fliegern besser helfen zu können. Offizieller Abschluss der Versuche war im Oktober 1942. Dr. Rascher verlängerte die Versuchsreihe jedoch, auf eigene[15] Faust, bis zum Mai 1943. Siehe hierzu auch den originalen Briefwechsel dieser Zeit zwischen Rascher und Himmler. Die Zahl der Versuchspersonen lag zwischen 220-240 Personen, zu Tode kamen dabei etwa 65-70.[18]

Totenbenachrichtigung

Am 1. September wurde Martin Weiß neuer Kommandant, er bliebt bis Herbst 1943 in dieser Position. Im Lager bracht Ende November 1942 Bauch- und Flecktyphus aus und artete in eine Epidemie aus.

Nach dem Befehl Himmlers vom 5. Oktober 1942, die in Deutschland liegenden Konzentrationslager judenfrei zu machen, wurden die in Dachau gefangenen Juden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

1943

1943 ordnete man am 31. Januar wegen der Typhus- Epidemie eine Quarantäne für das gesamte Lager an, sie blieb bis 15. März gültig. Im Oktober wurde Eduard Weiter neuer und letzter Kommandant des Konzentrationslagers.

1944

Im Hof des Krematoriums erschoss die SS am 22. Februar 1944 31[15] sowjetische Offiziere. Am 6. Juli kam der Todestransport aus dem Lager Compiègne in Dachau an, von 2521[15] Häftlingen waren bereits 984[15] tot. Im Sommer experimentierte Dr. Beiglböck über den Gebrauch von Meerwasser als Trinkwasser. [6] Seine Versuchspersonen waren 44[15] inhaftierte Zigeuner. Am 4. und 6. September wurden weitere 92[15] sowjetische Offiziere erschossen, im Hof des Krematoriums. Im November brach erneut eine Typhusepidemie aus.

1945

Als sich das Kriegsende ankündigte zog man die Fronten zurück. Hitlers Nerobefehl vom 19. März zielte auf die Schwächung des Feindes in verlorenen Gebieten. So verlagerte die SS Häftlinge ins Innere des Landes, auch nach Dachau mit seinen Außenlagern. Auch um ihre Arbeitskraft weiter nutzen zu können schickte man die Gefangenen auf lange und auch verlustreiche Transporte in den Westen des Reiches.[16] Die Evakuierungstransporte aus bereits geräumten Lagern trafen von Beginn 1945 bis in den April hinein ein. Die Überfüllung des bayerischen Lagers zog katastrophale hygienische Bedingungen nach sich. Pater Engelmar Unzeitig war in dieser Zeit an Typhus verstorben. Ende März wurden hunderte deutsche Geistliche entlassen, warum 170[15] inhaftiert blieben ist nicht bekannt.

Am 4. April übergab man dem Internationalen Roten Kreuz dänische und norwegische Haftinsassen. Zehn Tage später, am 14.April, sendete Himmler der Kommandantur von Dachau und Flossenbürg einen Funkspruch. Er befahl die Totalevakuierung[15], die später auf die Evakuierung von Deutschen, Russen, Polen und Juden reduziert wurde. Am 17. und 24. April wurden einige Häftlinge, unter ihnen Niemöller, Piquet, Schuschnigg, in Richtung Tirol transportiert. Die Häftlinge Charles Delestraint und Georg Elser wurden am 19. April erschossen. Am 23. April verließen die Arbeitskommandos zum ersten Mal ihr Lager nicht mehr. Ein weiterer Evakuierungstransport fuhr mit der Reichsbahn über Emmering–München–Wolfratshausen–Seefeld in Tirol–Mittenwald, 2.000 Häftlinge waren dabei und wurden am 4. Mai befreit. Ein neuer Evakuierungstransport, 3000 Häftlinge, fuhr mit der Reichsbahn am 25. April von Emmering los über München, Wolfratshausen und Kochel nach Seeshaupt am Starnberger See. Er konnte am 30. April befreit werden. Der Evakuierungstransport vom 26. April über Emmering–München–Wolfratshausen–Penzberg–Staltach mit 1759 Juden konnte ebenfalls am 30. April gestoppt und aufgelöst werden. Am gleichen Tag stoppten die Amerikaner einen Marsch von 6887[4] Häftlingen. Er startete am 26. April und führte über Pasing, Wolfratshausen, Bad Tölz zum Tegernsee. Für viele endete er als Todesmarsch.

Der ein Jahr zuvor inhaftierte NS-Arzt Rascher wurde am 26. April 1945 nach Haft in anderen Lagern im Konzentrationslager Dachau von der SS per Genickschuss hingerichtet.

Am 27. April wurden 2000 Häftlinge von Emmering aus mit der Reichsbahn auf einen Evakuierungstransport geschickt, in Wolfratshausen mussten sich die Hälftlinge dann dem großen Evakuierungsmarsch zu Fuß anschließen. Am selben Tag beging der zuletzt amtierende Kommandant Eduard Weiter auf Schloss Itter, einem Dachauer Außenlager, Selbstmord.[15]

Mit Befreiung 1945

Einen Tag später zog der deutsche Generalmajor Max Ulich, da er unnötige Verluste gegen die US Army vermeiden wollte, die deutsche 212. Volksgrenadier- Division aus dem Gelände ab.[19] An diesem Tag fand auch der Dachauer Aufstand statt.

Befreite Häftlinge des KZ Dachau grüßen US-Soldaten

Am nächsten Tag, dem 29. April 1945, marschierte die 45. Infanterie-Division der 7. US-Armee zur Befreiung ein. Wenige zurückgebliebene Männer der Waffen-SS boten ihnen noch Widerstand. Das vorletzte aller Lager und 32.335[4] Häftlinge wurden befreit. Im Verlauf dieses Tages kam es, durch US-Soldaten und Gefangene, zu Übergriffen und Erschiessung von zurückgeblieben Wachpersonals der SS. Der völkerrechtswidrige Mord wurde später auch als das Dachau-Massaker bezeichnet.

Letzter Lagerältester war Oskar Müller (KPD), der spätere hessische Arbeitsminister. Pater Johannes Maria Lenz berichtet, dass der Lagerälteste es bewerkstelligte, zwei Häftlinge als Kundschafter der US-Armee entgegenzusenden, da die Ermordung aller Häftlinge kurz bevor stand.

Am 8. Mai 1945 war der Zweite Weltkrieg in Europa beendet und alle Länder vom NS-Regime befreit. Dachau war, in den zwölf Jahren seiner Existenz, durchgehend ein politisches Lager. Die von Häftlingen besetzbaren Positionen innerhalb der Lager-Selbstverwaltung blieben stets in Händen der politischen Gefangenen, diese waren seit Beginn und damit am längsten inhaftiert. Weitgehend gelang ihnen, dass kriminelle Mithäftlinge keine Machtpositionen erreichten, im Gegensatz zu anderen Lagern.[3]

Blick auf die Lagerbaracken, einige Tage nachdem die US-Armee im Lager angekommen ist

Zunächst stand Dachau unter Quarantäne. Typhus und Fleckfieber grasierten auf dem Gelände. Das und auch Unterernährung dezimierte die Zahl der Überlebenden um 2000[4] Personen. In der Not diente das Lager noch eine Weile als Unterkunft für heimatlose und kranke ehemalige Häftlinge. Die Bildung eines internationalen Häftlings-Komitees wurde geplant und bekannt gegeben. Im Juli errichteten die amerikanischen Militärbehörden auf dem Gelände ein Lager für Kriegsverbrecher, mit einer Aufnahmekapazität von 30.000[4] Personen. Im Zeitraum vom 15. November bis zum 13. Dezember fand ein amerikanisches Militär-Gerichtsverfahren gegen den Lagerkommandanten Weiß und 40 SS-Angehörige statt.[4] 28 der Angeklagten wurden zum Tod am Strang verurteilt.

1946 bis 1948

Im Mai 1946 wurden die 28 Verurteilten in Landsberg am Lech hingerichtet. 118 weitere Verfahren fanden in den folgenden Jahren statt, unter Leitung amerikanischer Militärbehörden. Angeklagte waren SS-Mitglieder die zuvor in Mauthausen und Dachau beschäftigt waren.[4] Bis ins Jahr 1948 fanden auf dem Gelände diese Dachauer Prozesse statt, die unter anderem Kriegsverbrechen wie den Holocaust bzw. die Shoa betrafen. Die medizinischen Experimente an Haftinsassen wurden u.a. in den Nürnberger Ärzteprozessen und im Milch-Prozess verhandelt. Das ganze Land stand in diesen Jahren unter Kontrolle der allierten Befreiungsmächte, Süddeutschland unter amerikanischer. General Lucius D. Clay, späterer Leiter der US-Militärregierung, verkündete man wolle sämtliche Kriegsverbrecher bestrafen. Bereits Ende Januar 1946 hatten versuchsweise erste demokratische Wahlen stattgefunden. Man arbeitete am Wiederaufbau und an einer neuen Verfassung.[20]

1948

Knapp dreieinhalb Jahre nach Befreiung übergab das amerikanische Militär das Gelände im September an die bayerischen Behörden. Nun diente es als Flüchtlingslager.[4]

In den Jahren danach

Der Dachauer Landrat forderte 1955 den Abbruch des Krematotiums. Es wurden die Deutsch-Französischen Verträge unterzeichnet. Die deutsche Bundesregierung verplichtete sich darin, die Grabstätten ehemaliger Häftlinge zu erhalten.[4] Anläßlich des 10. Jahrestages der Lagerbefreiung fand im Mai 1955 ein internationales Treffen ehemaliger Gefangener in Dachau statt. Das 1945 gegründete Comité International de Dachau wurde wiedergegründet. Man forderte die Errichtung einer würdigen Mahn- und Gedenkstätte auf dem ehemaligen KZ-Gelände. 1960 wurde die katholische Todesangst-Christi-Kapelle errichtet. Im Krematoriums-Gebäude enstand ein provisorisches Museum. Neben dem ehemaligen Lagergebäude enstand 1964 das Karmelkloster Heilig Blut. 1965 errichtete man die Evangelische Versöhnungskirche und die Israelitische Gedenkstätte. Am 5. Mai eröffnete die Gedenkstätte mit Museum, Archiv und Bibliothek. 1968 wurde das Internationale Mahnmal, es befindet sich auf dem ehemaligen Appellplatz, eingeweiht.[4]

Räumliche Struktur

Anfangs bestand nur das Hauptlager, es lag in unmittelbarer Nähe zur Eisenbahn. [21] Nach und nach erweiterte man es. Mit Kriegseintritt errichtete man zunehmend Außenlager. Diese befanden sich meist in Nähe von Rüstungsbetrieben oder wichtigen Arbeitsstätten im gesamten süddeutschen Raum.

Das Hauptlager (Abbildung 1) gliederte sich in folgende Bereiche:

  • Häftlingsbereich (Abbildung 2)
  • SS-Gelände
  • Arbeitskommando Kräuterplantage
  • Schießplatz Hebertshausen
  • KZ-Friedhof Leitenberg
  • KZ-Gräberanlage Waldfriedhof

Häftlingsbereich

Der erste große Teilbereiche des Konzentrationslager war das Gefangenenlager, auch Schutzhaftlager genannt. Hier befanden sich 32 Wohnblocks (Baracken), zwei Revierbaracken, eine Kantine und eine Arbeitsbaracke. Unterteilt war jede Wohnbaracke in vier Stuben, diese enthielten jeweils einen Wohn- und einen Schlafraum. Jede Wohnbaracke besaß zwei Waschanlagen und zwei Toiletten. Pro Stube sollten 52 Personen untergebracht werden, das bedeutete 208 Häftlinge pro Wohnblock. In den letzten Kriegsjahren mussten sich bis zu 1.600[21] Gefangene einen Wohnblock teilen. Der Appellplatz befand sich neben den Wohnblocks. Zu Tagesbeginn und -Ende mussten die Gefangenen hier antreten. Fehlte jemand, wurde Strafappellstehen durch die Nacht bzw. einen halben Tag lang angeordnet. Das „Jourhaus“ war ein Gebäude und mit dem einzigen Zugang zum Lager. Hier befanden sich Wachstuben der SS und Diensträume der Lagerverwaltung. Im Wirtschaftsgebäude befand sich eine Küche, eine Wäscherei, Kleider- und Effektenkammer. Ebenfalls das „Bad“, welches die SS für Folterungen, z.B. Pfahlhängen und Auspeitschungen, benutzte. Hinter dem Wirtschaftsgebäude befand sich der Bunker, in dem Lagerarrest, Lagerstrafen und Erschiessungen vollzogen wurden. Die beiden Revierbaracken nutzte man als Häftlingslazarett. Wegen den vielen Krankheitsfällen ab dem Jahr 1939 erweiterte man auf 18 Baracken. Es existierte eine Desinfektionsbaracke und eine Totenkammer. Mit Stacheldraht umgeben waren die Strafblöcke. Hier waren Insassen die wiederholt in Haft kamen und Personen über die verschärfte Haft verhängt wurde. Geistliche wurden in Block 26, dem Pfarrerblock, inhaftiert.

Eigene Baracke für Geistliche
Etwa ab dem Jahr 1937 kam es im Deutschen Reich wieder vermehrt zu Kirchenaustrittsbewegungen. Der Führerkult wurde stärker gleichzeitig wurde es für Religionen im Nationalsozialismus schwieriger. Dachau war ein zentrales Lager für Inhaftierte aus dem kirchlichen Umfeld. Es verfügte über einen eigenen Pfarrerblock. Insgesamt waren 2.720 Geistliche verschiedenster Nationalitäten inhaftiert. Den größten Teil stellten 1.780 polnische Priester dar, von denen 868 nicht überlebten. Insgesamt starben 1.034 Geistliche im KZ Dachau. Der inhaftierte Franziskanerpater Petrus Mangold hatte eine Liste der ihm bekannten Geistlichen angefertigt und ließ sie ausserhalb des Geländes schmuggeln. Pater Gregor Schwake komponiert im Pfarrerblock die Dachau-Messe, sie wurde in der dortigen Kapelle am 24. September 1944 heimlich uraufgeführt.

Hinter dem elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun, der den Häftlingsbereich umgrenzte, befand sich ein Graben. Ohne weitere Vorwarnung schoss das SS-Personal, das sich auf Wachtürmen befand, sobald sich jemand diesem Bereich näherte. Nachts war die Umzäunung beleuchtet.

SS-Gelände

Den zweiten großen Teilbereich des Lagers stellte das SS-Gelände dar. Hier befanden sich unter anderem die Werkstätten, Mannschaftsbaracken und Offizierswohnungen, sowie das Verwaltungsgebäude. zudem das Krematorium und die Baracke X.

Krematorium

Ofen im Krematorium (heute Teil der Gedenkstätte)

Die Anlage des Krematoriums war vom Häftlingslager strikt getrennt. Vor dem Jourhaus zweigte der Weg innerhalb des SS-Lagers zum Krematoriumsbereich ab. Nur die Häftlinge des Arbeitskommandos Krematorium durften das Gelände betreten. Das Gelände diente auch als Hinrichtungsstätte.[22]

Zunächst befand sich dort ein kleines Krematorium, welches im Jahr 1940 erbaut wurde (siehe Abb.[23]). Ein spezielles Häftlingskommando, das keinen Kontakt mit Insassen des Gefangenenlagers hatte, musste die Einäscherung vornehmen. Dieses Krematorium mit zwei Öfen übernahm ab 1940 die Verbrennung von Toten des Lagers, welche bis zuvor noch in München eingeäschert wurden.

Baracke X mit Gaskammer

Von Mai 1942 bis April 1943[24] begann die Lagerverwaltung mit Hilfe von Häftlingen den Bau eines neuen Gebäudes, sogenannte Baracke X, auf dem Krematoriumsgelände. Dieses Gebäude beherbergte vier Desinfektionskammern für Häftlingskleidung, sie wurden ab Sommer 1944 in Betrieb genommen. Zwei Eingangsräume, eine getarnte Gaskammer, einen Totenraum neben der Gaskammer. Ebenso einen Raum mit vier Krematoriumsöfen, er wurde ab April 1943 zur Einäscherung von toten Häftlingen verwendet, und einen weiteren Totenraum.

Auf Anordnung des SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamtes in Berlin wurde auch eine Gaskammer eingebaut, getarnt als Gruppenduschbereich. Über dem Eingang des Raumes ist in der Gedenkstätte noch heute "Brausebad" zu lesen.

Die geschichtliche Quellenlage zur Baracke X und insbesondere zu Gaskammer gestaltet sich als extrem schwierig. Viele Dokumente sind von den Nationalsozialisten vor der Befreiung zerstört worden. In den Dachauer Prozessen, ab November 1945, welche die US-Armee nach der Befreiung durchführte, kamen ehemalige Häftlinge als Zeugen zu Wort, die von Versuchen in der Gaskammer berichteten, bei denen auch Menschen umkamen.

Es gilt als möglich, dass Gefangene in der Gaskammer mit Zyklon B getötet wurden, wobei eine genaue Zahl umstritten ist. Wahrscheinlich scheint gegenwärtig eine Zahl von einigen Einzelpersonen oder wenigen Dutzend, nicht zuletzt auf Grund der fehlenden Quellen und nur weniger Augenzeugenberichte, darunter Frantisek Blaha. Er war am 15. November 1945 einer der Zeugen des Prozeß gegen 40 Angeklagte des KZ Dachau, bekannt als "Dachauer Prozesse". Blaha machte zu verschiedenen Zeitpunkten verschiedene Aussagen bzgl. der Opfer der Gaskammer in Dachau.

Viele Häftlinge aus Dachau drohte dennoch der Tod in einer Gaskammer, so wie dies z.B. in der NS-Tötungsanstalt Hartheim bei Linz der Fall war, in die auch viele Dachauer Häftlinge im Rahmen der Aktion T4 und der Aktion 14f13 „verbracht wurden“. Des weiteren wurden im Krematoriumsbereich (z.B. vor den Öfen des neuen Krematoriumsgebäudes, oder in der Nähe einer Mauer wenige Meter vom Gebäude entfernt), Todesurteile durch Erhängen und Erschiessen durchgeführt.

Das Konzentrationslager Dachau war jedoch kein Vernichtungslager. Laut der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit wurde die Gaskammer dieses Konzentrationslagers „nie wie vorgesehen benutzt“.[25] Sie berichtet ebenso, dass der Betrieb der Gaskammern nicht nachweisbar ist.[26]

Außenlager

Die Gefangenen des Lagers mussten nicht nur das Lager selbst bewirtschaften, sondern auch zahlreiche andere Arbeiten verrichten: sie schufteten in SS-eigenen Handwerksbetrieben, im Straßenbau, in Kiesgruben und bei der Kultivierung von Mooren. Ab 1939 mussten sie zusätzlich für die deutsche Rüstungsindustrie arbeiten.

Ab 1942 entstanden zahlreiche Außenlager, in denen etwa 37.000 Häftlinge arbeiteten. Ab März 1944 sollten vor allem Kriegsgefangene aus Osteuropa riesige unterirdische Komplexe errichten, um die deutsche Flugzeugproduktion unterirdisch weiterzuführen. Allein in elf Außenlagern bei Landsberg am Lech schufteten 30.000 Sklavenarbeiter, einer von ihnen war Viktor Frankl. Erst Ende April 1945 wurden diese Lager vor den heranrückenden Truppen evakuiert, die Gefangenen auf Transport- und teils Todesmärschen an andere Stellen geschafft.

Mit 169[16] externen Außenlagern, auch Außenkommandos genannt, war Dachau das am weitesten verzweigte Lager des NS-Regimes.

System

Schule für SS-Totenkopfverbände

Da das Konzentrationslager in Dachau das erste reguläre Internierungslager in Deutschland war, spielte es eine zentrale Rolle beim weiteren Ausbau des KZ-Systems und der Ausbildung von SS-Personal, SS-Totenkopfverbände, zur Bewachung. Im an das Schutzhaftlager angeschlossene SS-Lager waren Wachmannschaften untergebracht. Sie setzte man nach ihrer Ausbildungszeit in anderen Lagern ein.

Lagerordnung und Strafen

Eicke schuf eine Lagerordnung, die als Grundlage für einen breiten Strafenkatalog diente. Sie war von den Wachleuten bewusst willkürlich auslegbar und verschaffte ihnen somit größeren Einfluss. Die Lagerordnung wurde auch in anderen KZs angewendet. Oft verhängte Strafen waren:

  • Prügelstrafe auf dem sogenannten Bock, durch SS-Wachleute oder gezwungene Mithäftlinge
  • Bunkerhaft, manchmal mehrtägige Haft in Stehzellen oder in Dunkelzellen
  • Strafstehen, üblicherweise auf dem Appellplatz
  • Verlegung in die Strafkompanie
  • Pfahlhängen, auch Baumhängen, wurde im Bunkerinnenhof und im im Duschraum im Hauptgebäude durchgeführt

Durch eine perfide Ordnungswut der SS bezüglich den Häftlingsbaracken und der Häftlingskleidung wurde permanenter Druck ausgeübt. Bei kleinen Vergehen drohten drastische, oft tödliche Strafen.

Kennzeichen für Schutzhäftlinge in den Konzentrationslagern; Ausbildungsmaterial für SS-Wachmannschaften

Häftlingsgruppen

Die Wachmannschaften der SS benutzen zur Unterscheidung der Häftlingsgruppen ein System von Abzeichen in den Konzentrationslagern. Es waren kleine Dreiecke aus Stoff (sog. "Winkel"), genäht auf die Häftlingsuniform. Die Hauptgruppen erkannte man an der Farbe der kleinen Dreiecke.

Es gab Politische Häftlinge (roter Winkel), Berufsverbrecher (grün), Emigranten (blau), Bibelforscher/Zeugen Jehovas (violet), Homosexuelle (rosa), Asoziale (schwarz). Weiter gab es Unterkategorien für wiederholten Haftaufenthalt, Fluchtgefahr, jüdische Konfession, Aufgaben innerhalb des Lagers, Zugehörigkeit zur Strafkompanie und zur Kennzeichnung der Staatsangehörigkeit. Neben diesen Gruppierungszeichen bekam jeder Inhaftierte eine Häftlingsnummer.

Das System zur Unterscheidung entstand in Dachau und wurde später von den anderen Konzentrationslagern übernommen.

Häftlinge

Zahlreiche bekannte Häftlinge wies das Konzentrationslager Dachau auf. Die Namen der Prominenten erstreckten sich von örtlichen Bürgermeistern über kommunale Politiker bis hin zu Reichstagsabgeordneten aller Parteien. Zahlreiche Verleger von Zeitungen und Zeitschriften fanden sich in der Häftlingsliste, ebenso bekannte -und damit einflussreiche- Schriftsteller. Auch andere, medienwirksam einflussreiche Berufe waren betroffen: Musiker, Komponisten, Juristen und Geistliche verschiedener Konfessionen. Der Internationale Suchdienst belegt durch Unterlagen 31.591[21] hier verstorbene Häftlinge. Zusätzlich wurden Tausende nicht registrierte Insassen exekutiert. Das Lager Dachau war gegen Ende des Krieges auch eine Art Durchgangslager. Im Häftlingsverzeichnis sind 180.000[27] Namen gelistet. Die hohe Zahl ehemaliger Häftlinge lässt nicht zu, hier alle namentlich zu nennen.

Siehe auch:

Täter

Für die Bewachung aller Konzentrationslager war die SS, insbesondere die SS-Totenkopfverbände zuständig. Da Dachau des erste, permanente Konzentrationslager in Deutschland war, kam ihm auch die Aufgabe der Schulung und Ausbildung der SS-Wachmannschaften zu. Sie waren untergebracht im SS-Lager, welches an das Gefangenenlager angrenzte. Die SS-Division Totenkopf war die tonangebende Einheit.

Lagerkommandanten und Aufseher

Lagerkommandanten:

  • Hilmar Wäckerle erster Kommandant, März 1933 bis Juni 1933, zuvor Gutsverwalter und SS-Mitglied, danach SS-Stabsführer. Wurde eingesetzt durch Theodor Eicke, abgesetzt nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München über die drei Mordfälle vom 12. April 1933.
  • Theodor Eicke ab Ende Juni 1933 bis 7. Juli 1934, war zuvor SS-Obergruppenführer, danach Inspekteur aller Konzentrationslager und SS-Wachverbände[28]
  • Heinrich Deubel ab 10. Dezember 1934, war zuvor SS-Obergruppenführer[28]
  • Hans Loritz ab 1. April 1936, war zuvor SS-Oberführer[28], wurde seines Amts enthoben, war später Kommandant im KZ Sachsenhausen.
  • Alex Piorkowski ab 19. Februar 1940 bis September 1942[28]
  • Martin Weiß ab 1. September 1942, bis Herbst 1943
  • Eduard Weiter ab 1. Oktober 1943 bis Ende, war letzter Kommandant[28]

Aufseher:

SS-Ärzte

Siehe auch: Liste wichtiger Politiker und Funktionsträger der NSDAP

Heute

Gedenkstätten

In späteren Jahren bedauerten ehemalige Häftlinge nach einem Treffen anlässlich eines Jahrestages, dass immer noch Menschen an diesem Ort leben müssten. Es wurde mit der Errichtung der heutigen Gedenkstätte in Dachau begonnen (siehe Abb.[29]).

Denkmal am Lager, 1997.

1960 errichtete man die Kapelle Todesangst-Christi und im Gebäude des ehemaligen Krematoriums ein provisorisches Museum. Vier Jahre später enstand neben dem ehemaligen Lagergebäude das Karmelkloster Heilig Blut. 1965 errichtete man die Evangelische Versöhnungskirche und die Israelitische Gedenkstätte. Am 5. Mai 1965 eröffnete die Gedenkstätte mit Museum, Archiv[27] und Bibliothek. Die Ausstellung zeichnet unter anderem den Weg der Neuankömmlinge durch das Lager in erschreckender Weise nach. Sie berichtet über viele Einzelschicksale. Die Original-Baracken wurden aufgrund ihres baufälligen Zustandes abgerissen. Die Umrisse von 32 Baracken goss man originalgetreu in Beton nach. 1968 wurde das Internationale Mahnmal eingeweiht, das sich auf dem ehemaligen Appellplatz befindet. 1994 errichtete man die Russisch-orthodoxe Kapelle auf dem Gelände. In neu gestalteter Form [30] ist die Ausstellung der Gedenkstätte seit Frühjahr 2003 zu besuchen. Zusätzlich ist nun der Nachbau einer Baracke zu sehen, deren Innenausbau die Zeit des Lagers reflektiert. 1985 wurde im Münchener Stadtbezirk Altstadt-Lehel das Denkmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft errichtet. In Landsberg am Lech, dem Ort eines der größten Außenlager Dachaus, errichtete man 1995 die Europäische Holocaustgedenkstätte. Im ganzen Land und auch ausserhalb errichtete man nach und nach verschiedene Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus

Weiteres

Im Frühsommer 1980 entstand der Verein Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Dachauer Zeitgeschichte e.V.. [31] Es gibt die Würmtaler Bürgerinitiative - Gedenkzug Todesmarsch von Dachau [32]. Der Verein Geschichtswerkstatt Mühldorf e.V.[33] hat sich gebildet, 2001 erschien sein erstes Buch[34] über das dortige ehemalige Außenlager.

Einmal jährlich erscheinen seit 1985 die Dachauer Hefte. Beauftragt vom Comité International de Dachau, einer Organisation der ehemaligen Häftlinge, enthalten sie Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. [35] Textauszüge hieraus findet man unter dem Gliederungspunkt Online-Leseproben.

Es finden auf der Gedenkstätte in Dachau „Ausbildungskurse als Referent/in“ statt. Nach erfolgreichem Abschluss darf man Führungen auf dem Gelände leiten.[36] Monatlich ist ein Referententreffen zum Erfahrungsaustausch. Von Zeit zu Zeit finden Begegnungsabende mit Überlebenden statt. Hier bietet sich die Gelegenheit zum Gespräch mit Zeitzeugen. [37], [38], [39]

2004 wurde ein Kino-Film gedreht. Der neunte Tag handelt nach authentischer Vorlage vom Pfarrerblock. Es geht um einen Luxemburger Priester im Lager, der von den Nationalsozialisten zur Kollaboration verführt werden soll.

Die Tagung „KZ-Außenlager in Bayern. Bestandsaufnahme und Perspektiven (Dachau, Flossenbürg, 200 Außenlager)“ fand am 17. und 18. November 2006 in Nürnberg statt. Veranstalter war die „Stiftung Bayerische Gedenkstätten“ [40].

In der Landeshauptstadt München finden immer wieder Vorträge und Podiumsdiskussionen statt. Vom 19. bis 26. November 2006 wurde auf den „20. jüdischen Kulturtagen“ auf die „Geschichte der Juden in Bayern“ eingegangen, die sich auch im Konzentrationslager Dachau oder seinen Außenlagern abgespielt hat. Die Kulturtage wurden von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V., dem Lehrstuhl für jüdische Geschichte und Kultur der LMU München und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit unterstützt.[41]

Quellen

  1. [1] Zeitungsbericht, Münchner Neueste Nachrichten, März 1933
  2. Völkischer Beobachter, 21. März 1933, Quelle, Aufruf vom 21. November 2006, Foto Aufruf vom 5. Januar 2007
  3. a b c d e f Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Das Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945, http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/kzdachau.asp
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Chronik des Konzentrationslagers Dachau,http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/chronik.asp, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 20. November 2006
  5. Hans Beimler, http://www.vvn-augsburg.de/3_portraets/beimler_hans/beimler.html, Aufruf vom 21. November 2006
  6. a b c d Dr. Zdenek Zofka: Die Entstehung des NS-Repressionssystems http://www.km.bayern.de/blz/report/01_04/1.html
  7. Eugen Kogon, Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Alber, München, 1946
  8. Johannes Tuchel, Konzentrationslager. Organisationsgeschichte und Funktion der Inspektion der Konzentrationslager 1934–1938, Boppard 1991, S. 144 ff.
  9. Alois Hundhammer, Bayerischer Landtag, inhaftiert vom 21. Juni bis 6. Juli 1933, http://www.effner.de/haeftlinge/hundhammer.htm
  10. Ernst Heilmann, Fraktionsvorsitzender der SPD im Reichstag, inhaftiert 25. Juni 1933, Tod in Buchenwald 1940
  11. Parteiarmee SA http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/innenpolitik/sa/index.html
  12. http://www.doew.at/service/ausstellung/1938/14/14_28.html Originalabbildung Transportliste
  13. Anzahl jüdischer Östereicher, die mit Reichspogromnacht eingeliefert wurden http://www.kultur-online.net/?q=node/2523
  14. Original des Fernschreibens von Heydrich in der Pogromnacht, http://www.ns-archiv.de/verfolgung/pogrom/heydrich.php
  15. a b c d e f g h i j k l m n o p q Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Chronik des Konzentrationslagers Dachau,http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/chronik.asp, Stand 17.04.2006, Aufruf vom 24.11.2006
  16. a b c d e Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Das System der Konzentrations- und Vernichtungslager, http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/system.asp, Seite vom 17. April 2006
  17. Versuche mit Unterdruck im Jahr 1942 [2]
  18. http://schule.judentum.de/projekt/NS-Medexp.htm Anzahl Personen bei Unterkühlversuche
  19. http://kriegsende.ard.de/pages_std_lib/0,3275,OID1139962,00.html
  20. Die Entstehung der Bayerischen Verfassung, http://www.km.bayern.de/blz/web/700306/1.asp, Seite vom 29. Juli 2006, Aufruf vom 2. Februar 2007
  21. a b c Lageplan http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/lageplan.asp, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 31. Dezember 2006
  22. http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/german/frame/vr.htm
  23. Foto Krematoriumsgebäude im Jahr 1945 [3]
  24. mit Fotos und Text zu Gaskammern in Dachau (englisch)
  25. Gaskammer nie wie vorgesehen benutztBayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
  26. Betrieb der Gaskammern nicht nachweisbar Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit
  27. a b Archiv in der Gedenkstätte[4], Seitenaufruf vom 05. Januar 2007
  28. a b c d e Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Das Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945, http://www.km.bayern.de/blz/web/300017/chronik.asp, Aufruf vom 24. November 2006
  29. Foto Gedenkstätte[5]
  30. Neugestaltung der Ausstellung der Gedenkstätte Dachau, Bericht der Bayerischen Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit, 2004, http://www.km.bayern.de/blz/report/02_03/1.html, Abruf vom 22.11.2006
  31. Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Dachauer Zeitgeschichte e.V. http://members.aol.com/zbdachau/index.htm
  32. Würmtaler Bürgerinitiative „Gedenkzug Todesmarsch von Dachau“ http://www.gz-tm-dachau.de/
  33. Verein „Geschichtswerkstatt Mühldorf e.V.“ http://www.geschichtswerkstatt.de/, Aufruf vom 01.01.2007
  34. Günther Egger, Elke Egger: Der Landkreis Mühldorf a. Inn im Nationalsozialismus. Rhombos-Verlag, Berlin 2001. - 164 S. : Ill. ; 21 cm, ISBN 3-930894-39-4
  35. Comité International de Dachau, Dachauer Hefte, http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/german/frame/recherche.htm
  36. Ausbildungskurs Referent, http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/blankframe/blank_de.htm?nav_bil.htm&content/bildung/ausbildungskurs.htm
  37. Möglichkeit zum Gespräch mit Zeitzeugen: http://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/blankframe/blank_de.htm?nav_bil.htm&content/bildung/fortbildungsangebote_r.htm
  38. Interview mit Max Mannheimer http://www.br-online.de/alpha/forum/vor9811/19981109.shtml Aufruf vom 1. Januar 2007
  39. Verschiedene Zeitzeugen http://www.effner.de/haeftlinge/personenregister.htm Aufruf vom 1. Januar 2007
  40. http://www.stiftung-bayerische-gedenkstaetten.de/ Homepage der Stiftung Bayerische Gedenkstätten
  41. Programm der 20. Jüdische Kulturtage, http://www.politische-bildung-bayern.de/, Abruf vom 22.November 2006

Medien

Literatur

  • Hans Beimler: Im Mörderlager Dachau. Erster authentischer Bericht über die Zustände in einem faschistischen KZ.. Broschüre, August 1933.
  • Wolfgang Benz & Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. Beck, München 2005, Bd. 2, ISBN 3406529623.
  • Comité International de Dachau - Barbara Distel: Konzentrationslager Dachau 1933 bis 1945. Dachau, 2005. ISBN 3-87490-750-3.
  • Barbara Distel / Wolfgang Benz: Das Konzentrationslager Dachau 1933-1945. Geschichte und Bedeutung, Hrsg. Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, München 1994.
  • Barbara Distel / Wolfgang Benz: Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager.
  • Bruno Heilig: Men Crucified. Eyre & Spottiswood, London 1941.
  • Bruno Heilig: Menschen am Kreuz. Dachau – Buchenwald. Bibliothek der Provinz, Weitra 1989, ISBN 3-85252-454-7.
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Verlag der Frankfurter Hefte, Frankfurt am Main 1948.
  • Edgar Kupfer-Koberwitz: Dachauer Tagebücher. Die Aufzeichnungen des Häftlings 24814. Mit einem Vorwort von Barbara Distel. Kindler Verlag, München 1997, ISBN 3463403013.
  • Hans-Günter Richardi: Schule der Gewalt. Die Anfänge des Konzentrationslagers Dachau 1933–1934. Beck, München 1990, ISBN 3406091423.
  • Dirk Riedel: Kerker im KZ Dachau. Die Geschichte der drei Bunkerbauten. Dachau 2002.
  • Stanislav Zamečnik: Das war Dachau. Luxemburg, 2002. ISBN 2-87996-948-4.
  • Julius Zerfaß (Pseudonym: Walter Hornung): Dachau – Eine Chronik. Europa-Verlag, Zürich 1936, Reprint Kirn/Nahe 1988.

Weiterführende Literatur

Online-Leseproben

Schicksale in Dachau: Häftlinge erinnern sich

  • Arthur Haulot: Ein Glücksfall im Lageralltag. Lagertagebuch das Arthur Haulot von 1943 bis 1945 führte, In: Dachauer Hefte 1 (1985), S. 160. Leseprobe, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 2. Januar 2007
  • Max Mannheimer: Von Auschwitz nach Karlsfeld und Mühldorf. In: Dachauer Hefte 1 (1985), S. 126–128.Leseprobe, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 2. Januar 2007
  • Ladislaus Ervin-Deutsch: Sklavenarbeit in Kaufering. In: Dachauer Hefte 2 (1986), S. 109–111. Leseprobe, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 2. Januar 2007
  • Karl Wagner: Kapo und Kamerad. In: Dachauer Hefte 7 (1991) S. 57; Karl Wagner, Ich schlage nicht, Karlsruhe 1980, S. 35–37. Leseprobe, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 2. Januar 2007
  • Stanislav Zámečnik: Das Krankenrevier. In: Dachauer Hefte 4 (1988), S. 129–131. Leseprobe, Stand 17. April 2006, Aufruf vom 2. Januar 2007

Filme

Commons: Konzentrationslager Dachau – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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