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Rustawi

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Rustawi (georgisch რუსთავი) ist die drittgrößte Stadt Georgiens. Sie liegt 40 Kilometer südöstlich von Tiflis in der Region Kwemo-Kartili zu beiden Seiten des Kura-Flusses auf einer Ebene. Rustawi hat 114.700 Einwohner (Stand 1. Januar 2004).

Rustawi wurde im 1. Jahrhundert gegründet. Es wurde von den Mongolen unter Timur (auch Tamerlan) Ende des 14. Jahrhunderts zerstört. Es lag an einem antiken Handelsweg, der Europa und Asien miteinander verband.

Rustawis Aufstieg begann mit der beschleunigten Industrialisierung Georgiens seit Mitte der 1940er Jahre. 1944 bis 1948 wurde in Rustawi das größte Stahlwerk des Kaukasus errichtet. Georgiens größter Industriestandort beherbergte ca. 90 größere und mittlere Fabriken. Die Schwerindustrie hatte einen Anteil von 53 % an der regionalen Wirtschaft. Zu den wichtigsten Unternehmen der Stadt zählten die Metallurgische Eisen- und Stahlfabrik, die Niturgen-, die Chemie-, die Zement-, die Kranfabrik.

Nach der Unabhängigkeit Georgiens wurden viele Industriebetriebe in Rustawi stillgelegt. Die Bevölkerung leidet unter hoher Arbeitslosigkeit, Armut und Kriminalität. Größte Volksgruppe Rustawis sind die Aserbaidschaner.

International bekannt ist die Stadt durch den Rustawi-Chor, einer der berühmtesten Chöre der früheren Sowjetunion, der die Tradition des mehrstimmigen Gesangs pflegt. Die Stadt leiht auch der in Tiflis ansässigen Rundfunkgesellschaft Rustavi 2 ihren Namen, die den Reformkurs Präsident Saakaschwilis unterstützt.