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Van-Eck-Phreaking

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Van-Eck-Phreaking ist eine Technik zur elektronischen Spionage.

Alle elektrischen Geräte, insbesondere Computerbildschirme, strahlen elektromagnetische Wellen ab. Diese können mit geeigneten Empfangseinrichtungen auf über größere Entfernungen (bis zu 100 m) hinweg aufgefangen werden, um den Datenverkehr abzuhören. Insbesondere bei Kathodenstrahlröhren kann ein Angreifer das Videosignal rekonstruieren und auf einem zweiten Bildschirm darstellen.

Der Begriff geht auf einen Aufsatz des niederländischen Wissenschaftlers Wim van Eck zurück, der diese Technik 1985 zum ersten Mal beschrieb und auch vor den Folgen warnte. Von offizieller Seite wurde die Möglichkeit des van-Eck-Phreakings stets bestritten und als Science Fiction bezeichnet. Trotzdem beschäftigt sich ein geheimes Forschungsprogramm der NSA namens TEMPEST (Transient Electromagnetic Pulse Emanation Standard) seit langem mit dieser Technik. 1996 wurde sie auf der DefCon IV, einer Konferenz der Hacker-Gemeinde, erfolgreich demonstriert.

Kryptographie ist gegen van-Eck-Phreaking machtlos, da die Daten erst dann abgehört werden, wenn sie bereits in entschlüsselter Form auf dem Monitor des Benutzers erscheinen. Das einzige Mittel dagegen ist ein Faradayscher Käfig, der elektromagnetische Strahlen wirkungsvoll abschirmt. Auch moderne, strahlungsarme Geräte erschweren das van-Eck-Phreaking.

Van-Eck-Phreaking wurde in Spionage-Thrillern immer wieder thematisiert, zuletzt in dem Roman Cryptonomicon von Neal Stephenson.