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Labelcode

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Labelcode (LC) ist eine vier- bzw. fünfstellige Kennzahl [1] (Beispiel: LC 12345[1]), die von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL) auf Antrag und an Mitglieder kostenlos für die Kennzeichnung von Tonträgern vergeben wird. Jedes eingetragene Plattenlabel hat einen eigenen Labelcode, der ursprünglich 1977 von der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) zur fehlerfreien Identifizierung der verschiedenen Plattenlabel eingeführt wurde [2]. Tonträger, die unter einem solchen Label erscheinen, tragen den entsprechenden Code als Aufdruck. Im Falle der Verwendung bei einer Hörfunk- oder Fernsehsendung kann die Sendeanstalt anhand des Labelcodes mit dem Label über die GVL abrechnen. Ein Vertrag zwischen Künstler/Urheber und Label regelt das Verhältnis der Auszahlung an den Künstler (oft 40:60, aber auch andere Konstellationen möglich; Verhandlungssache).

Vergabe

Ein Labelcode wird von der GVL nur nach erfolgter Erst-Veröffentlichung vergeben. Es gibt jedoch mehrere Wege, an einen LC zu kommen.

  1. Der einfachste ist der unten beschriebene Weg: Übernahme des LC des Presswerks. (Stichwort: Abtretung der Leistungsschutzrechte!)
  2. Nach Pressung bspw. einer CD wird ein Antrag auf Erteilung eines LC samt Belegexemplar des Tonträgers an die GVL gesandt. Nach Bearbeitung und Erteilung des LC verschickt die GVL Aufkleber mit dem erteilten LC an den Antragsteller. Erst ab der zweiten Produktion darf der LC nun fest verwendet werden.
  3. Wer kein eigenes Label gründen möchte, aber zur Songveröffentlichung einen LC braucht und Mitglied im "Deutschen Rock und Pop Musikerverband e. V." (www.drmv.de) ist, kann die Möglichkeit einer sofortigen Nutzung des LC 08248 der hauseigenen Rockwerk Records beanspruchen. Im Gegenzug hält Rockwerk Records die bei Veröffentlichung eingespielten GVL-Tantiemen ein und leitet diese an den DRMV weiter, der sie für seine satzungsgemäße Vereinstätigkeit verwendet. Das DRMV-Mitglied muss dabei auf diesbezügliche GVL-Einnahmen verzichten. Quelle: DRMV-Lizenzvertrag zum Labelcode.

Missbrauch

Oft wird dem unbedarften Musiker, der seine eigene Produktion in Eigenregie und zumeist in kleiner Auflage (ab 500 Stück) produzieren (pressen) lassen möchte, vom kontaktierten Presswerk angeboten, den Labelcode des Presswerks frei und unentgeltlich benutzen zu dürfen. Es tauchen auch immer wieder Fälle auf, bei denen für diese Überlassung von einem Label Geld genommen wird. Dabei sind derartige Angebote generell mit Vorsicht zu genießen und oft drängt sich sogar der Verdacht der arglistigen Täuschung auf: Erstens kann jeder einen LC kostenlos beantragen. Die hierfür nötige Mitgliedschaft in der GVL ist ebenfalls kostenlos. Zweitens wird jede Sendeminute in öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten dem Label anhand des LC zugeordnet und vergütet. Es handelt sich also um eine Vergütung im Rahmen der Leistungsschutzrechte-Verwertung, für welche die GVL verantwortlich ist. Mit der Einwilligung, den LC des Presswerkes zu übernehmen, geht jedoch eine meistens verschwiegene Abtretung eben dieser Leistungsschutzrechte vom Künstler an das Label des Presswerkes einher. Die GEMA erhält derzeit € 1,70 pro Sendeminute. Nach Abzug von Verwaltungskosten gehen davon cirka 80% an den Musikverlag sowie die Komponisten und Textdichter als Urheber, 20 % an die GVL zugunsten des LC-Inhabers. Ohne Regelung einer Anteils-Auszahlung an den Künstler verdient ein Presswerk also gutes Geld durch die "uneigennützige" Überlassung ihres LC an den unbedarften Kunden.

Auflistung von Labelcodes

LC 00001 bis 00199

LC 00200 bis 00399

LC 00400 bis 00599

LC 00600 bis 00799

LC 00800 bis 00999

LC 01000 bis 01499

LC 01500 bis 01999

LC 02000 bis 02499

LC 02500 bis 02999

LC 03000 bis 03499

LC 03500 bis 03999

LC 04000 bis 04499

LC 04500 bis 04999

LC 05000 bis 05499

LC 05500 bis 05999

LC 06000 bis 06499

LC 06500 bis 06999

LC 07000 bis 07499

LC 07500 bis 07999

LC 08000 bis 08499

LC 08500 bis 08999

LC 09000 bis 09499

LC 09500 bis 09999

LC 10000 bis 10999

LC 11000 bis 11999

LC 12000 bis 12999

LC 13000 bis 13999

LC 14000 bis 14999

LC 15000 bis 15999

Fußnoten

  1. Auf älteren CDs aus den 1980er und 1990er Jahren findet man noch vierstellige Labelcodes, die später durch Hinzufügung einer vorangestellten 0 fünfstellig wurden, d. h. LC 0309 (alt) und LC 00309 (neu) stehen für das gleiche Label.
  2. International Association of Sound and Audiovisual Archives (IASA)