Zum Inhalt springen

Alessandro Antonelli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. August 2003 um 16:56 Uhr durch 139.18.15.1 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alessandro Antonelli, geb. 1798 in Ghemme (Provinz Novara/Italien), gest. 1888 in Turin, gilt als einer der genialsten Architekten des 19. Jahrhunderts in Italien.

Sein Architekturstudium in Turin beendete er 1824 mit dem Ingenieurexamen. 1828 schloss sich in Rom ein Geometriestudium an. 1831 wurde er von der Stadt Novara mit der Generalplanung zum Umbau des Stadtzentrums beauftragt. 1836 übernahm Antonelli eine Professur an der Kunstakademie in Turin.

An seinem ersten Hauptwerk, der Vollendung der bereits im 16. Jahrhundert begonnenen Kirche S. Gaudenzio in Novara arbeitete er seit 1841. 1878 konnte Antonelli den Bau mit der Fertigstellung des hohen Kuppelturmes vollenden. 1854 leitete er den Umbau der Kathedrale von Novara.

1857 und 1862 folgten Stadtplanungsprojekte für Novara und Ferrara.

Höhepunkt seines Schaffens ist die nach ihm benannte Mole Antonelliana in Turin. 1861 gewann er den Wettbewerb, den die jüdische Gemeinde von Turin zur Errichtung ihrer Synagoge ausgeschrieben hatte. Als er entgegen allen Absprachen das Bauwerk in immer größer werdenden Dimensionen entstehen ließ, legte die jüdischev Gemeinde die Bauherrenschaft nieder.

Wie schon an S. Gaudenzio in Novara lehnte Antonelli auch bei der Errichtung der Mole die Verwendung von modernen Bautechniken wie Eisenbetonbau ab. Aufgrund seiner ungewöhnlichen konstruktiven Begabung erreichte er auch mit der herkömmlichen Mauertechnik gewaltige Dimensionen; die Mole Antonelliana ist bis heute der höchste Ziegelbau der Welt.

Stilistisch war Antonelli ursprünglich im Klassizismus zu Hause, wandte sich aber unter dem Eindruck der Turiner Bauten des Barockarchitekten Guarino Guarini (1624-1683 dem Neobarock zu.

1888, im Jahr der Fertigstellung der Mole, starb Antonelli 90-jährig in Turin.