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Giropay

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Giropay ist ein Online-Bezahlsystem, das im Unterschied zu herkömmlichen Bezahlsystemen keine zentrale Clearingstelle nutzt, sondern ein erweitertes Merkmal eines Girokontos der beteiligten Banken ist.

Struktur

Die deutsche Bankenwirtschaft hat mit Giropay eine weitere technische Verrechnungsform im elektronischer Zahlungsverkehr spezifiziert. Eine Reihe von Banken haben zur Vermarktung die Giropay GmbH gegründet, die selbst keine technischen Dienste im Zahlungsverkehr erbringt. Stattdessen werden von der Gesellschaft sogenannte "Acquirer" (letztlich Lizenznehmer) zertifiziert, die als eigentliche Vermittlungsstelle im Dreieck aus Bank, Kunde und Anbieter auftreten.

Ein Kunde benötigt zur Benutzung des Systems zur Bezahlung von Onlinekäufe keine gesonderte Anmeldung bei einem Drittanbieter. Voraussetzung zur Teilnahme am Giropaysystem ist dagegen, dass die Hausbank des Kunden ihr Internetbanking zur Benutzung im Giropayverbund ausgerüstet hat. Dies traf bei Gründung vor allem auf die Sparkassen und Volksbanken zu.

Ein Anbieter, etwa ein Online-Shop, meldet sich zur Durchführung von Online-Bezahlvorgängen bei einem Acquirer an. Dieser stellt die technische Basis bereit, dass eine gesicherte Transaktion so durchgeführt wird, dass mit der Bestätigung durch den Acquirer das Geld gesichert verbucht werden kann. Für diese Dienstleistung berechnet der Acquirer typisch eine Gebühr.

Vorgang

Die Bezahlung erfolgt direkt vom Girokonto eines Kunden. Zu diesem Zweck wählt er in einem entsprechenden Webshop die Zahlungsart "Giropay" an und muss dort zusätzlich die Bank benennen (meist durch die Bankleitzahl), bei der er ein Girokonto hat. Im Zusammenspiel von Webshop und Acquirer wird der Kunde nun aus dem Webshop mit einem Link auf das Internbanking-Portal seiner eigenen Bank umgeleitet, wo mit Hilfe des Acquirers schon Zahlbetrag und Begünstiger in einem Überweisungsträger ausgefüllt vorliegen. Dieser Online-Überweisungsträger ähnelt gewöhnlich dem schon gewohnten Formular beim Internetbanking dieser Bank, den er auch wie gewohnt mit einer TAN bestätigt.

Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Überweisung beim Internetbanking wird die Verrechnung sofort ausgeführt. Mit der Bestätigung des Überweisungsträgers wird dem Acquirer die Transaktion bestätigt, der diese dem Webshop bestätigt, der den Geldbetrag unmittelbar verbuchen kann. Nach Abschluss der Überweisung bei der eigenen Hausbank wird man in der Regel durch einen Link wieder zurückgeführt zum Webauftritt des Onlinehändlers, der dem Kunden den Empfang bestätigt.

Nutzung

Beteiligte Banken sind ursprünglich öffentliche Banken (Postbank, Deutscher Sparkassen- und Giroverband) und viele Genossenschaftsbanken (Volks- und Raiffeisenbanken). Der erste Acquirer war Paypal, der das Giropaysystem in sein eigenes älteres Angebot eines Onlinebezahldienstes integierte.

Die Gebühren zur Verrechung der Überweisung sind je nach Acquirer unterschiedlich - ob diese an den Kunden weitergereicht werden, liegt im Ermessen des Anbieters eine Webshops. Mit Kosten im 1-Euro-Bereich für die Sofortüberweisung liegen sie jedoch oberhalb der Nutzung für Micropayment.