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Nikolausberg

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Nikolausberg ist ein nord-östlicher Stadtteil der Universitätsstadt Göttingen. Der Name leitet sich von einer Legende ab, nach der in der Klosterkirche Nikolausberg Gebeine des Nikolaus von Myra aufbewahrt wurden. Laut der Legende kamen im Jahre 999 n. Chr. drei Pilger zu der Kirche, von denen einer Reliquien des heiligen Sankt Nikolaus der Kirche sterbend hinterlies. Der Name Nikolausberg hat sich anscheinend allerdings erst im 17. Jahrhundert durchgesetzt. Der ursprüngliche Name der Gemeinde war Ulrideshusen, mit weiteren Erwähnungen als Adelratheshusen, Ulradeshusen, Olerdeshausen und Olrikshusen.

Klosterkirche

Die Klosterkirche Nikolausberg

Die Gründung der Kirche ist historisch nicht belegt. Die Kirche beinhaltet allerdings Reste eines Augustinerinnenklosters. Letzteres ist aus dem Jahre 1162 urkundlich belegt, worin Papst Alexander III den Nonnen Nikolausbergs den Besitz ihres Klosters bestätigt. Mitunter gehörten dem Kloster laut dieser Urkunde ebenfalls vier Hufen im benachbarten Dorf Roringen. Das Nonnenkloster wurde bereits um 1180 n. Chr. nach Weende verlegt wurde, wahrscheinlich wegen der schwer erreichbaren Lage und Mangels an Frischwasser in direkter Umgebung des Klosters. Im 19. Jahrhundert waren von den Klostergebäuden noch Reste der Grundmauern sichtbar wo heute das Gemeindehaus steht. An das Nonnenkloster erinnern noch Straßennamen wie "Am Kreuze" und "Nonnenstieg". Dank der Reliquien, die auch nach 1180 noch in der Kirche verblieben, behielt die Kirche bis in die Reformationszeit ihre Bedeutung als Wallfahrtsort.

U.a. sind folgende Pilgerreisen nach Nikolausberg belegt:

1397 Herzogin Margarete von Braunschweig-Lüneburg; 1430 Landgraf Ludwig von Hessen

Noch bis in das 17. Jahrhundert sind Reisen nach Nikolausberg aus Inschriften an der Kirchenwand nachzuweisen.

Das ursprüngliche Kirchengebäude wurde im Stile einer romanischen Basilika erbaut. Aus dieser Zeit stammen noch heute der Vierungsbogen und das Löwenportal. Die Kirche wurde ab dem 14. Jahrhundert in eine gotische Hallenkirche umgebaut und als solche nach 1500 n. Chr. fertiggestellt. 1447 wurde die Kirche während eines Feldzuges des Sächsischen Bruderkrieges von Landsknechten Wilhelm des III. von Sachsen geplündert.

Der Steinaltar im Seitenschiff, welcher ursprünglich angebliche Reliquien des heiligen St. Nikolaus bewahrte, ist heute leer.

Infrastruktur

Janusz-Korczak-Grundschule

Im Osten Nikolausbergs befindet sich die einzige Schule. Es handelt sich um eine vierzügige, so genannte Verlässliche Grundschule (rund 150 Kinder) mit der Turnhalle direkt neben dem Schulgebäude von 1971 und einem 2005 fertiggestellten Erweiterungsbau. Dieser Neubau war zwar von Anfang an geplant, aber nie gebaut und deshalb schon seit den Anfängen der Schule in den 70er Jahren gefordert und von der Stadt versprochen. Erst nach massivem Bürgerengagement und Unterstützung durch den Förderverein konnte nach 35 Jahren die Schule endlich vervollständigt werden. Der Schulleiter ist Gunter Hartung, er ist der einzige männliche Lehrer an der Schule, alle anderen Lehrer sind Lehrerinnen.

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