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Hünstollen

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Hünstollen
Höhe 423,7 m ü. NN
Lage Niedersachsen, Deutschland
Gebirge Göttinger Wald
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Der Hünstollen ist ein 423,7 m hoher Berg im Nordosten des Göttinger Walds im Landkreis Göttingen in Südniedersachsen (Deutschland).

Geographie

Der waldreiche Berg befindet sich knapp 1,7 km nordwestlich von Bösinghausen, einem nördlichen Ortsteil von Waake. Er sticht aus der steilen Schichtstufenkante des Göttinger Walds spornartig nach Osten vor. Von Bösinghausen kommend ist der Berg nur auf Wanderwegen zu erreichen.

Geschichte

Durch Steilhänge an drei Stellen geschützt bot sich das Gelände des Hünstollen für die Errichtung einer Befestigung hervorragend an. Die ungeschützte Westseite wurde durch drei hintereinander gestaffelte Ringwall-Graben-Linien abgeriegelt. Der geschützte großflächige Innenraum diente der Bevölkerung der Umgebung des Bergs mit ihrer Habe als Fluchtburg in unsicheren Zeiten.

Wie die Ergebnisse kleinerer Grabungen von 1905 und 1959 zeigen, finden sich hier nur sporadische Besiedlungsreste. Die zum Teil in der Anlage der Befestigungswälle während der Grabungen erkannte Zweiphasigkeit bestätigte sich durch geborgene Funde: Keramikreste und wenige Metallfunde lassen sich zum einen in die ältere vorrömische Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) zum anderen in das hohe Mittelalter (9.–12. Jahrhundert) datieren.

Heutzutage dient der Hünstollen mit seiner Waldlandschaft und seinem Aussichtsturm der Erholung im Göttinger Stadtwald sowie als Anlaufziel bei der jährlichen Himmelfahrtswanderung der Bösinghäuser und Waaker Jugendlichen.

Aussichtsturm

Auf dem Gipfel des Hünstollen steht in schöner Waldumgebung ein Aussichtsturm. Er wurde vom Göttinger Verschönerungsverein e.V. 1913 errichtet, 1927 ausgebaut und 1972 erhöht.

Von seiner Aussichtsplattform lassen sich in Richtung Osten Teile des Untereichsfelds sowie Teile des Harzes (einschließlich Brocken) überblicken. Nach Südosten blickt man zum Ohmgebirge, in Richtung Süden zum Aussichtsturm Harzblick nahe der Mackenröder Spitze, nach Südwesten zum Kaufunger Wald, nach West-Südwesten zum Gaußturm auf dem Hohen Hagen im Dransfelder Stadtwald und nach Nordwesten zum Solling.