Indschīl
Indschil [arabisch إنجيل ‚Ευαγγελιον, Evangelium‘) ist der arabische Begriff für das Evangelium Christi.
], in anderen Umschriften oft Injil (Darüber herrschen zwei unterschiedliche Vorstellungen in Islam und Christentum:
- Nach islamischem Glauben ist das Indschil das Wort Gottes, welches der Prophet Isa (Jesus Christus) verkündet hat ((Sure 1:1 corp)), was aber im Original verloren gegangen ist und daher in Form der vier Evangelien des Neuen Testaments von Menschen nachträglich verfasst und abgeändert wurde – mithin als „verfälscht“ gilt.
- Gleichzeitig bezeichnen arabischsprachige Christen und weitere Christen in anderen islamischen Ländern die vier Evangelien der Bibel als Indschil. Die Bibel selbst heißt bei ihnen arabisch الكتاب, DMG al-kitāb ‚das Buch‘. Siehe auch: Ahl ul-Kitab („Leute des Buchs“).
Vorkommen im Koran
Das Wort Indschil erscheint zwölfmal im Koran ((Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp), (Sure 1:1 corp)).
Rezeption bei Goethe
Johann Wolfgang Goethe schreibt in seinem islamisch geprägten „Diwan“:
„Vom Himmel steigend Jesus bracht'
Des Evangeliums ewige Schrift,
Den Jüngern las er sie Tag und Nacht,
Ein göttlich Wort, es wirkt und trifft.
Er stieg zurück, nahm's wieder mit;
Sie aber hatten's gut gefühlt,
Und jeder schrieb, so Schritt für Schritt,
Wie er's in seinem Sinn behielt,
Verschieden. Es hat nichts zu bedeuten:
Sie hatten nicht gleiche Fähigkeiten;
Doch damit können sich die Christen
Bis zu dem Jüngsten Tage fristen.“
Siehe auch
Literatur
- Jacques Jomier: Bibel und Koran, 1962.
- Hava Lazarus-Yafeh: Intertwined Worlds. Medieval Islam and Bible Criticism, 1992.
- Heinrich Speyer: Die biblischen Erzählungen im Qoran, 1931 (mehrfach nachgedruckt).