Zum Inhalt springen

Lüdinghausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Januar 2007 um 18:13 Uhr durch Harry8 (Diskussion | Beiträge) (Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Lüdinghausen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen südwestlich von Münster im Kreis Coesfeld.

Geografie

Geografische Lage

Lüdinghausen liegt am Dortmund-Ems-Kanal und an der Stever.

Nachbargemeinden

Lüdinghausens Nachbargemeinden sind (im Südwesten beginnend) im Uhrzeigersinn Olfen (Kreis Coesfeld), Haltern am See (Kreis Recklinghausen), Dülmen, Senden, Ascheberg, Nordkirchen (alle: Kreis Coesfeld) und Selm (Kreis Unna).

Stadtgliederung

Sie besteht aus der Kernstadt Lüdinghausen und aus dem Stadtteil Seppenrade.

Einwohner

Datei:Burg Lüdinghausen Sommer.jpg
Wasserburg Lüdinghausen
Evangelische Pfarrkirche
Die Wassermühle an der Stever in Lüdinghausen
  • 1998 - 22.290
  • 1999 - 22.469
  • 2000 - 22.765
  • 2001 - 23.227
  • 2002 - 23.504
  • 2003 - 23.745
  • 2004 - 23.945
  • 2005 - 24.016, davon 17.497 in Lüdinghausen und 6.519 in Seppenrade

(jeweils zum 31. Dezember)

Geschichte

Die erste Erwähnung Lüdinghausens als "Ludinchusen" erfolgte im Jahr 800 anlässlich der Übereignung eines Hofes an den Hl. Liudger durch Snelhard. Im Jahre 974 erhielt die Siedlung um die zur Abtei Werden gehörende Kirche das Markt- und Münzrecht. Im Jahre 1309 wurden Lüdinghausen eigenmächtig die Stadtrechte durch die Herren von Lüdinghausen bzw. Lüdinghausen-Wolff verliehen. 1443 gelangte Lüdinghausen an das Hochstift Münster. Im Jahre 1499 verkaufte dieses Stadt und Amt an das Domkapitel Münster.

1507 wurde mit der Grundsteinlegung der Bau der Felizitaskirche begonnen, die auch heute noch als größte Ortskirche die dicksten massiven Sandsteinsäulen Europas besitzt.

1803 wurde Lüdinghausen Kreisstadt im neu gebildeten Kreis Lüdinghausen und entwickelte sich zu einem Mittelzentrum der umliegenden Orte mit einem Einzugsbereich von über 100 000 Einwohnern. Nach mehreren kleinen Teilausgliederungen wurde die Landgemeinde Lüdinghausen am 1. Juli 1969 aufgelöst und in die Stadt eingegliedert. Am 1. Januar 1975 wurde schließlich Seppenrade eingemeindet. Da der Kreis Lüdinghausen zum gleichen Termin aufgelöst wurde, verlor die Stadt den Sitz der Kreisverwaltung. Lüdinghausen wurde in den Kreis Coesfeld eingegliedert.

Religionen

Der Großteil der ortsansässigen Bevölkerung ist katholisch. Es gibt drei katholische, eine evangelische, eine neuapostolische und eine Gemeinde der Zeugen Jehovas in Lüdinghausen. Ferner hat auch Lüdinghausen eine Moschee für die Anhänger der islamischen Glaubensrichtungen.

Eingemeindungen

Bei der kommunalen Neugliederung, die in zwei Schritten durchgeführt wurde, vergrößerte sich die Stadt Lüdinghausen mit Wirkung vom 1. Juli 1969 um das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Lüdinghausen-Land und am 1. Januar 1975 um die ehemalige Gemeinde Seppenrade.

Politik

Stadtrat

Bei der Kommunalwahl 2004 wurden folgende Stimmenanteile / Sitze im Stadtrat erzielt:

Zusätzlich hat Bürgermeister Richard Borgmann einen Sitz im Stadtrat.

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[1] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 2,95 % der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben:

Jahr CDU SPD FDP Grüne
1975 70,3 26,5 3,2
1979 65,9 31,1 3,0
1984 60,9 25,6 3,6 9,9
1989 54,7 25,9 7,6 11,8
1994 55,5 27,1 3,7 13,6
1999 62,9 23,4 4,6 9,1
2004 55,3 21,4 9,5 13,9


Städtepartnerschaften

Die Stadt Lüdinghausen pflegt Partnerschaften mit den Städten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Säule in der Kath. Pfarrkirche St. Felizitas mit Stadtchronik

Lüdinghausen ist als die Dreiburgenstadt bekannt. Sehenswert sind insbesondere die Wasserburg Burg Lüdinghausen und die Burg Vischering. Die dritte Burg innerhalb der Stadt Lüdinghausen ist die Burg Wolfsberg. Daneben gibt es im Umland noch sechs weitere Burgen, die nach der Kreisreform zum Stadtgebiet gehören, die bekannteste ist die Burg Kakesbeck.

  • Kath. Pfarrkirche St. Felizitas (benannt nach der hl. Felicitas).
  • Ev. Pfarrkiche. Neugotischer Bau mit Westturm, 1858 geweiht.
  • Rathaus (So genannte Borg). Klassizistischer Backsteinbau mit Mittelrisalit. 1844-45 als Stadt-, Landgericht und Rathaus erbaut.
  • Hakehaus, Ehem. Armenhaus, Wolfsberger Str. Fachwerkbau von 1648, in den 30er Jahren des 20. Jh. umgebaut, heute: Schülercafe Blaupause.

Parks

In Seppenrade lohnt sich ein Besuch des Rosengartens. Außerdem sollte der Besucher sich die Parkanlagen rund um die drei Wasserburgen in Lüdinghausen und Umland nicht entgehen lassen.

Sonstiges

In Seppenrade wurde 1895 in einem Steinbruch der damals weltgrößte Ammonit gefunden (70 Zentner schwer, 0,4 m dick, 1,95 m Durchmesser). Davor wurde bereits ein etwas kleinerer, aber auch beachtlicher, Ammonit aus dem gleichen Steinbruch geholt. Beide Originale sind im Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster aufgestellt. Die Art wurde mit dem Namen ihres Fundortes bedacht: Pachydiscus seppenradensis.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt ist Kreuzungspunkt der Bundesstraßen B 58, B 235 und B 474, und hat dadurch Anschluss an die Autobahnen A 1, A 2 und A 43.

Eine direkte Bahnverbindung existiert über die Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn nach Lünen/Dortmund sowie Dülmen/Coesfeld/Gronau/Enschede (NL) ; direkte Busverbindungen existieren unter anderem nach Münster, Selm, Lünen, Nordkirchen, Olfen und Senden.

In den Borkenbergen liegt der zu Lüdinghausen gehörende Flugplatz Borkenberge.

Ansässige Unternehmen

Hier sind vor allem die Maggi-Werke (Nestlé Deutschland AG) und das Versandhandelsunternehmen Askari Brüggemann Angelsport GmbH zu erwähnen.

Bildung

Neben dem Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg, der Gemeinschaftshauptschule Lüdinghausen und der Realschule Lüdinghausen befinden sich zwei Gymnasien in Lüdinghausen: das sich in privater Trägerschaft befindliche Canisianum und das St.-Antonius-Gymnasium. Das große Angebot an Kindergärten beinhaltet insbesondere auch einen Waldorfkindergarten in freier Trägerschaft. Lüdinghausen ist der Sitz des Musikschulkreises Lüdinghausen.

Sport und Freizeit

Lüdinghausen bietet eine Vielzahl an Sportvereinen für verschiedenste Interessengruppen. Besonders herauszuheben ist der Großsportverein SC Union 08 Lüdinghausen mit einer großen Bandbreite an Sportabteilungen (Fussball, Volleyball, Tischtennis, Basketball uvm.). Die 1. Badmintonmannschaft des SC Union spielt in der 1. Bundesliga. Aber auch andere Sportarten sind in Lüdinghausen vertreten, so beheimatet man zwei Tennisvereine den TC 77 Seppenrade und den Traditionsverein [TC Blau- Gold e.V Lüdinghausen].

Jugendkultur

Lüdinghausen bietet Jugendlichen diverse Gruppierungen kirchlicher Jugendarbeit an, bei denen sie sich selbst engagieren und aktiv mitgestalten können.

Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

Literatur

  • Liane Schmitz: 800-2000 - Zur Geschichte von Lüdinghausen und Seppenrade. Lüdinghausen 2000. ISBN 3-00-006847-3
  • Westfälischer Städteatlas; Band: IV; 2 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Lüdinghausen, Bearbeiter: Heinz-K. Junk. ISBN: 3-89115-133-0; Dortmund-Altenbeken 1994.
  • Christine Schedensack: Handwerksbetriebe in der Stadt Lüdinghausen (1840-1891). Geschichtsblätter des Kreises Lüdinghausen 29 (2004) S. 103-226

Quellen

  1. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2004