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Andrew S. Tanenbaum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Andrew S. Tanenbaum (* 1944) ist der Chef der Computersystemgruppe der Vrije Universiteit, Amsterdam. Seine eigene Bezeichnung dafür lautet allerdings scherzhaft: Chefkoch und Chef-Flaschenspüler.

Zitat über die Computer System Group:
The Computer Systems Section does research and teaching in the areas of distributed systems, advanced Internet applications, parallel programming, scientific visualization, and related areas.

Ausserdem ist er technischer Direktor der ASCI - Advanced School for Computing and Imaging.

Er schrieb Minix, einen freien UNIX-Klon, über den Linus Torvalds die Idee zur Entwicklung von Linux kam.

Weltberühmt wurde Andrew Tanenbaum durch ein Posting. Mit 'LINUX is obsolete' übte er harsche Kritik an dem neuen Betriebssystem. Er meinte: Der monolithische Kernel von Linux sei technisch überholt, moderne Betriebssystemarchitekturen setzen auf einen Mikrokernel. Und Linux sei fest mit der x86-Prozessor-Architektur verheiratet, während ein vernünftiges Betriebssystem portabel sein müsse.

Ein Ausschnitt aus der inzwischen in die Geschichte eingegangenen Debatte verdeutlicht die Unterschiede in den Meinungen.

Tanenbaum:

„Ich denke, daß die Koordination von 1000 Primadonnas, die überall auf der ganzen Erde leben, genauso einfach ist wie Katzen zu hüten ... Wenn Linus die Kontrolle über die offizielle Version behalten will und eine Gruppe fleißiger Biber in verschiedene Richtungen strebt, tritt das gleiche Problem auf. Wer sagt, daß eine Menge weit verstreuter Leute an einem komplizierten Stück Programmcode hacken können und dabei die totale Anarchie vermeiden, hat noch nie ein Softwareprojekt gemanagt.“

Torvalds:

"Nur damit niemand seine Vermutung für die volle Wahrheit nimmt, hier meine Stellungnahme zu 'Kontrolle behalten' in 2 Worten (drei?): Ich will nicht. [I won't]"


Genauere Hintergründe gibt das Buch "Die Software-Rebellen". Entgegen dem Coveraufdruck nicht mit Schwerpunkt Linus/Linux sondern mit dem Blick auf Open-Source-Software.