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Südsudan

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Südsudan ist seit 2005 eine autonome Region in Sudan.

Von der Sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM/A) wird auch die Bezeichnung New Sudan („Neuer Sudan“) verwendet.

Geographie

Im Norden ist Südsudan durch Savannen und Trockenwälder geprägt, im Süden durch Dschungel.

Bevölkerung

Südsudan hat eine Bevölkerung von 8.818.766 Einwohnern (Berechnung 2006)[1]. Die größte Volksgruppe sind die Dinka, daneben gibt es die Nuer und etliche andere.

Politik

Unabhängigkeitskampf

Hauptartikel: Sezessionskrieg in Südsudan

1947 war an der Dschuba-Konferenz die Zusammenlegung von Nord- und Südsudan unter nordsudanesischer Führung beschlossen worden, ohne dass der Süden an dieser Entscheidung beteiligt war. Viele Südsudanesen fühlten sich im Gesamtgebilde Sudan marginalisiert und unterdrückt. Von 1956 bis 2002 kämpfte Südsudan daher aktiv um seine Unabhängigkeit. Ab 1983 übernahm die Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) die Führung auf der Seite der Seperatisten und einigte sich 2005 mit der Regierung in Khartum auf ein Friedensabkommen.

Friedensabkommen

Die Sudanesische Regierung stimmte im Friedensabkommen von 2005 zu, dieser Region Autonomie zu gewähren. 2011 soll ein Referendum in Südsudan stattfinden, welches über die Unabhängigkeit vom Sudan entscheiden soll.

Schritte in die Unabhängigkeit

Am 18. Juli 2005 ernannte der Präsident der provisorischen süd-sudanesischen Regierung John Garang Provinz-Verwalter für die zum Südsudan gehörenden Bundesstaaten.

Administrative Gliederung

Zum Südsudan gehören zehn sudanesische Bundesstaaten:

Bundesstaat englischer Name deutsch Einwohner
(Berechnung 2006)[1]
Hauptstadt
A'li an-Nil Upper Nile Obernil 1.212.979 Malakal
al-Buhairat Lakes Die Seen 567.329 Rumbik
al-Istiwa'iyya al-wusta Central Equatoria Zentral-Äquatoria 334.827 Dschuba
al-Wahda Unity/Western Upper Nile Einheit/West-Obernil 262.787 Bentiu
Dschunqali Jungali 1.189.330 Bur
Gharb al-Istiwa'iyya West Equatoria West-Äquatoria 1.731.341 Yambio
Gharb Bahr al-Ghazal West Bahr-al-Ghazal Gazellen-Fluss (West) 1.467.870 Waw
Schamal Bahr al-Ghazal North Bahr-al-Ghazal Gazellen-Fluss (Nord) 826.646 Uwail
Scharq al-Istiwa'iyya East Equatoria Ost-Äquatoria 225.872 Kapoita
Warab Warap 999.785 Warab

Infrastruktur

Rinderherde auf einer Straße in Dschuba

Die Infrastruktur befindet sich aufgrund des langen Krieges in einem miserablem Zustand. Für einige hundert Kilometer Strecke braucht man Tage, in abgelegene Gebiete sogar Wochen.

Es bestehen Pläne, ein Eisenbahnnetz aufzubauen und dieses mit den bestehenden Eisenbahnnetzen Kenias und Ugandas zu verbinden.

Wasserverkehr

Transport von Lebensmitteln auf dem Nil im Bundesstaat A'ali an-Nil

Da die Region über keinen Zugang zum Meer verfügt, beschränkt sich der Wasserverkehr auf die Fluss-Schifffahrt. Wichtige Flusshäfen sind Bur, Dschuba und Malakal.

Luftverkehr

Wenn man schneller reisen will als über Straße oder Fluss, sollte man die verschiedenen Flughäfen in der Region benutzen, die aber meist nicht mehr als Staubpisten im Dschungel sind.

Größere Flughäfen sind in Dschuba, Malakal und Waw zu finden.

Wirtschaft

Infolge des Krieges ist Armut bis hin zu Hunger unter der Bevölkerung verbreitet. Die Landwirtschaft – namentlich Viehzucht und Hirseanbau – wurde in Mitleidenschaft gezogen, und die Versorgung der aus Nachbarländern und anderen Landesteilen zurückkehrenden Flüchtlinge stellt ein Problem dar.

Südsudan verfügt über Bodenschätze, insbesondere Erdöl, und wird nun infolge des Friedensabkommens auch an den Gewinnen hieraus beteiligt. Laut einer Studie der Weltbank würde die Beteiligung an den Erdöleinnahmen, die der Autonomieregierung zufließt, ausreichen, um die Armut zu bekämpfen und die Lebensbedingungen der südsudanesischen Bevölkerung zu verbessern[2]. Die Autonomieregierung gab bekannt, die Einnahmen vorrangig für die Entwicklung von Landwirtschaft und Infrastruktur einsetzen zu wollen[3].

Siehe auch

Quellen

  1. a b http://bevoelkerungsstatistik.de zu den sudanesischen Bundesstaaten
  2. Sudan Tribune vom 10.11.06: S. Sudan has enough money to build up social services – W Bank
  3. Sudan Tribune vom 01.12.06: South Sudan to use oil money on agriculture- official
 Wikinews: Portal:Sudan – in den Nachrichten
Commons: Südsudan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien